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  • Day 18

    Serengeti Tag 4

    January 5, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach einer erholsamen Nacht trotz Hyänengeheule und Gnus gemuhe, geht es heute sehr früh los um möglichst viel vom Tag zu profitieren.
    Der Manager des Camps, ein älterer, sehr lieber Mann, erkundigt sich bei mir ob ich gut geschlafen habe und die Hyänen gehört habe. Beides beantworte ich ihm mit ,,ja" und frage ihn ob mein Eindruck, dass die Hyäne heute morgen direkt bei den Zelten war stimme. Er bestätigt dies und sagt sie folgen den Gnus die wir von weitem sehen. Laut ihm müssten auch Löwen in der Nähe sein.🦁
    Ich frage ihn ob er schonmal einen gefährlichen Vorfall mit Löwen oder Hyänen hatte. Er verneint dies und erzählt mir, dass die Hyänen Angst vor uns Menschen haben und sofort das Weite suchen und die Löwen sehr nette, grosszügige Tiere sind die selten Menschen angreifen.
    Den Eindruck hatte ich bisher auch von den Löwen, da sie immer total unbeindruckt von uns waren und gestern auch weniger als einen Meter am Jeep vorbei gingen. Ausprobieren möchte ich es aber doch nicht in der freien Wildbahn ob seine Aussage stimmt.
    Nachdem Frühstück gehts mit dem Gamedrive los. Keine 5 Minuten später stossen wir bereits auf die Hyäenenfamilie, die wir wahrscheinlich gehört haben; Leider etwas weit entfernt.
    Zwei Löwinnen können wir dann keine 2 Meter vom Auto entfernt beobachten, wie sie sich wahrscheinlich vollgefressen von der Nacht, erholen.
    Heute möchte Witson sich vorallem auf die Suche nach Tieren machen, die wir noch nicht gesehen haben, wie den Leoparden. 🐆
    Nach kurzer Zeit kommt schon der erste Funkspruch, dass in der Nähe von uns ein Gepard gesichtet wurde. Wir kommen allerdings zu spät. Das Tier hat sich bereits ins hohe Gras gelegt und ist nicht mehr sichtbar. Dafür sehen wir erneut eine Servalkatze.
    Des weiteren begegnen wir zwei männliche Löwen die auch total unbeindruckt im Schatten liegen und sich entspannen. Wir fragen Witson über das Zusammenleben eines Löwenrudels aus.
    Weil ich es total spannend finde erkläre ich euch in Kurzfassung wie so ein Rudel funktioniert.
    In einem Rudel gibt es immer mehrere Löwinen die auch hauptsächlich für die Nahrungsbeschaffung zuständig sind. Gejagt wird nie alleine sondern immer als Team, weil ein einziger Löwe keine grossen Erfolgschancen hat ein grösseres Tier zu erlegen. Zuerst darf immer der Anführer fressen, dann die Männchen und erst dann die Weibchen und Jungen.
    In einem Rudel gibt es immer 3-4 Männchen. Es gibt einen Anführer welcher sogleich der älteste Löwe ist, einen Mittleren und einen Jungen welcher bestimmt wird. Der Mittlere und der Junge rücken dann beim Tod des Alten nach. Die anderen Männchen müssen dann ab einem bestimmten Alter das Rudel verlassen. Um das Überleben der Generation möglichst zu sichern sind die Jungtiere meistens vom Mittleren gezeugt und nicht unbedingt vom Anführer. Dies nicht etwa weil der Ältere nicht mehr fähig wäre, sondern es geschieht immer wieder das fremde Löwen versuchen das Rudel zu übernehmen oder auch die eigenen Familienmitglieder an die Macht wollen. Falls diese Erfolg haben den Anführer zu besiegen, müssen alle Babys vom Leader getötet werden. Sehr brutal aber so ist halt die Natur manchmal.
    Am Hippopool machen wir halt und vor uns tümmelt sich ein Fleischberg aus Hippos. Echt witzige Tiere. Aber zugleich mit dem Büffel zusammen das gefährlichste Tier in Afrika. 🦬
    Auf einmal höre ich im Funk das Wort ,,Dume". Da ich ein wenig Suhaeli gelernt habe weiss ich, dass dieses Wort Leopard heisst. Da Witson aufs Gaspedal drückt weiss ich, dass ich es richtig verstanden haben muss.
