• Kienkerl

Ostsee-Saaletalsperren

Sectionhike Projekt ohne festen Zeitrahmen Read more
  • Trip start
    March 30, 2025

    1. Tag Mirow -> Strasen 32km

    April 1 in Germany ⋅ ⛅ 12 °C

    Moin liebe Pinguine.

    Seit meiner letzten Tour ist einiges an Zeit vergangen und so allmählich juckt es mich wieder in den Füßen... Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen den Ostsee-Saaletalsperren-Weg bzw. E10, der von Kap Arkona bis Niesky identisch ist, in Section-Hikes zu erwandern. Immer so, wie ich gerade Zeit und Lust habe. Eigentlich wollte ich die nächsten 1,5 -2 Wochen auf den Abschnitt Mirow bis ? nach Süden in der Ostvariante durch die Havelniederungen unterwegs sein, weil ich gerade das Zeitfenster dafür habe. Zu Beginn der Planung sah es noch nach Nächten mit minimal 4°C aus, in den letzten Tagen vor Start ging die Tendenz wieder Richtung Kälteeinbruch. Also wenigstens 2 Tage schon mal Mirow -> Fürstenberg mit einer Übernachtung.
    Also gings am Montag Morgen mit dem 8:15 Uhr Zug nach Mirow. Dort einmal kurz in den örtlichen Edeka für Frikadellen, Weißkraut, Brötchen und ein Paar Snickers. Und dann ab auf den Trail. Bis Fleeth schön über eine alte, unbefestigte Landstraße durch Feld, Wald und einen Campingplatz. In Fleeth dann der erste kleine Umweg mit folgendem Roadwalk, weil die Fußgängerbrücke gerade ausgebessert wurde, Richtung Diemitzer Schleuse. Das ich dort auch nochmal einen kleinen Umweg um den Großen Peetschsee laufen würde, weil dort die Schleusenbrücke erneuert wird, wußte ich zum Glück schon aus der Presse. Was dort nicht mit bei stand war, daß man sich entschlossen hatte, weil die Kreisstraße nach Canow nun eh schon dicht ist, daß man auch noch die Brücke über den Verbindungsgraben Schmidtsee-Labussee gleich mit erneuert. Also rannte ich nichts ahnend in die Absperrung um dann etwas ratlos auf OSM eine schöne 4km Umgehung raus zu suchen. Also wieder 500m zurück, einen großen Bogen um den Schmidtsee zurück auf die Kreisstraße um dann dort fest zu stellen, daß ich auch einfach über die Behelfsbrücke der Bauarbeiter hätte gehen können, weil da keine Menschenseele auf der Baustelle war.
    Angekommen in Canow nutzte ich Bank, Tisch und Mülleimer für eine kleine Mittagsrast und machte mir meine Frikadellen-Weißkraut-Brötchen fertig und kochte mir n Tässchen Kaffee. Eigentlich wollte ich bei den Fischern, wo ich früher mit meinem Vater oft eingekehrt bin, wenn wir hier unsere Kajaktouren vom Campingplatz am Gobenowsee aus gemacht haben, geräucherten Aal futtern, aber wegen Krankheit war leider geschlossen. Weil ich die letzten Monate sehr Couchpotato mäßig unterwegs war, merkte ich hier schon deutlich die fehlende Kondition. Und wegen meiner dieses Mal sehr nachlässigen Planung; so schön Waymarked-Trails auch ist, das Importieren der GPX-Tracks in andere Programme macht wegen der Timestamps immer Probleme und ich war zu faul das anzupassen und der Import in FP wollte auch nicht so richtig; war ich der irrigen Annahme, daß es bis Strasen nur 21 Trailkm sein sollten. Daher war ich etwas ungnädig mit mir und sagte mir ständig, daß 21km ja wohl drin sein müßten auch nach längerer Pause und gerade weil ich mein Setup so ausgemistet hatte, daß ich gerade mit 5,6kg Baseweight lief. Zudem wäre jeder weitere km danach, bis ich einen geeigneten Campspot gefunden habe Bonus für heute. Jaaaaa also das es dann doch 32km inkl. der Umwege geworden sind sah ich erst vorhin, als ich die Route nochmal nachvollzogen habe :D Okay, dann haben meine Beine also doch nicht ganz zu Unrecht ab Canow protestiert...
