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- Day 3
- Tuesday, April 1, 2025
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 62 m
GermanyWesenberg53°12’16” N 13°1’41” E
1. Tag Mirow -> Strasen 32km

Moin liebe Pinguine.
Seit meiner letzten Tour ist einiges an Zeit vergangen und so allmählich juckt es mich wieder in den Füßen... Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen den Ostsee-Saaletalsperren-Weg bzw. E10, der von Kap Arkona bis Niesky identisch ist, in Section-Hikes zu erwandern. Immer so, wie ich gerade Zeit und Lust habe. Eigentlich wollte ich die nächsten 1,5 -2 Wochen auf den Abschnitt Mirow bis ? nach Süden in der Ostvariante durch die Havelniederungen unterwegs sein, weil ich gerade das Zeitfenster dafür habe. Zu Beginn der Planung sah es noch nach Nächten mit minimal 4°C aus, in den letzten Tagen vor Start ging die Tendenz wieder Richtung Kälteeinbruch. Also wenigstens 2 Tage schon mal Mirow -> Fürstenberg mit einer Übernachtung.
Also gings am Montag Morgen mit dem 8:15 Uhr Zug nach Mirow. Dort einmal kurz in den örtlichen Edeka für Frikadellen, Weißkraut, Brötchen und ein Paar Snickers. Und dann ab auf den Trail. Bis Fleeth schön über eine alte, unbefestigte Landstraße durch Feld, Wald und einen Campingplatz. In Fleeth dann der erste kleine Umweg mit folgendem Roadwalk, weil die Fußgängerbrücke gerade ausgebessert wurde, Richtung Diemitzer Schleuse. Das ich dort auch nochmal einen kleinen Umweg um den Großen Peetschsee laufen würde, weil dort die Schleusenbrücke erneuert wird, wußte ich zum Glück schon aus der Presse. Was dort nicht mit bei stand war, daß man sich entschlossen hatte, weil die Kreisstraße nach Canow nun eh schon dicht ist, daß man auch noch die Brücke über den Verbindungsgraben Schmidtsee-Labussee gleich mit erneuert. Also rannte ich nichts ahnend in die Absperrung um dann etwas ratlos auf OSM eine schöne 4km Umgehung raus zu suchen. Also wieder 500m zurück, einen großen Bogen um den Schmidtsee zurück auf die Kreisstraße um dann dort fest zu stellen, daß ich auch einfach über die Behelfsbrücke der Bauarbeiter hätte gehen können, weil da keine Menschenseele auf der Baustelle war.
Angekommen in Canow nutzte ich Bank, Tisch und Mülleimer für eine kleine Mittagsrast und machte mir meine Frikadellen-Weißkraut-Brötchen fertig und kochte mir n Tässchen Kaffee. Eigentlich wollte ich bei den Fischern, wo ich früher mit meinem Vater oft eingekehrt bin, wenn wir hier unsere Kajaktouren vom Campingplatz am Gobenowsee aus gemacht haben, geräucherten Aal futtern, aber wegen Krankheit war leider geschlossen. Weil ich die letzten Monate sehr Couchpotato mäßig unterwegs war, merkte ich hier schon deutlich die fehlende Kondition. Und wegen meiner dieses Mal sehr nachlässigen Planung; so schön Waymarked-Trails auch ist, das Importieren der GPX-Tracks in andere Programme macht wegen der Timestamps immer Probleme und ich war zu faul das anzupassen und der Import in FP wollte auch nicht so richtig; war ich der irrigen Annahme, daß es bis Strasen nur 21 Trailkm sein sollten. Daher war ich etwas ungnädig mit mir und sagte mir ständig, daß 21km ja wohl drin sein müßten auch nach längerer Pause und gerade weil ich mein Setup so ausgemistet hatte, daß ich gerade mit 5,6kg Baseweight lief. Zudem wäre jeder weitere km danach, bis ich einen geeigneten Campspot gefunden habe Bonus für heute. Jaaaaa also das es dann doch 32km inkl. der Umwege geworden sind sah ich erst vorhin, als ich die Route nochmal nachvollzogen habe :D Okay, dann haben meine Beine also doch nicht ganz zu Unrecht ab Canow protestiert...
