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  • Day 7

    Der Bulli fängt an zu wackeln

    September 3, 2023 in Montenegro ⋅ ⛅ 28 °C

    Nicht zuletzt um unsere treue Lesern weiterhin mit Reisestories zu versorgen, war es quasi unsere Pflicht, uns auf dem Balkan um mobiles Internet zu kümmern. Mit 500GB wird man als Touri hier komplett verwöhnt. Mit den neuen Sim-Karten in der Tasche ging es auf die Küstenstraße in Richtung Kotor. Der Bulli war noch nicht richtig warm gelaufen, da wurden wir wieder zum Stehen gezwungen. Eine Straßensperrung verhinderte das Weiterkommen und kostete uns eine gute Stunde. Der Küstenstreifen von Montenegro ist allerdings so kurz, dass unsere Ausflugsziele alle nah beinander lagen. So kamen wir trotzdem noch vormittags in Kotor an. Eine Stadt, die mit ihrer Architektur und ihrem Flair an Dubrovnik erinnerte, durch die leichte Verwitterung der Steinbauten, merklich weniger Touristen und mehr Bepflanzung allerdings mehr Charme versprühte. Zwei Mankos sind uns nichtsdestotrotz aufgefallen: die gesamte Altstadt besteht aus nur vier (keine Überteibung) verschiedenen Läden: Restaurants, Porzellanhändler, Souvenirshops und Luxusboutiquen. Außerdem mussten wir, nachdem wir in der prallen Mittagshitze im Laufschritt auf den Berg hoch und wieder runter gelaufen sind, eine halbe Ewigkeit nach einem Stand suchen, der Wasser verkaufte. Zumindest hat sich der Aufstieg zur Burg für das Beweisfoto gelohnt. Das redeten wir uns jedenfalls ein, nachdem wir 8€ Eintritt zahlen mussten, um uns danach fast zum Gipfel zu quälen.
    Ein weiteres Highlight der Stadt (zumindest aus der Sicht von Jules, Jonte konnte
    sich dafür weniger begeistern) waren die vielen, überraschend zutraulichen Kitten. Wie selbstverständlich lagen die Katzen auf den Stühlen der Restaurants oder auf den Parkbänken und ließen sich von den Touris betatschen.
    Natürlich durfte der Tag nicht enden, bevor J&J nicht im Meer waren. Der Strand, der etwa 30min von Kotor entfernt und den Jonte als must-see angepriesen hatte, entpuppte sich als kompletter Reinfall. Über einen Baustellenzugang schlidderten wir von der Küstenstraße zu einer halbfertigen Beach Bar, vor der ein Touri neben dem anderen auf einer Strandliege hockte. Die Abkühlung musste trotzdem sein, bevor wir unseren Stellplatz für die Nacht aufsuchten. Hätten wir gewusst, was uns dort erwartete, wären wir mit Sicherheit an einen anderen Ort gefahren. Zwar hatten wir, wie schon den Tag zuvor, einen tollen Ausblick auf die darunterliegende Stadt, allerdings war der Spot nicht nur unter Campern als Aussichtspunkt bekannt, sondern auch auf Google Maps ausgewiesen. Ein ruhiges und ungestörtes Abendessen konnten wir uns also abschminken. Stattdessen wurden wir misstrauisch von anderen Touris beäugt. Wenn es nur dabei geblieben wäre, hätte dies hier wohl kaum Erwähnung gefunden. Um noch einen drauf zu setzen, wurden wir an diesem Abend von einer gesamten Kollonie an Mücken überfallen, denen wir trotz Autan und langer Klamotten vollkommen ausgeliefert waren. Mit unserem bisherigen Lifesaver und Star des Urlaubs, dem bite away (danke an KMS) zur Behandlung von Mückenstichen, kamen wir gar nicht mehr hinterher, so lieb hatten uns die Mücken gewonnen.
    Wenn das nicht schon genug gewesen wäre, fing es nach einem schwül-heißen Tag abends kräftig an, windig zu werden. Eigentlich ganz angenehm, würde man zumindest meinen, allerdings nicht, wenn einen nur wenige Meter von dem Abhang trennen und der Bulli bei jedem Windstoß ordentlich zu wackeln anfängt. Um
    weiterhin Blog schreiben zu können, gingen wir lieber auf Nummer sicher und stellten den Bulli im rechten Winkel zur Schlucht.
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