• Σερβία — Srpska darf nicht mitspielen

    September 8 in Serbia ⋅ ☀️ 30 °C

    Unserer Fahrt durch Serbien gingen viele Vorurteile voraus. Und Erfahrungen. Auf Inter Rail in den 90ern durfte ich mitten in der Nacht auf einem Güterbahnhof bei Belgrad eine Kontrolle mit Maschinenpistolen unter Flutlicht erleben. Eine Szene, wie ich die ähnlich erst wieder im Film „Schindlers Liste“ gesehen habe.
    Kein angemessener Vergleich, zugegeben, aber das Gefühl in einer diktatorischen Dystopie gelandet zu sein, das hat sich eingeprägt.

    Sich so einem Land anzuvertrauen ist begleitet von einer leisen Sorge, wie ein gelbes Warnlämpchen im Auto, dass man bewusst ignoriert.

    Im Rückspiegel betrachtet stellt es sich Vieles dramatischer dar als es ist.
    Wenn man denn einen Rückspiegel hat. Manchmal wickelt man den Spiegel auch um eine Baustellenbaake, wenn man rechterhand auf dem Standstreifen der Autobahn überholt wird.
    Aber das ist eine andere Geschichte.

    Serbien ist über Stunden baumlose ausgedörrte Felder in der Pannonischen Ebene (habe neuen geographischen Begriff gelernt 🥳). Diese Eintönigkeit ist die Rache Serbiens am gemeinen EU-Bürger, dafür, dass es noch immer nicht mitspielen darf.

    Für mich ist Serbiens eingezäunte Mautobahn ein dörrgetrocknet konserviertes Jugoslawien hinter Maschendraht. Karin sieht es sonniger.
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