    So trieb ich mich selbst weiter voran erst über einen schönen Waldweg Trünnensee und Buchsee vorbei und bis etwa 1km vor Strasen auf einem ehr ehemaligen Fußgänger/Radweg, der Asphalt schaute hier und da noch mal in Spuren aus der Vegetationsdecke hervor :D
    Kurz hinter Strasen fand ich dann an der Feldkante einen geeigneten Platz für mein Zelt, eigentlich hatte ich gehofft, daß ich n schönen Platz mit Blick auf den Ellenbogensee finde, aber der Weg durch den Wald war wegen Fällarbeiten gesperrt und ich hatte auch wenig Lust mit meinen müden Beinen durch die vom Harvester zu Brei gefahrenen Wege zu laufen. Also Zelt aufgebaut und Abendbrot mit den vorbereiteten Brötchen mit ner Tasse Rinderbrühe dazu. Um 18Uhr waren bereits die Augen zu. Jaaa und dann kam die Nacht....
    Angesagt war eine Nachttemperatur von 4°C in der Realität hatte ich schon um 1 Uhr Nachts Eis auf dem Zelt und ne richtig beschissene Nacht, weil ich nicht mit Nachtfrost gerechnet hatte den Sommerschlafsack und entsprechende Schlafklamotten dabei hatte. Den Arsch gerettet hat mir mein Poncho-Tarp, in das ich mich dann auch noch eingewickelt habe zu dem habe ich alles an Klamotten angezogen, was ich dabei hatte. Nicht so geil für die Daune, aber sonst wäre meine Nacht bereits um 22 Uhr vorbei gewesen. Tatsächlich war ich sogar um 1 Uhr schon kurz davor die Sachen zu packen und n Nighthike zu machen damit ich nicht weiter auskühle, wurde aber von dem sehr sehr deutlichen Geruch nach Wildschwein davon abgehalten. Gehört habe ich sie nicht, aber am Morgen sah ich dann, daß sie in der näheren Umgebung meines Schlafplatzes gut gearbeitet hatten. So schlug ich mir dann die restlichen 5 Stunden mit kurzem Übernicken und YouTube glotzen um die Ohren. Zwischendurch checkte ich immer mal wieder den Wetterbericht, der immer beschissener wurde.
    Heute morgen merkte ich nach den ersten Metern schon, daß mir die Kälte ordentlich Energie aus dem Körper gezogen hatte. Trotz Snickers und Kaffee mit viel gezuckerter D-Milch schaffte ich es gerade so wenigstens das innere Frösteln loszuwerden, aber die Muskulatur war kaum wieder in Form zu bringen. Also beschloß ich den Weg zum Bahnhof Fürstenberg abzukürzen und das restliche Teilstück später zu erwandern. Der Wiedereinstiegspunkt bei Großmenow wäre sogar mit Bus zu erreichen und ansonsten kenne ich da ja schon eine schönere Strecke als den heutigen Roadwalk über Steinförde und Steinhavelmühle.
    Beim Einpacken habe ich dann im völlig übernächtigten Schädel vergessen die Gestängespannung zu lockern und es ist an einer Stelle gebrochen als ich es leicht gebogen habe um es aus der Fixieröse zu lösen. Zum Glück kann ich das Gestänge nach bestellen, aber bis dahin steht mir nur meine Hängematte zur Verfügung.
    Ja also insgesamt fand ich das erste Teilstück trotz Straßenanteil sehr schön. Die Beschilderung ist sehr durchwachsen. Auf manchen Abschnitten ist gefühlt jeder zehnte Baum angemalt und auf anderen wäre man ohne den GPX-Track komplett verloren. Zum Glück funktionierte der Import in OSMand soweit, daß ich mir den Track als rote Linie anzeigen lassen kann. Aber sobald ich per Navigation sage folge dem Track macht der irrsinnige Sprünge zwischen völlig random Punkten innerhalb des gesamten Tracks.
    Und nun heißt es warten bis das Wetter wieder besser wird, denn gerade steht mir der Sinn nicht so sehr danach Klamotten für diese stärkeren Tag/Nachtunterschiede bei der Temperatur zu schleppen und an Geld für leichte Thermounterwäsche mangelt es mir gerade und ist wegen dem Gestänge auch wieder einmal weiter unten auf der Prioritätenliste gelandet. Also abwarten bis es keine Nachtfröste mehr gibt und dann wieder los mit Hängematte. Mag ich ja eh viel lieber :D
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  • 2. Tag Großmenow -> Augustablick

