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  • Day 11

    Der Tauchkurs

    May 22, 2016 in Thailand

    Um 9 Uhr sollte es heute mit dem Tauchkurs weiter gehen. Also bin ich um kurz vor halb 9 zur Tauchschule marschiert um im dazu gehörendem Restaurant Paprika zu frühstücken. Das hat auch alles gut geklappt, bloß das "ohne Tomaten" natürlich nicht klappt. Dafür bin ich mit einem der Tauchbegleiter ins Gespräch gekommen, der auch zum Frühstück dort war. Der Tauchbegleiter geht mit Leuten die schon einen Tauchschein haben raus.

    Die Welt ist ein Dorf. Danny der Tauchbegleiter ist frühpensionierter Zöllner. Den haben sie psychisch Krankheitsbedingt vor 3 Jahren in Rente geschickt. Er kriegt die EU Mindestenpension und darf etwas über 1000 Euro dazu verdienen sofern es was berufsfremdes ist. In Thailand kann er von seiner Pension gut leben und um das Hobby tauchen möglichst kostengünstig betreiben zu können arbeitet er als Tauchbegleiter. Danny ist 40...irgendwas mach ich beruflich falsch :).

    Die verdammten Zöllner trifft man echt überall.

    Wir hatten in der Tauchschule noch 2 Lektionen Theorie und dann gings ab zu praktischen Übungen.

    Wer hätte gedacht das mein größtes Problem beim Tauchkurs der Weg aufs Tauchboot und wieder runter ist? Der Weg aufs Boot ging über ein anderes Boot das beschissen geparkt hat, weshalb wir ca 1 Meter springen mussten um auf das beschissen geparkte Boot zu kommen. Abends bei der Rückkehr hat unser Boot auch beschissen geparkt. Da mussten wir ca. 80 cm weit springen. Und nachdem der Steg jeweils ziemlich hoch war und der Weg nach unten ziemlich tief war meldete sich natürlich meine verdammte Höhenangst! Da stand ich nun...aber mit Hilfe und handreichung hab ich den Srung jeweils geschafft, obwohl ich alles andere als sportlich bin.

    Als "ich kann wirklich schwimmen"-Test sollten Linda und ich 2x ums Boot schwimmen...ich bin 1x drum rum geschwommen, das hat auch gezählt. Als Erklärung gaben sie, dass auch viele Asiaten Tauchkurse machen wollen, es bei denen aber mit dem schwimmen hapert.

    Ausrüstung erklärt und zusammen gebaut. Flossen abprobiert und dann zum Tauchspot gefahren. Ich hab heute mal mit einem Bikini angefangen. Im Film gestern hatte die Frauen Bikini und Badeanzug an...also ist es wohl relativ was man trägt. Nun bin ich ja nicht grade der Typ für einen knappen geschnürten Bikini. Hohes Hößchen, stabiles Oberteil...das schmuggelt die Pfunde optisch weg.

    Dann gings ums Blei. Ich habe viel Auftrieb, also brauche ich mehr Blei. Man muss tarieren, hat man zu viel Auftrieb kommt man nicht runter...hat man zu wenig Auftrieb sinkt man schnell zu Boden. Die Mischung machts. Die Kombination aus Blei am Körper und Luft in der Weste soll einen gut austarieren. D.h. entspannt im Wasser schweben.

    Also Bleigurt an, Tauchweste drüber (da hängt die Sauerstoffflasche hinten dran), Maske auf, Flossen an und Mundstück rein, für Linda gabs nen Neoprenanzug, für mich nicht. Sie hatten meine Größe nicht. Ich nehms einfach mit Humor...ich bin nunmal dick und das lässt sich nicht ganz so einfach ändern. Wenn man dann in voller Tauchmontur ist, soll man vom Boot mit einem großen Schritt vorwärts ins Wasser springen. Rechte Hand an Maske und Mundstück, linke Hand an Bleigurt...ca. 1 Meter Sprungtiefe vom Boot bis Wasseroberfläche. Erst der Tauchlehrer, dann Linda, dann ich. Bei den beiden anderen hats gut geklappt...bei mir mit Zeit und gutem Zureden. Ich weiss das, wenn ich reinspringe unter mir verdammt viel Wasser ist und ich mir nicht weh tue...ich fühle verdammten Schiss bei dem Gedanken ans springen...bescheuert und irrational!

    Dann sind wir in voller Montur auf dem Rücken ca. 100 Meter geschwommen. Im Wasser liegen und mit den beflossten Füßen paddeln. Mittlerweile hab ich es ganz gut raus. Dann der erste Praxistest. Mundstück rein, Augen zu und 30 Sek untertauchen. Es hat problemlos geklappt durch das Mundstück unter Wasser zu atmen. Man muss es anfangs bewusst machen, da man beim automatischen normalen atmen viel durch die Nase atmet. Maske auf und dann richtig runter...naja...nur 3 Meter, aber halt komplett unter Wasser. Alle 30-40 cm soll man Druckausgleich machen, Nase zuhalten und versuchen durch die Nase auszuatmen. Das nimmt den Druck vom Trommelfell. Kennen wir ja vom fliegen.
    Fazit: erster Tauchgang war recht nett, aber ich hatte massive Probleme mit dem tarieren, da ich zuviel Auftrieb hatte. Wir hatten zu wrnig Blei. Die Fische waren frech und neugierig. Außerdem wurde ich 3x von Fischen in den Oberschenkel gezwickt. Die Fische beißen gut.

    Beim zweiten Tauchspot sind wir dann auf 18 Meter tief getaucht. Wegen dem Gewichtsproblem wurde meine Aluflasche gegen eine aus Stahl getauscht. Das tarieren klappte besser, aber dann mit der schweren Flasche auf dem Rücken nach dem Tauchgang die Leiter hoch ist kein Zuckerschlecken. Das freie schweben in Bauchlage klappte dann auch recht gut. Man kriegt ein Gefühl dafür. Frei schweben im Schneidersitz (auch ne Übung) klappte bei den anderen super, ich hab mit Schneidersitz in Rückenlage frei geschwebt. Die Stahlflasche war für die Übung nicht hilfreich!
    Fazit: zweiter Tauchgang war ok und macht Lust auf mehr. Ich habe das mit dem tarieren jetzt fast raus!

    Dann halt noch Abrüsten und die Ausrüstung in Süßwasser spülen. Danach gabs noch eine theoretische Lektion über Tauchtabellen. Ich muss heute noch Kapitel 4 und 5 vom Tauchbuch lesen, morgen ist schon theoretische Prüfung. Dafür geht's morgen erst um 10 Uhr los.

    Als ich dann in Hotel kam und in den Spiegel schaute hab ich mich etwas erschreckt. Ich seh aus wie ein Radieschen. Das Rükenschwimmen zum Strand gab Sonnenbrand. Jetzt momentan regnet es draußen. Warm und gleichmäßig, Typ Landregen. Vorhin wirkte es auf dem Meer recht düster. Da waren auch richtig dunkle Flecken wo es schon über dem Meer abgeregnet hat.
    Heute nur 1 Bild, ich bin heute nicht zum fotografieren gekommen.

    Beim Tauchen hatte ich den Schrittzähler nicht an, da er nicht so tief wasserdicht ist. Anstrengend war der Tag trotzdem. 3.194 Schritte = 2,82 km. Temperatur um 20:06 Uhr 31 Grad.
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