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  • Day 17

    Serengeti

    January 4, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 27 °C

    Wo sind wir stehen geblieben? Aja genau: Vor uns die endlosen Ebenen der Serengeti.
    Die Grassavannen im südlichen Teil reichen bis zum Horizont und werden ab und zu nur durch sogenannte Kopjes, bizzaren Felsformationen, durchbrochen. Im zentralen Bereich sind vorallem Akaziensavannen mit Flussläufen zufinden wogegen der Norden hügelig und stärker bewaldet ist. Es ist der älteste Nationalpark und wurde 1951 gegründet. Er umfasst ca. 14'000km².
    Das Wort Serengeti wird von der Sprache der Massai abgeleitet und bedeutet ,,die endlosen Ebenen".
    Durch die Vulkaneausbrüche ist die Ebene enstanden. Denn durch den daraus entstandenen steinigen Boden können kaum mehr Bäume wachsen. 🌋
    Bereits nach kurzer Zeit sind wieder viele Zebras, Antilopen und Gnus sichtbar. 🦓🦬
    Auf einmal entdecke ich zwei braune Punkte, die etwas weiter entfernt im Gras liegen. Sofort rufe ich ,,Lions" und Witson legt eine Vollbremsung ein, um danach sofort den Rückwärtsgang einzulegen. 🦁
    Tatsächlich sind es Löwen aber zu weit entfernt um sie wirklich gut beobachten zu können.
    Auch hier ist der Klimawandel spürbar. Normalerweise wären jetzt hier im Süden Millionen von Gnus, die Jungtiere auf die Welt bringen würden. Der genaue Grund für die Verspätung der Tiere weiss niemand.
    Aber einer der Vermutungen ist sicher der verspätete Regen im Süden und somit das fehlende saftige Gras, welches die Jungtiere benötigen. Die Gnus sind in Tansania und Kenia für die Great Migration bekannt. Dies ist die grosse Gnuwanderung und eines der spektakulärsten Naturschauspiele unserer Erde. In diesem jährlichen wiederholenden Kreislauf wandern ca. 1.3 Millionen Gnus von Kenia quer durch die Serengeti.
    Oft schliessen sich ihnen Zebras, Antilopen und Gazellen an. Was ich nicht wusste: Die Gnus gehören der Gattung der Antilopen an.
    Wir fahren weiter und treffen auf Schakale die mit einer Servalkatze ums Futter streiten. Die Servalkatze ist zwar verbreitet. Aber eine zu sichten ist schwierig. 🐈
    Nach einiger Zeit sehe ich wieder einen braunen Punkt. Ein wunderschöner junger Löwe bekommen wir vor die Linse. Das Tier ist wunderschön. Und er weiss es auch. Wie ein Topmodel posiert er für uns. Dreht ab und zu den Kopf und lässt sich durch nichts stören.🦁 Neben mir höre ich Thierry wie wild knipsen. Auch er ist völlig überwältigt von der Schönheit des Tieres. Kaum haben wir uns einigermassen beruhigt kommt schon das nächste Highlight. Auf einem der Felsen sind mehrere Löwinen zu sehen. Eine thront wie bei Lion King auf einem Felsen.
    Witson weilt aber nicht lange bei den anderen Autos sondern fährt etwas weiter um den Felsen. Mir ist zuerst nicht klar warum er nicht bei der Löwin bleibt. Bald wird aber klar wieso. Er sagt uns, dass er vor zwei Wochen hier Baby Löwen gesehen hat. Und tatsächlich findet er sie. Wieder haben wir unglaubliches Glück. 