    April 7 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Wenn ihr beim 2. Bild denkt: "Das kenne ich doch schon!" habt ihr Recht. Ich bin ganz spontan um 12 Uhr in den Zug Richtung Berlin gehüpft und habe mir dann 8,5km Roadwalk gegeben um zu meinem Wiedereinstieg in den OS zu kommen. Von dort aus ging es über einen Forstweg zum Großen Stechlinsee, wo ich am Ufer eine kurze Rast machte. Das Wasser ist glasklar und schmeckte überraschend frisch mit Null Säurenote. Auf dem Uferweg, einem schönen Singletrail folgte ich bis zu einem Abzweig hinauf auf den Fenchelberg mit Schutzhütte, die ich mir mal ansehen wollte für zukünftige Tagestouren in der Gegend. Dann wieder runter und am See entlang nach Neuglobsow-Dagow und weiter auf einem Forstweg zur Schutzhütte Augustablick am Peetschsee, wo ich gedenke die Nacht zu verbringen. Zum Abendessen mache ich mir noch die restlichen Tagliatelle mit Tomaten-Fenchel Sauce mit Pfefferbeißern von gestern warm. Werden wohl mehrere Kochdurchläufe, weil noch viel und nur n 400ml Titan-Becher dabei🤣Read more

  • 3. Tag Augustablick -> Ringsleben 37,3km

    April 9 in Germany ⋅ ☀️ 12 °C

    Der Sonnenuntergang am Peetschsee war wieder einer dieser Momente, die einen dafür belohnen sich auf den Weg gemacht zu haben. Die Wolken verzogen sich und ich konnte den Übergang vom pastellfarbenen Sonnenuntergang zum Sternenhimmel sehr gut sehen, es war perfekt und glasklar. Dazu hatte ich ja noch mein schönes Abendessen abgerundet noch mit einer Gemüsebrühe für was warmes zu trinken im Bauch bevor es in den Schlafsack ging. Die Nacht in der Schutzhütte Augustablick war dann leider wenig erholsam für mich... Erst war Oberflugmeister Dipfelmoser vom Jagdgeschwader "Lahme Enten" der Y-Tours der Ansicht, daß 45min Tieflugmanöver mit Nachbrenner überm NSG um 22Uhr so richtig schocken und dann schlief ich sehr unruhig mit ständigem Wachwerden. Irgendwie ist so ne Bank nicht so meins als Schlafplatz habe da keine Position gefunden in der ich mich entspannen konnte. Mit dem Aufbau war ich trotzdem hoch zufrieden.
    Um 5 Uhr war die Nacht für mich vorbei, hatte keine Lust mehr mich weiter unruhig hin und her zu wälzen. Also aufstehen, packen und Abflug. Auf einer Bank gegenüber von Steinhavelmühle, die ich schon von vielen Wanderungen vorher kannte, machte ich dann Frühstück und Klamottenwechsel, hatte ich wegen der morgendlichen Kälte bis hierhin noch meine Schlafklamotten unter. Bis zum Lost Place ehemalige Soviet Kaserne am Röblinsee hatte ich noch schönen Waldweg bevor mich Fürstenberg mit seinem typischen Roadwalk empfing, bisher kenne ich kaum einen Weg nach Fürstenberg rein, wo man nicht 2km Pflaster treten muß bevor man die Innenstadt erreicht. Beim Netto wurde Resupply gemacht und danach setzte ich mich für die erste richtige Fußpause des Tages in die Sonne an der Baalenseebrücke. Da gabs erstmal lecker Salatmix mit Tomaten, Feta und Jogurtdressing aus der Tüte :D Beim Resupply aus Supermärkten bekomme ich beim Wandern immer Heißhunger auf was frisches, gemüsiges, deswegen versuche ich mittlerweile das immer so zu timen, daß es um die Mittagszeit passt, damit ich nicht auch noch Mittagessen weit schleppen muß. Womit ich mich diesesmal komplett verschätzt hatte war Wasser, hätte ich geahnt, was ich später noch für einen Durst hätte, dann hätte ich noch 1,5l mehr Mineralwasser gekauft.
    Kurz hinter Fürstenberg besichtigte ich noch eine ehemalige Eisenbahnfähre bevor der Weg dann seine bisher schönste Etappe begann. Erst an den Feuchtwiesen der Havelniederung vorbei und dann in der Waldkante am Stolpsee entlang bis zum Campingplatz Havelblick mehr auf selten befahrenen Unterhaltungswegen. Vom Campingplatz bis Bredereiche dann ein unfassbar schöner Singletrail direkt an der Havel entlang. Ja und in Bredereiche endete dann leider der schöne Teil des Abschnitts Fürstenberg -> Ringsleben. Sehr viel Roadwalk und zerfahrene Forstwege... Das führte dazu, daß ich mich ein wenig in Trance lief und die folgen Kilometer bis Dannenwalde gar nicht so richtig wahrgenommen habe.
    Bei Dannenwalde war mein Plan ursprünglich, daß ich mir einen Schlafplatz am Nordufer des großen Wentowsee relativ nah an Dannenwalde suche, weil ich heute zurück nach Neustrelitz mußte und ich hier einen Bahnhof mit Direktverbindung habe. Am Ende lief ich bis hinter Ringsleben noch 8,5km immer so nah am Ufer wie es ging, aber entweder war es zu steil oder total versumpft. Zwei Stellen wären sehr schön gewesen, wenn da nicht das Totholz in den Baumkronen gewesen wäre. Am Ende habe ich dann die erst beste Stelle hinter Ringsleben im Saum eines Kiefernwäldchens genommen, weil es schon langsam spät wurde und ich heute auch nicht mehr so viel zurück zum Bahnhof Dannenwalde laufen wollte.
    Die erste Nacht seit 6 Monaten wieder in der Hängematte war ein Träumchen und als ich um 7 Uhr erwachte war ich so relaxed, wie schon lange nicht mehr. Erst schön k.o. laufen und dann in der Hängematte abschnarchen einfach bestes Leben :D
    Nach Ostern gehts dann weiter auf dem OS, dann hoffentlich wieder mal mit etwas mehr Zeit im Gepäck.
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  • 4. Tag Dannenwalde -> Zehdenick ca. 25km