So trieb ich mich selbst weiter voran erst über einen schönen Waldweg Trünnensee und Buchsee vorbei und bis etwa 1km vor Strasen auf einem ehr ehemaligen Fußgänger/Radweg, der Asphalt schaute hier und da noch mal in Spuren aus der Vegetationsdecke hervor :D
Kurz hinter Strasen fand ich dann an der Feldkante einen geeigneten Platz für mein Zelt, eigentlich hatte ich gehofft, daß ich n schönen Platz mit Blick auf den Ellenbogensee finde, aber der Weg durch den Wald war wegen Fällarbeiten gesperrt und ich hatte auch wenig Lust mit meinen müden Beinen durch die vom Harvester zu Brei gefahrenen Wege zu laufen. Also Zelt aufgebaut und Abendbrot mit den vorbereiteten Brötchen mit ner Tasse Rinderbrühe dazu. Um 18Uhr waren bereits die Augen zu. Jaaa und dann kam die Nacht....
Angesagt war eine Nachttemperatur von 4°C in der Realität hatte ich schon um 1 Uhr Nachts Eis auf dem Zelt und ne richtig beschissene Nacht, weil ich nicht mit Nachtfrost gerechnet hatte den Sommerschlafsack und entsprechende Schlafklamotten dabei hatte. Den Arsch gerettet hat mir mein Poncho-Tarp, in das ich mich dann auch noch eingewickelt habe zu dem habe ich alles an Klamotten angezogen, was ich dabei hatte. Nicht so geil für die Daune, aber sonst wäre meine Nacht bereits um 22 Uhr vorbei gewesen. Tatsächlich war ich sogar um 1 Uhr schon kurz davor die Sachen zu packen und n Nighthike zu machen damit ich nicht weiter auskühle, wurde aber von dem sehr sehr deutlichen Geruch nach Wildschwein davon abgehalten. Gehört habe ich sie nicht, aber am Morgen sah ich dann, daß sie in der näheren Umgebung meines Schlafplatzes gut gearbeitet hatten. So schlug ich mir dann die restlichen 5 Stunden mit kurzem Übernicken und YouTube glotzen um die Ohren. Zwischendurch checkte ich immer mal wieder den Wetterbericht, der immer beschissener wurde.
Heute morgen merkte ich nach den ersten Metern schon, daß mir die Kälte ordentlich Energie aus dem Körper gezogen hatte. Trotz Snickers und Kaffee mit viel gezuckerter D-Milch schaffte ich es gerade so wenigstens das innere Frösteln loszuwerden, aber die Muskulatur war kaum wieder in Form zu bringen. Also beschloß ich den Weg zum Bahnhof Fürstenberg abzukürzen und das restliche Teilstück später zu erwandern. Der Wiedereinstiegspunkt bei Großmenow wäre sogar mit Bus zu erreichen und ansonsten kenne ich da ja schon eine schönere Strecke als den heutigen Roadwalk über Steinförde und Steinhavelmühle.
Beim Einpacken habe ich dann im völlig übernächtigten Schädel vergessen die Gestängespannung zu lockern und es ist an einer Stelle gebrochen als ich es leicht gebogen habe um es aus der Fixieröse zu lösen. Zum Glück kann ich das Gestänge nach bestellen, aber bis dahin steht mir nur meine Hängematte zur Verfügung.
Ja also insgesamt fand ich das erste Teilstück trotz Straßenanteil sehr schön. Die Beschilderung ist sehr durchwachsen. Auf manchen Abschnitten ist gefühlt jeder zehnte Baum angemalt und auf anderen wäre man ohne den GPX-Track komplett verloren. Zum Glück funktionierte der Import in OSMand soweit, daß ich mir den Track als rote Linie anzeigen lassen kann. Aber sobald ich per Navigation sage folge dem Track macht der irrsinnige Sprünge zwischen völlig random Punkten innerhalb des gesamten Tracks.
Und nun heißt es warten bis das Wetter wieder besser wird, denn gerade steht mir der Sinn nicht so sehr danach Klamotten für diese stärkeren Tag/Nachtunterschiede bei der Temperatur zu schleppen und an Geld für leichte Thermounterwäsche mangelt es mir gerade und ist wegen dem Gestänge auch wieder einmal weiter unten auf der Prioritätenliste gelandet. Also abwarten bis es keine Nachtfröste mehr gibt und dann wieder los mit Hängematte. Mag ich ja eh viel lieber :DRead more
TravelerOje, du Armer, so eine kalte Nachr mit Sommerschlafsack🥶 Aber voll cool, dass du mit 5,6 kg Baseweight unterwegs bist💪
TravelerJaap habe richtig hart ausgemistet. Wenn ich das Geld für n UL-Rucksack mit Frame hätte wäre ich sogar schon unter den magischen 5kg. Aber von über 8 runter auf um die 5 ist schon ne deutliche Erleichterung. Ja mein Gott solche Nächte passieren halt mal und ich hätte noch die Option Rettungsdecke ziehen können, also fern von gefährlich. War halt nur wenig erholsam und total unentspannt :D