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  • Day 112

    Sanfte Riesen

    February 20 in Thailand ⋅ ☁️ 29 °C

    Rollerfahren auf Koh Lanta. Die Straße führt uns in Schlangenlinien an den Klippen und Stränden entlang. Die Haare flattern, die Sonne brutzelt angenehm und wir legen uns freudig in die Kurven. So muss Urlaub sein!

    Durch den dichten, djungelartigen Bewuchs klettern wir zum Strand hinunter. Kaum jemand da, wir sind ungestört. Wäre da nicht die Basketball-große, rosa Qualle die plötzlich zwischen uns im Wasser treibt. So schnell war ich noch nie aus dem Wasser. Die wabbelige, amorphe Form, fast wie ein Wackelpudding, ohne klare Ausrichtung, Augen, Extremitäten,... Die Oberfläche der Qualle sieht aus wie Gehirnwindungen... Pfui, wäh, bäh.
    Das gehört in die Kategorie "theoretisch sehr interessant aber trotzdem eklig"

    Eingebettet in eine malerische Landschaft liegt das Following Giants' elephant sanctuary, dass sich dem authentischen und tierfreundlichen Schutz von Elefanten verschrieben hat. Guides führen uns in kleinen Gruppen durch den Park und wir beobachten die Elefanten beim Grasen und Baden. Die Guides teilen lehrreiche Fakten und lustige Anekdoten mit uns. Einer der männlichen Elefanten zum Beispiel ist ein Transgender. Das Wasser aus dem Bach wird von den Tieren nicht getrunken, da sich stromaufwärts zu viele Touristen im Wasserfall baden und die Sonnencreme den Elefanten nicht schmeckt. Am liebsten essen die Riesen das Grün von Ananas, das haufenweise aus der Umgebung gesammelt und angekahrt wird.

    Die Frage, was eine "ethische" Elefantenauffangstation ist, ist schwer zu beantworten. Schon die Station, die ich in Indien besucht habe, war verhältnismäßig tierfreundlich gestaltet. Die Tiere waren zwar sicherheitshalber an Ketten gelegt, die allerdings nicht festgezogen waren. Außerdem sind die Pfleger auf den Tieren geritten. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass es das "bessere" Schicksal ist, verglichen mit anderen touristisch orientierten Einrichtungen in Indien. Wohlgemerkt, es waren gerettete Tiere, denen andernfalls der Tod bevorgestanden hätte.
    Aber die following Giants station setzt noch einen drauf: alle Tiere dürfen sich völlig frei und ungehindert im Park herumtreiben.
    Der Eigentümer macht bei der Eröffnungsansprache keinen Hehl aus der Tatsache, dass er in der Vergangenheit konventionelle Methoden zur Zähmung eingesetzt hat, auch das Reiten auf den Riesen war bis vor einigen Jahren noch gestattet.
    Heutzutage darf niemand außer den "Mahout", den Pflegern, die Tiere berühren, und selbst die scheinen einen respektvollen Abstand zu halten.

    Eine wirklich schöne Erfahrung, die Wertschätzung und Respekt für das Thema Tierschutz geschärft hat.
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