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  • Day 15

    Surfen fällt ins Wasser

    March 9 in Morocco ⋅ ⛅ 19 °C

    Einige Tage ist‘s her als der letzte Eintrag veröffentlicht wurde. Seitdem ist wenig passiert, denn mich plagt seit einer knappen Woche eine Sinusitis. Dennoch, vielleicht sogar gerade deswegen, fahre ich ins kleine Surfdorf Imsouane an die Küste. Surfen gehen fällt für mich flach, trotzdem trete ich den Weg an, denn ich verspreche mir eine bessere Erholung, wenn ich erst einmal aus dem ganzen Trubel raus bin.
    Eine Direktverbindung nach Imsouane existiert nicht, dafür ist das Dorf viel zu klein. Drum fahre ich zuerst in die nächstgelegene Küstenstadt Essaouira, um dann im Anschluss mit einem Surf-Shuttle, das die wichtigsten Surf-Hotspots an der Küste anfährt, zu meinem Ziel gebracht zu werden. Später erfahren ich, dass die südliche Küstenregion neben dem Fischfang und den Surfspots auch für die Herstellung von Arganöl bekannt ist. Erst dann realisiere ich, dass es sich bei den zahlreichen kleinen Bäumen, in denen kletteraffine Ziegen die Früchte klauen, nicht um Olivenbäume handelt.
    Obwohl ich ganze drei Tage in Imsouane verbringe, kann ich nicht viel berichten. Außer der Surfkultur gibt es dort nämlich wenig Aufregendes. Die meiste Zeit verbringe ich im Hostel und ruhe mich aus. Nur für kürzere Spaziergänge gehe ich ans Meer und sehe den Surfern zu. Die Surfbedingungen in der Bucht von Imsouane wurden von meinem Gastgeber im Übrigen bereits bei meiner Ankunft vollkommen zurecht hoch angepriesen. In einem regelmäßigen Abstand rollen nicht zu hohe Wellen rein, die es dem Surfer erlauben, bis zu 800m weit auf einer einzigen Welle zu surfen, bevor diese am Strand letztlich bricht. Neidisch auf alle, die fit im Wasser sind, beschließe ich, definitiv noch mal zurück zu kommen.
    Gut möglich, dass sich Imsouane bis dahin ziemlich verändert hat, meint mein Gastgeber, denn die Regierung ließ jede Menge Hotels und Restaurants abreißen, deren Betrieb nicht angemeldet war. Der Hintergrund: 2030 wird Marokko als eines von drei Ländern als Hauptgastgeber der Fußball-WM fungieren. Bis dahin muss natürlich alles „hübsch“ aussehen, ungeachtet dessen, welche Existenzen dafür drauf gehen.
    Morgen früh steige ich wieder in den Flieger. Dann geht es zurück in die Heimat. Rückblickend betrachtet verlasse ich Marokko mit einem guten Gefühl. Obwohl ich mich peu à peu mehr mit der marokkanischen Kultur anfreunden konnte, zieht es mich Stand jetzt nicht noch mal zurück in eine der größeren Städte Marokkos. Küste, Wüstenregion und Gebirgslandschaft sind dafür ganz nach meinem Geschmack und bleiben mir in guter Erinnerung.
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