    April 27 in Germany ⋅ ☀️ 16 °C

    Das Wetter lädt zum Wandern ein und so bestieg ich den 12 Uhr 🚆 nach Dannenwalde und marschierte die Strecke nach Ringsleben zum 3. mal🤣 Wie es bei Sectionhikes halt manchmal so ist. Hatte ich von Ringsleben bis Tornow noch n schönen Singletrail am Seeufer hieß es ab da an Roadwalk, mehr Roadwalk und noch viel mehr Roadwalk immer schlängelnd zwischen Havelufer und den Tonstichen der ehemaligen Ziegeleien. Durch den fast ausschließlich vorkommenden Asphalt fühlte es sich am Ende ehr wie 45km an für die Füße, aber landschaftlich fand ich es mega😍 Kein Wunder, daß es hier heute vor Berliner Tagesausflügelern nur so wimmelte. Da fast alle Tonstiche jetzt Angelgewässer sind gab es auch jede Menge Wasservögel , See- & Fischadler zu sehen. An einem etwas abgelegenen See meine ich sogar kurz einen Fischotter gesehen zu haben, für Nutria oder Bisam war der Schwimmstil zu elegant und flott. Das Negativste des Tages war, daß der Weg nicht mehr, wie es wohl mal früher war, über das Gelände vom Ziegelpark verläuft. Von Norden kommend muss man jetzt einmal im großen Bogen drum herum und dann Eintritt bezahlen, weswegen ich ihn mir dann doch nicht wie eigentlich geplant angesehen habe. 10€ um dann mit gerade noch 2 Stunden durch zu hetzen war es mir nicht wert. Ein ander mal mit Sohnemann aber bestimmt. Der Weg durch die Tonstiche hat mir auch gut gefallen, weil überall an den historischen Standorten Infotafeln über die jeweilige Ziegelei waren. Morgen früh dann rein nach Zehdenick und Vorräte aufstocken und dann weiter Richtung Oranienburg.

    P.S. Wahrscheinlich schiebt er den FP wieder in die falsche Reise, daß bekomme ich dann aber erst wieder Zuhause am PC geändert, weil mir FP am Handy bei der Reiseauswahl den OS nicht angezeigt und ihn auch verschiebt, selbst wenn ich den Footprint direkt in der Reise erstelle🤷🤦
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  • 5. Tag Zehdenick -> Grüneberg 25km

