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  • Day 11

    Essen, Essen, Essen

    October 18, 2015 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute war Kochkurs angesagt:
    Frühstück habe ich ausfallen lassen, ich bin von der Kochschule um geplant 8:15 Uhr, tatsächlich 8:35 Uhr abgeholt worden. Der erste Stopp war auf dem Markt. Dort wurden uns typische balinesische Früchte und Gewürze erklärt. Früchte sind z.B. Wassermelone, Papaya, Ananas, Schlangenhautfrucht und Mandarinen (es gibt auch grüne Mandarinen, die trotz der grünen Farbe reif und lecker sind. Mandarinen werden übrigens auch auf Bali angebaut, im Gebiet vom Batur Vulkan). Gewürze sind Nelken, Muskatnuss, Kardamon, es gibt hier drei Ingwersorten, Kurkuma, Vanille, Lemongras und noch vieles mehr. Gekauft habe ich mir dort gleich Lemongras für den Tee und Vanille für zuhause :). Pfannenwender und andere hölzerne Küchenbratgeräte hätte ich auf auf dem Markt kaufen können, hab ich aber nicht :). Die sind hier aus Kokosnussholz

    Danach ging es zu den nächsten Reisfeldern. Dort wurde uns noch Reis erklärt. Der weiße Reis wird nach 3 Monaten geerntet, der rote nach 6 Monaten, was sich auch im Preis niederschlägt.

    Als nächstes wurden wir zur Kochschule gefahren. Dort gab es erstmal Lemon-ade. Limonade aus Limonen, mit viel Eis. Lecker und erfrischend. Die Kochschule findet bei Privatleuten statt, die dort auch wohnen. Ein Teil des Grundstücks war dann für uns eine Open-Air-Küche mit grandioser Aussicht. Nach der Begrüßung durch den Hausherren wurden wir in die Küche geleitet. Dort gab es erstmal eine Schürze und ein Geschirrtuch für jeden. Anschließend war zackig Hände waschen angesagt, weil das schnippeln und mörsern dann gleich los ging. Die Küchenchefin hatte auch den entsprechenden Befehlston. :)
    Ich habe insgesamt: Erdnüsse mit Pekanüssen, Knoblauch und Chili gemörsert; Chili, Ingwer, Zwiebeln und Knoblauch mit dem Messer zerkleinert; Schalotten geschnitten und Zitronen-Basilikum (Lemon Basilikum) gezupft. Aber alles vlt jeweils 2-3 Minuten, dann wurde ich an die nächste Station geschickt um dort weiter zu machen. Als man mich vom mörsern zum zerkleinern schickte, schickte man den Zerkleinerer zum Mörser. Ein Bäumchen wechsel dich Spiel. Am Ende durfte jeder den großen Mörser (der das balinesische Fitnessstudio ist) ausprobieren.

    Gekocht wurde Paarweise. Eine Pfanne - zwei Köche...in meinem Fall zwei Köchinnen. Ich hatte Maddie aus Amerika als Kochpartnerin. Irgendwie war ich die einzige Deutsche. Wir waren Franzosen, Engländer, Amis, Australier und eine Deutsche.

    Als erstes haben wir Erdnussoße und die gelbe Basissoße (Bumbu Kuning) gemacht. Die Zutaten für die Erdnussoße wurde im Handmörser zerkleinert, die Zutaten für die gelbe Soße im großen Mörser. Die zerkleinerten Zutaten wurden in Kokosöl angebraten, noch Gewürze dazugegeben und köcheln lassen.

    Danach gab es Pilzsuppe mit Wasserpilzen (Sup Jamur). Die Wasserpilze sehen aus wie ganz normale Champignons. Die Suppe war mit Hühnerbrühe, Chili, Salz und Pfeffer, sowie Blumenkohl und Brokkoli. Ich bin kein großer Suppenesser, aber die war echt lecker...und gut würzig. Es gab noch Chili auf dem Tisch fürs nachwürzen, für meine Verhältnisse nicht nötig. :)

    Nach der Suppe haben wir die Hauptgerichte zubereitet.
    Hühnchen in Kokosnuss Curry (Kare Ayam), Chicken Sate (Sate Lilit Ayam), Gemüse in Erdnussoße (Gado Gado), Kokosnuss- und Schlangenbohnensalat (Jukut Urab), gedämpfter Thunfisch in Bananenblättern (Pepes Ikan), gebratener Tempe (grobe Sojastücke) in süßer Sojasoße (Tempe Kering).

    Das Hühnchencurry hier auf Bali ist ohne das Gewürz Curry. In unserem Fall in der Schule haben wir Hühnchen, Kartoffeln, Salz und Pfeffer, Wasser und die gelbe Basissoße zusammen in eine Pfanne, kurz scharf und sehr heiss angebraten und dann 30 Minuten köcheln lassen. In der Basissoße ist kein Curry drin :). Sate sind Holzsticks mit gewürztem Fleisch umwickelt, die dann gegrillt werden. Das Fleisch wurde durch einen Fleischwolf gedreht..kein Hackfleisch, sondern lang und faserig. Da wurden Gewürze und die gelbe Basissoße hinzu gegeben, vermischt und dann vorsichtig um den Holzstick gewickelt. Man kann auch Eisstiele dafür nehmen. Der Kokosnuss- und Schlangenbohnensalat...richtig lange Bohnen aber kurz geschnitten :) gemischt mit frischer klein gehackter Kokosnuss....wurde mit der gelben Basissoße (womit sonst?) und noch weiteren Gewürzen vermischt und war fix fertig. Ich selbst mag ja eigentlich keinen Fisch...das einzige das aus dem Wasser kommt und ich esse ist aber Thunfisch und Vongolemuscheln. Ich hatte Glück das es Thunfisch war. Der wurde mit Tomaten, Zitronen-Basilikum und gelber Soße und einigen Gewürzen gemischt und in ein Bananenblatt gewickelt, das mit Zahnstochern oben und unten verschlossen wird und anschließend dampfgegart. Ich habe die Tomaten weggelassen...Tomatenfreie Zone kann funktionieren! Die Balinesen dampfgaren es 2 Minuten. Für uns Touristen aus Sicherheitsgründen haben sie es 9 Minuten gedampfgart. Tempe in süßer Sojasoße ging auch fix. Im Wok länger und scharf durchgebraten, Paprika und Soja gleich dazu...sehr lecker.

    Zum Nachtisch gab es dann gekochte Bananen mit Palmzuckersirup und Kokosflocken. Bananen ca. 2 Minuten in heißem Wasser kochen, Wasser abgießen bis auf ein ganz klein wenig, Palmzucker und Kokoscreme hinzufügen. Fertig.

    Nachtisch hab ich mir verkniffen. Ich mag keine Bananen. Das essen war super, die Aussicht großartig und es gab genug kaltes Wasser zum trinken gestellt.

    Am Anfang fragen sie wer Vegetarier ist...für Vegetarier gab es Gemüse in Kokosnuss Curry statt Hühnchen und für das Chicken Sate gab es Gemüse Sate. Eigentlich dasselbe...gewürztechnisch...finde ich gut! Kochen hat immer was mit der Kultur zu tun und natürlich auch mit der Gegend, was man überhaupt anbauen kann. Deshalb finde ich es ganz toll, wenn man so einen Kochkurs besuchen kann. Es geht nicht zwingend um nachkochen, sondern um Kultur und Mentalität. Außerdem weiss ich nun eher um was es sich handelt wenn ich im Warung was zu essen bestelle :).

    Gegen 14 Uhr war ich wieder im Homestay, faulenzen, Nickerchen, in Pool gehen.
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