8 Babylöwen sind quasi direkt vor unserem Auto. Wir können uns kaum satt sehen. Auf einmal kommt Bewegung ins Rudel. Zwei der Löwinen verlassen die anderen. Immer wieder bleiben sie stehen und schauen in die Ferne, bevor sie weitergehen. Witson und sein Kollege beraten sich kurz und beschliessen den Tieren zu folgen. Denn es sieht so aus als würden die Löwinen jagen wollen. Eine dritte beginnt den anderen zwei zu folgen. Leider steigen die Tiere auf einen anderen Felsen und lassen sich dort wieder nieder. Witson erklärt uns, dass so eine Jagd gut 4-6 Stunden oder noch länger gehen kann. Da die Tiere nicht die besten Jäger sind und im Normalfall im Rudel jagen wird die potentielle Beute lange beobachtet um zu schauen wie die Erfolgschancen stehen um keine unnötige Energie zu verschwenden. Da es nicht danach aussieht als würde bei der Jagd noch was gehen fahren wir zu den Löwenbabys zurück. Mittlerweile sind diese erwacht und spielen etwas miteinander.
    Plötzlich düst Witson wieder los. Als hätten wir unsere Glücksträhne nicht schon aufgebraucht tauchen vor uns zwei Geparden auf. 🐆
    Wer jetzt denkt Witson hätte Hellseherische Fähigkeiten der irrt. Die Guides haben alle ein Funk und wenn einer was interessantes sieht, informiert er die anderen. Sie haben aber kein GPS oder genaue Karte, sondern müssen sich anhand der Sonne und auffälligen Punkten wie einem Felsen oder Baum zurechtfinden. Auch gibt es verschiedene Zonen die ihnen helfen an den entsprechenden Ort zu finden der per Funk durchgesagt wird.
    Es ist unglaublich was für eine Orientierung die Guides haben. Witson kennt wahrscheinlich jeden Grashalm und Stein in dieser Savanne. 🌳
    Zurück zu den Geparden. Diese sind gerade auf der Jagd. Auf einem Erdhaufen hält der eine Gepard Ausschau nach Beute. Plötzlich sprintet dieser los, gefolgt von dem zweiten. Kurze Zeit später scheint es, als hätte der erste Gepard Erfolg gehabt, denn es ist eine Staubwolke und Gerangel sichtbar. Zu unser aller erstaunen lässt der Gepard aber seine Beute entkommen. Dabei handelt es sich um eine Cebalkatze. Von Witson erfahren wir, dass diese zu wenig Nahrung für die zwei Tiere gewesen wäre und er sie deswegen laufen gelassen hat.
    Leider können wir nicht noch länger bei den Tieren bleiben da wir in 30 Minuten im Camp sein müssen. Übernachtet mann nicht im Park muss mann um 18:00 Uhr draussen sein und mit Parkübernachtung um 19:00 Uhr im Camp.
    Witson warnt uns vor, dass er schnell fahren muss. Wieder nimmt er den Ralleyfahrer hervor. Mit 90km/h rasen wir durch die Serengeti. Immer wieder ist abwechselnd von unserer Gruppe eine nervöses kichern zu hören, wenn wir mit Schieflage über die holprigen Pisten schlittern. Die Fahrt wird von einem wunderschönen Sonnenuntergang begleitet. Pünktlich schaffen wirs ins Camp.
    Dort werden wir herzlich empfangen und informiert wie wir uns zu verhalten haben in der Wildniss.
    Thierry und ich bekommen ein Familienzelt mit 2 Räumen und 1 Badezimmer, sowie Vorzelt mit kleinem Sofa und Stühlen. 
    Eine richtige Toilette gibt es sogar und warm duschen können wir auch. Fürs duschen muss mann bescheid geben, damit ein Angestellter warmes Wasser in einen Kübel füllen kann, dass dann mit einem Zugsystem funktioniert.
    Die Schuhe müssen reingenommen werden da diese sonst gerne von den Hyänen geklaut werden.
    Nachdem Abendessen fallen wir nach diesem Hammertag ins Bett. Von nahem hören wir die Hyänen heulen.

    BREAKING NEWS:
    Unser Kitegepäck wurde gefunden und ist jetzt auf dem Weg nach Zanzibar unserem letzten Stop.
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