    April 29 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Trotz der Bahnlinie in 500m Entfernung hatte ich eine wunderbare Nacht auf meiner kleinen Havelhalbinsel. Am Morgen genoss ich den Sonnenaufgang bei Kaffee und Tomatenhering auf der Bank direkt neben meinem Übernachtungswäldchen.
    Dann ging's auf nach Zehdenick rein, wo ich ein wenig durch die Altstadt bummelte und mir das ehemalige Zisterzienser Kloster ansah. Knuffiges kleines Städtchen. Überschattet wurde das Ganze leider so ein wenig von dem Gezwicke in meinem rechten Knie, daß trotz der morgendlichen Dehnungen nicht richtig verschwinden wollte. Die 18km Asphalt von gestern bin ich wohl doch etwas zu stramm gelaufen, obwohl ich mich bemüht habe bewusst langsam zu gehen, damit es nicht so auf die Gelenke geht. War ja klar, daß es ausgerechnet dann wieder Auftritt, wenn ich die Orthesen zu Hause gelassen habe, weil ich sie seit über nem Jahr nicht mehr gebraucht habe🤣 Murphys Law🤣 Gleich zum Bahnhof und zurück wollte ich aber auch nicht und nach meiner Erfahrung kann ich ab diesem Punkt auch noch gut einen Tag wandern, wenn ich es ruhig angehe, ohne es schlimmer zu machen. Aber zum Abend hin müsste ich den Heimweg antreten um das Knie dann 2-3 Tage zu schonen. Also schauen was ich für Optionen habe. So beschloss ich mich noch mit ausreichend Wasser und ein paar Häppchen einzudecken und dann noch die Strecke über Liebenberg nach Grüneberg zum Bahnhof zu laufen.
    Der Weg war durchwachsen, von allem n bisschen, Singletrails, Forstautobahn, Straße und Feldweg. Kurz vorm Schlosswald Liebenberg wurde es noch einmal abenteuerlich. Der Weg endete einfach im Nichts zwischen zwei Feldern, obwohl er sogar als Radweg ausgeschildert war. Der schmale Streifen zwischen den Feldern, wo der Weg theoretisch hätte verlaufen sollen war komplett von Schlehen zugewachsen und so blieb nichts anderes als am Feldrand weiter zu laufen. Der Schlosswald Liebenberg war es absolut wert, daß ich mich für das Weiterlaufen entschieden hatte. Im Schlosspark machte ich eine ausgedehnte Mittagspause und stromerte dann einmal über das Gelände.
    Der Weg dann zum Bahnhof war abgesehen vom schönen Wetter sehr dröge auf einem Feldweg in der Nachmittags Sonne. Beim Bahnhof angekommen war ich dann sehr froh das Knie ab jetzt weniger zu belasten. Der Plan bis Samstag die Ostvariante bis Brieselang abzuschließen fällt dadurch zwar aus, aber ich hatte wieder 2 schöne Wandertage und der Weg läuft einem ja nicht weg😁 Mal sehen wann ich nach dem 1 Mai Wochenende wieder los kann, dann vielleicht lieber doch wieder mit den Orthesen im Gepäck.
    Die Beschilderung des Weges war von Großmenow bis Bredereiche sehr gut, danach sieht man ab und an mal ein Schild oder verwitterte Markierungen an Bäumen also ohne GPX Track nicht zu laufen ohne sich zu verlaufen.
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  • Dayhike auf dem OS

