• 3. Tag Augustablick -> Ringsleben 37,3km

    April 9 in Germany ⋅ ☀️ 12 °C

    Der Sonnenuntergang am Peetschsee war wieder einer dieser Momente, die einen dafür belohnen sich auf den Weg gemacht zu haben. Die Wolken verzogen sich und ich konnte den Übergang vom pastellfarbenen Sonnenuntergang zum Sternenhimmel sehr gut sehen, es war perfekt und glasklar. Dazu hatte ich ja noch mein schönes Abendessen abgerundet noch mit einer Gemüsebrühe für was warmes zu trinken im Bauch bevor es in den Schlafsack ging. Die Nacht in der Schutzhütte Augustablick war dann leider wenig erholsam für mich... Erst war Oberflugmeister Dipfelmoser vom Jagdgeschwader "Lahme Enten" der Y-Tours der Ansicht, daß 45min Tieflugmanöver mit Nachbrenner überm NSG um 22Uhr so richtig schocken und dann schlief ich sehr unruhig mit ständigem Wachwerden. Irgendwie ist so ne Bank nicht so meins als Schlafplatz habe da keine Position gefunden in der ich mich entspannen konnte. Mit dem Aufbau war ich trotzdem hoch zufrieden.
    Um 5 Uhr war die Nacht für mich vorbei, hatte keine Lust mehr mich weiter unruhig hin und her zu wälzen. Also aufstehen, packen und Abflug. Auf einer Bank gegenüber von Steinhavelmühle, die ich schon von vielen Wanderungen vorher kannte, machte ich dann Frühstück und Klamottenwechsel, hatte ich wegen der morgendlichen Kälte bis hierhin noch meine Schlafklamotten unter. Bis zum Lost Place ehemalige Soviet Kaserne am Röblinsee hatte ich noch schönen Waldweg bevor mich Fürstenberg mit seinem typischen Roadwalk empfing, bisher kenne ich kaum einen Weg nach Fürstenberg rein, wo man nicht 2km Pflaster treten muß bevor man die Innenstadt erreicht. Beim Netto wurde Resupply gemacht und danach setzte ich mich für die erste richtige Fußpause des Tages in die Sonne an der Baalenseebrücke. Da gabs erstmal lecker Salatmix mit Tomaten, Feta und Jogurtdressing aus der Tüte :D Beim Resupply aus Supermärkten bekomme ich beim Wandern immer Heißhunger auf was frisches, gemüsiges, deswegen versuche ich mittlerweile das immer so zu timen, daß es um die Mittagszeit passt, damit ich nicht auch noch Mittagessen weit schleppen muß. Womit ich mich diesesmal komplett verschätzt hatte war Wasser, hätte ich geahnt, was ich später noch für einen Durst hätte, dann hätte ich noch 1,5l mehr Mineralwasser gekauft.
    Kurz hinter Fürstenberg besichtigte ich noch eine ehemalige Eisenbahnfähre bevor der Weg dann seine bisher schönste Etappe begann. Erst an den Feuchtwiesen der Havelniederung vorbei und dann in der Waldkante am Stolpsee entlang bis zum Campingplatz Havelblick mehr auf selten befahrenen Unterhaltungswegen. Vom Campingplatz bis Bredereiche dann ein unfassbar schöner Singletrail direkt an der Havel entlang. Ja und in Bredereiche endete dann leider der schöne Teil des Abschnitts Fürstenberg -> Ringsleben. Sehr viel Roadwalk und zerfahrene Forstwege... Das führte dazu, daß ich mich ein wenig in Trance lief und die folgen Kilometer bis Dannenwalde gar nicht so richtig wahrgenommen habe.
    Bei Dannenwalde war mein Plan ursprünglich, daß ich mir einen Schlafplatz am Nordufer des großen Wentowsee relativ nah an Dannenwalde suche, weil ich heute zurück nach Neustrelitz mußte und ich hier einen Bahnhof mit Direktverbindung habe. Am Ende lief ich bis hinter Ringsleben noch 8,5km immer so nah am Ufer wie es ging, aber entweder war es zu steil oder total versumpft. Zwei Stellen wären sehr schön gewesen, wenn da nicht das Totholz in den Baumkronen gewesen wäre. Am Ende habe ich dann die erst beste Stelle hinter Ringsleben im Saum eines Kiefernwäldchens genommen, weil es schon langsam spät wurde und ich heute auch nicht mehr so viel zurück zum Bahnhof Dannenwalde laufen wollte.
    Die erste Nacht seit 6 Monaten wieder in der Hängematte war ein Träumchen und als ich um 7 Uhr erwachte war ich so relaxed, wie schon lange nicht mehr. Erst schön k.o. laufen und dann in der Hängematte abschnarchen einfach bestes Leben :D
    Nach Ostern gehts dann weiter auf dem OS, dann hoffentlich wieder mal mit etwas mehr Zeit im Gepäck.
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