• Jungelbuch

    7. november 2023, Indien

    // Jungelbuch

    Am Abend findet sich eine hungrige Gruppe im Hostel zusammen und wir gehen "richtig indisch" essen. Das war ein tolles Erlebnis: Keiner versteht die Speisekarte, alle matschen mit den Fingern querbeet in einem der 10 Teller herum die uns gebracht werden. Gespräche werden quer durch den Raum geführt, außer unserer Touritruppe nur Inder, die sich zum Glück nicht an uns zu stören scheinen.
    Wir tauschen uns aus, erzählen von den bisherigen Erlebnissen in Indien und den zukünftigen Plänen. Es fühlt sich sehr nach Gemeinschaft an.

    Am nächsten Tag nehmen wir in einer ähnlichen Konstellation an einer Kanutour durch die Backwaters teil. Eine Gastfamilie bereitet Frühstück und Mittagessen für uns zu, wir erhalten einen tollen Einblick in das einheimische Leben. In einem kleinen Kanu paddeln wir durch die Kanäle. Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus, ich finde kein besseres Wort als "Jungelbuch" um die Umgebung zu beschreiben. Die Familien in den Häuschen zu beiden Seiten bewirtschaften die angrenzenden Reisfelder, an jedem Zuhause wurden Stufen in den Kanal gebaut. Hier spielt sich das halbe Leben ab: Frauen putzen Gemüse, nehmen Fisch aus, waschen die Wäsche. Männer betreiben Körperpflege, gehen zum oder kommen vom Fischfang... Kleine Katzen begrüßen die Fischer aufdringlich und verlangen ihren Wegezoll.
    Und wir paddeln gemütlich daran vorbei, Kameras gezückt. Klar bin ich froh so nah an das ,,echte Leben der Bewohner" ran zu kommen, aber es fühlt sich auch stark nach Stören der Privatsphäre an ... Als ob jemand direkt vor meinem Badezimmerfenster vorbeilaufen würde während ich mir verschlafen die Zähne putze.

    Der indische Guide/Gastgeber ist ein spaßiger Kerl, beim Warten auf die Fähre singt er uns ein wunderschönes Wiegenlied und lustigerweise schlafen wir tatsächlich erschöpft ein, als wir in der Fähre Platz genommen haben.
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