Tag 11
24 de julio de 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 29 °C
Heute mal nichts tun.
Nichts machen kann so vielfältig gestaltet werden.
Lesen am Strand
Dösen
Baden im Meer
Baden im Pool
Lesen im Pool
Oxydieren
Den Mitreisenden zusehen beim Nichtstun.
Gestern Abend sind wir an einer Muay-Thai-Boxhalle vorbeigekommen. Finnlay gibt zum Besten, dass Boxen ein Oberbegriff wie Ballsportspiele ist. Es gibt Thaiboxen, Kickboxen, englisches Boxen. Frank: "Pferdeboxen? Unter-Boxen?"
Prima! Das machen wir mal nach dem Abendessen. Für den Preis von einem Bier und zwei Pina Colada dürfen wir zusehen, wie sich zwei schmächtige Thais im Ring nichts schenken.
Dann Pause.
Es werden Freiwillige aus dem Publikum gesucht - für drei Runden Aua-Aua. Der Gewinner bekommt ein Eimerchen! mit lecker - Irgendwas. Schmerzmittel vielleicht? Frank und Finnlay werden gefragt, ob sie nicht mal kurz mit Thai-Boxhose im Ring ein Foto machen wollen.
Ja - genau! EIN Foto - mit gebrochener Nase? Nee, nee, nee, nee! Oder vielleicht einen schwelenden Vater-Sohn-Konflikt beilegen?
Ach - es finden sich zwei andere boxwillige, europäische Vögel. Schienbeinschoner, Helmchen und Boxhandschuhe werden gereicht. Los geht´s. Piff-paff. Piff-paff. Eher ein englisches Boxen. Beine fliegen hier nicht durch die Luft. Ich finde es etwas befremdlich Jungs dabei zuzusehen, wie sie sich die Fresse polieren. Dem Publikum gefällt es gut. Frank wird ganz nervös.... Hä? Er hat doch Zivildienst gemacht!
Das nächste Freiwilligenduo ist weiblich. Ja - auch hier hat die Emanzipation Einzug gehalten. Der Kampf ist zwar langsamer, es wird gelacht, Tanzschritte werden in die Choreo eingebaut - aber die Beine sind auch mal in Kopfhöhe der Gegnerin. Der nächste freiwillige Europäer ist durchtrainiert und sieht wie ein engagierter, englischer Fußball-Hooligan aus. Ich nenne ihn im Geiste: Kevin. Kevin ist motiviert und läßt sich im Ring präsentieren. Die übrigen aus seiner Boy-Band sind auch alles smarte, fitte Jungs. Gegeneinander wollen sie aber nicht boxen. Komisch! Es findet sich kein Opfer unter den anderen im Publikum. Komisch!
Da. Endlich - ein junger Italiener will seine Lady beeindrucken. Die Menge jubelt schon jetzt.
Los geht´s. Nach 30 Sekunden Piff-Paff. Abbruch!
Kevin am Boden. Schulter ausgekugelt. Ups! Aua. Der Ringrichter und eine Putzkraft versuchen die Schulter noch im Ring wieder einzukugeln. Kevin ist ganz tapfer. Seine Jungs sind irritiert. Am Rand der Bühne - Entschuldigung - am Rand des Rings ist die Aufregung oder der Alkohol für eine unbeteiligte Dame wohl zu viel. Sie übergibt sich direkt davor.
Finnlay will nach Hause.
Meine männlichen Mitreisenden verlassen gefühlt etwas breitschultiger die Arena.
Quasi ein gelungener Abend - ausser für Kevin. Frank hätte Kevin bestimmt den Kopf ausgekugelt.
Irgendwie hatte Kevin heute doch etwas Glück!Leer más