    Das Glück von gestern scheint uns verlassen zu haben. Denn als wir an der Steinformation ankommen wird uns wieder gesagt, der Leopard habe sich unter die Büsche gelegt. Mit viel Geduld können wir ab und zu ein Ohr aufblitzen sehen. Nach gut 45 Minuten warten macht der Leopard immer noch keine anstalten seinen Mittagsschlaf für uns zu unterbrechen. Ein wenig enttäuscht fahren wir weiter. Ich hätte so gerne ein Bild von einem Leoparden im Baum gehabt. Witson verspricht uns, dass wir später bei der Rückfahrt nochmals vorbeischauen.
    Mehrmals entdecken wir den Sekretär. Wegen dem Namen und der Erscheinung ist dies ein neues Favoritentier von Thierry. Der Sekretär ist ein riesiger Vogel. Kopf und Körper wie ein Adler, die Beine wie ein Storch.🐦 Wie er da herumstolziert und alles beäugt wirkt er wirklich wie der Sekretär der Serengeti und rein die Vorstellung wie er bürokratisch die anderen Tiere kontrolliert, bringt uns immer wieder zum Lachen wenn wir einem begegnen. Dieser Vogel liefert sich auch immer wieder Kämpfe mit Schlangen um diese zu fressen.
    Unseren Lunch nehmen wir neben einem schlafenden Löwenrudel ein. Coole Erfahrung. Thierry hat riesen Freude (leider siehts auf dem Bild eher etwas ängstlich aus, aber hab nicht gut fotografiert, meine Schuld).
    Danach fahren wir noch etwas durch die Gegend bevors dann nochmals zum Leoparden geht.
    Ich kanns kaum glauben als wir das wunderschöne Tier auf dem Baum sehen. Das Glück hat uns doch nicht verlassen.
    Nach unzähligen Bildern fahren wir zum Camp zurück. Heute in einem langsamerem Tempo.
    Zurück im Camp nehmen wir eine warme Dusche und entspannen ein wenig bevor es dann zum Abendessen geht. In einer Whats app bekommt Thierry vom Flughafen Zanzibar ein Bild von unserem Kitebag.
    Beim Abendessen gibt es gute Gespräche, als die Mitarbeiter uns plötzlich um Ruhe bitten. Wir hören Löwengebrüll. Die Mitarbeiter sagen uns, dass wir keine Angst haben müssen. Denn das Brüllen einer Löwin hört man bis zu 4km weit, dass der Löwen sogar bis zu 8km. Immer wieder hören wir die Löwen und das Gebrüll wird immer lauter. Ab und zu leuchten die Campmitarbeiter in die Dunkelheit vor uns, aber nirgends ist was sichtbar.
    Voller Aufregung und erstaunlicherweise ohne Angst, werden wir in unser Zelt gebracht. Dort schauen wir immer wieder aus den Fenstern.
    Plötzlich ist das Gebrüll so laut, dass ich mir sicher bin, dass der oder die Löwen direkt vor dem Zelt sind. Wir sind mucksmäuschen still und versuchen etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Ein bisschen mulmig ist mir dann schon bei der Vorstellung das der Löwe direkt vor dem Zelt sein könnte.
    Wir legen uns ins Bett und schlafen vor Müdigkeit schnell ein.
    Am nächsten morgen frage ich Witson ob er denke, dass die Löwen nahe bei uns waren oder ob sich dies nur so angehört habe. Witson lacht und sagt, dass von der Lautstärke her die Löwen definitiv durchs Camp gegangen sind.
    Einer unser Mitreisenden berichtet, dass ihm einer der Angstellten gestern erzählt hat, dass bei ihm einmal ein Löwenrudel 10 Meter vor seinem Zelt ein Tier erlegt haben und drei Tage lang gefressen haben. Er konnte trotzdem in sein Zelt, einfach mit einem Bogen um das erlegte Tier.
    Heute fahren wir retour in die Ngorongoro Area zu unserer letzten Unterkunft für die nächsten 2 Tage.
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