    August 26 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Preskriptum: Die Fotos des Tages lade ich gleich noch vom Handy hoch. Ich tippe halt lieber an ner richtigen Tastatur als auf dem Wischschirm vom Smartphone.
    Da ich dieses Jahr noch kaum Zeit hatte zum Hiken nutze ich jetzt sogar schon die Möglichkeit für Dayhikes :D
    Heute habe ich die Lücke Grüneberg -> Oranienburg geschlossen um für weitere Runden auf dem OS nen besseren Startpunkt zu haben. Eigentlich wollte ich ab Montag wieder auf den OS und dann 2 Wochen am Stück mindestens bis hinter den Spreewald. Aber ich habe nach einem kurzen Geschreibsel mit Stocki und den Vibes, die das letzte Stück am Havelkanal und Lehnitzsee in mir losgetreten haben, meine Pläne geändert. So viel am Wasser zu laufen macht einfach Spaß und löst wohl auch die ganzen feel-good-Erinnerungen an meine Zeit als Paddler aus :D Daher werde ich mich auf den 66-Seen-Weg begeben.
    Aber zurück zum heutigen Teilstück des OS-Ostvariante Havelland:
    Gleich der Auftakt vom Bahnhof Löwenberg(Mark), weil mich ne Verbindung nach Grüneberg das 4-fache an Anfahrtszeit mit der DB gekostet hätte, war zwar Streethike aber durch eine hammermäßige Allee von Kirschen und Eichen. Kirschen naschen aus dem Lauf mega!!! Nach einem kleinen Waldstück kurz vor Grüneberg auch noch Äpfel, Birnen und Pflaumen... Warum habe ich eigentlich überhaupt Snacks für den Tag eingepackt?
    Hinter Grüneberg ging es die Geestkante runter in das Urstromtal der Havel. Das endlos wirkende platte Land erinnerte mich sofort an Friesland, wo ich auch mal 2 Jahre gewohnt hatte. Und man merkt echt, warum Theodor Fontane dem Obstanbaugebiet Havelland mit dem Gedicht "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" ein Denkmal gesetzt hat, links und rechts des Weges immer wieder Kirschen, Äpfel, Birnen, Pflaumen und Mirabellen und alles reif und lecker. Diese Marsch- und Schwemmlandböden mit ihren hohen Klei und Lehmanteilen sind halt optimal für Obstgehölze plus die meist sonnig, warmen Sommer durch den stärkeren Einfluß des Kontinentalwetters. Schade, daß das alles nach der Wende verschwunden ist, es könnte der Obstkorb von Deutschland sein.
    Vor der Waldsiedlung Dameswald läuft man dann an einem mittlerweile wieder fast völlig intaktem Niedermoor entlang dem NSG Schnelle Havel. Meinen Recherchen nach hat man den Landschaftseinstau des Fließgraben reaktiviert und somit der Natur ein wertvolles Biotop zurück gegeben. Ganz ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen, aber vom Weg aus konnte man sehen das ~80% der Bäume bereits abgesoffen sind und nun als stehendes Totholz das Lebensraumangebot erweitern.
    Dann ging es noch einmal über die Schnelle Havel und durch Friedrichsthal und schon stand ich am Oberen Havelkanal. 17km in 2:45 Stunden in eins durchgelaufen. Das passiert mir selten auf Wegen mit so viel Asphaltanteil und Ortschaften, daß ich so begeistert vor mich hin laufe, daß ich weder Zeit noch Kilometer merke. Spricht deutlich für diesen Abschnitt!
    Auf einer Schattenbank direkt am Kanal machte ich Mittag und köchelte mir ein Hikerkäffchen, bin mittlerweile auf 3 in 1 Kaffeesticks gewechselt, schmecken gar nicht mal so schlecht und sparen mir viel Gewicht und Geraffel. Klar n richtiger Filter-/Cowboykaffee schmeckt alle mal besser, aber da ich mit Muhhhh und Rübe trinke einfach zu aufwendig beim Hiken.
    Danach ging es verlaufsicher einfach am Kanal entlang bis hinter die Schleuse Lehnitz, imposantes Bauwerk. Danach wechselt man über eine Straßenbrücke die Uferseite und bäääääm der absolute Knaller der Etappe, ein Singletrail am Ufer mit richtig geilen Bade- und Biwakmöglichkeiten Wald und Ruhe, nur die sumenden Blutsauger sind ein dezentes Problemchen ohne Antibrumm. Und F U C K ausgerechnet da mache ich nur n Dayhike ohne Übernachtungsequipment dabei... Naja die Ecke ist gemerkt für n Overnighter ;)
    Nach dem Badestrand Lehnitz läuft man zwar noch n Moment am Ufer doch bald wechselt auch schon die Bebauungslinie auf die Uferseite. Schöner Teil vorbei, okay dann mal Zeit und Bahnverbindungen checken. Hmmmm... in 36min fährt der nächste Zug zurück nach Neustrelitz und noch ~4,5km zum Bahnhof. "Ach komm den Speedhike schaffste och noch!",sage ich zu mir und go. Habs geschafft sogar noch mit genug Zeit für ne Entspannungsfluppe am Bahnsteig.
    Insgesamt bin ich heute 26km in unter 4:30h gelaufen. Rekord für mich und n gutes Zeichen, daß meine Fitness unter der langen Wanderpause nicht zu doll gelitten hat. Jetzt fehlen bis Alt Brieselang nur noch 35km von der Ostvariante oder wie ich sie nennen würde der Havelvariante. Abgesehen von einigen Stellen, wo ehemals unbefestigte Wege mittlerweile für den Tourismus asphaltiert wurden und an diesen Stellen eine Überarbeitung schön wäre gefällt mir der OS hier ausnehmend gut. Die Abstände für Resupply sind super, einzig die Verfügbarkeit von Wasserquellen ist stellenweise ätzend und führt zu viel Traglast im Backpack.
    So und jetzt bitte alle Daumen drücken, daß nichts dazwischen kommt und ich Montag auf den 66-Seen-Weg kann! Ich habe hardcore Nachholbedarf beim Wandern :D
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    Trip end
    July 27, 2025