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  • Day 13

    Fort Tournoux

    August 2, 2022 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Die letzte Besichtigung gilt dem Fort Tournoux. Das Ubayetal war einst strategisch gelegen nahe der italienischen Grenze und war auch im weiteren Verlauf stark befestigt. Eine der massivsten Anlagen ist der Verteidigungskomplex Fort Tournox. Der Komplex wurde von 1839-1866 errichtet und erstreckt sich mit verschiedenen Zweckbauwerken, Unterkünften und Batterien von einer Höhe von 1.290m über 700m bis auf zur höchst gelegenen Stellung „Serre-de-l'Aut“ auf 2.010m Höhe. Die Festung schlug nach deren Fertigstellung mehrere italienische Angriffe zurück und spielte später eine aktive Rolle im 1. Weltkrieg. Ach im 2. Weltkrieg widerstand sie lange den Angriffen faschistischer Mussolinitruppen und wurde dann von der deutschen Wehrmacht bis zu deren Aufgabe 1945 besetzt. Nach Auskunft unseres Gastgebers kann man die Gipfelstellung angeblich gut mit 4x4 Fahrzeugen erreichen. Voller Vorfreude erzählen wir unserem Landy von unserem Plan und der ist natürlich gleich einverstanden. 

    Schon bei der Anfahrt bekommt man einen Eindruck von der gigantischen Anlage. Dieses Fort, das auch als "das militärische Versailles des 19. Jahrhunderts" bezeichnet und mit der chinesischen Mauer in Miniatur verglichen wird, bildet den Kern der strategischen Anlage im Tal der Ubaye. Verbindungstunnel werden in den Felsen zwischen den oberen Teilen der Festung gesprengt und eine Drahtseilbahn, die inzwischen nicht mehr existiert, verbindet die obere Batterie und das mittlere Fort mit dem unten liegenden Tal. Rein optisch beeindruckender fanden wir bisher das italienische Fort Finestrelle im Piemonte.

    Per Achse ist nur die Anfahrt über das Dorf Tournoux möglich. Kurz hinter dem Dorf führt die Schotterpiste durch den Wald hinauf. Doch nach 3km in einer Biegung ist Schluss – Streckensperrung. Schade, aber was soll’s. Wir laufen noch einen weiteren Kilometer nach oben und kommen an der Batterie des Caurres an. Sie ist von einer Einfriedung mit Graben umgeben und durch Tore und eine Festung mit Zinnen sowie durch eine in den Felsen gehauene Galerie mit der oberen Festung verbunden. Zugang leider nur mit einer offiziellen Führung. Der Weg führt weiter 2,5 km zur Gipfelstellung „Le poste de Serre de l'Aut“, den wir uns jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Zeit sparen. 

    Mit dem Landy erreichen wir kurze Zeit später nach einer Biegung und weiterem Folgen der Waldpiste den Zugang zum Hauptfort – natürlich auch verschlossen. Hier jedoch erahnen wir von außen die strategische Bedeutung aufgrund unseres Blickes von hier auf das unter uns liegende Ubayetal. Vielleicht nehmen wir uns ein anderes Mal die Zeit für eine Führung.
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