Südtirol

September - October 2018
Im Jahr der Berge ⛰ zieht es uns im Herbst zur Sonne, zur Freiheit und im besten Falle zur Seiser Alm. Der Weg ist das Ziel, wir verzichten auf feste Pläne und Reiserouten und hoffen, einfach dem guten Wetter folgen zu können. Read more
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  • Day 2

    Brixen

    September 29, 2018 in Italy ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir sind tatsächlich zurück im Sommer! Auf unserer ersten Reisestation ist es herrlich warm und goldenster Spätsommer. Ursprünglich wollten wir heute noch gar nicht so weit gen Süden fahren. Nachdem wir gestern spätabends aber schon bei Regen am Fuße der Zugspitze unser Nachtquartier aufgeschlagen hatten, war dann heute morgen das Wetter zu trübe und kalt für eine Fahrt auf dieselbige. Also fahren wir schon nach dem Frühstück aus Ehrwald los und finden in Brixen dann einen Stellplatz. Es gibt sogar einen Pool vom angegliederten Löwenhof, in den die Mädchen sofort springen. Sie haben ihn ganz für sich allein und als sie quietschend tauchen und spritzen, Gunther auf der Liege und ich auf er Yogamatte entspannen, fühlt es sich plötzlich so an, als läge zwischen unserer Sommerreise und heute nur ein Wimpernschlag und unser Sommer setzt sich fort. Nach einigem Hin und Her und Rumgemaule (wird dem Hunger und dem Urlaubsanfangsrappel zugeschrieben) entscheiden wir uns bereits auf halbem Wege stadteinwärts doch gegen einen Altstadtbummel und fahren stattdessen nach St. Andrä zur Talstation vom Brixener Hausberg Plose. Zwar ist es jetzt doch zu spät für eine Fahrt hinauf oder eine längere Wanderung, aber eine erste kleine Runde zur Tschernerhütte in der Abendsonne schenkt uns genau das, was wir diese Woche suchen: Bewegung, Ruhe, Einssein mit uns und der wunderschönen Natur. Und wir lernen erneut: immer gleich den besten Plan verfolgen und das möglichst früh am Tag. Selma und ich beschließen spontan noch weiter abzusteigen und lassen uns von den anderen beiden mit dem WoMo aufsammeln. Und so kommen wir im leuchtendwarmrotgoldenen Abendlicht schlussendlich gut an in Südtirol.Read more

  • Day 3

    Seiser Alm

    September 30, 2018 in Italy ⋅ ☀️ 12 °C

    Mit der Seiser Alm Bahn geht’s endlich hoch hinauf. Auf der sonnigen Seiser Alm gibt’s „Heidiwandern“ auf gut angelegten Schotterwegen und wunderschönem Ausblick aufs Sellajoch, die Roßzähne und natürlich den Schlern. Mit dem Wahrzeichen im Blick wandern wir in einer guten Stunde von der Panoramabahn über die Laurinhütte zum Spitzbühel. Dort starten die Paraglider und wir staunen und schauen und genießen die Aussicht. Unser Abstieg zur Bergstation in Kompatsch dauert nochmals 45 Minuten. Rundum eine gute Einstiegstour in die Wanderwoche.Read more

  • Day 4

    Völser Weiher

    October 1, 2018 in Italy ⋅ 🌧 9 °C

    Dichte Wolken hängen heute an den Gipfeln, es ist kälter geworden und oberhalb von 2000m fällt Schnee. Also wandern wir noch bevor der angekündigte Regen einsetzt direkt vom Campingplatz zum Völser Weiher, der sich am Rande des Naturparks Schlern-Rosengarten befindet. Über feuchte Wiesen steigen wir hinauf, gelangen durch ein Waldstück zum See und umrunden diesen auf der Suche nach der schönsten Picknickbank fast in Gänze. Es muss ein traumhafter Badesee sein, stellt man sich nur den Tag von gestern und sommerlich warme Temperaturen dazu vor. Trotzdem ist es schön, hier draußen zu sein und sich zu bewegen. Auf dem Rückweg kommen wir am Völser Hexenfelsen vorbei, um den sich gruselige Geschichten ranken, Adele entdeckt ein (hölzernes) Murmeltier und Selma einen Feuersalamander. Dann setzt am Ende der 5km Tour doch schon der Regen ein, wir verkriechen uns vor der Nässe und haben es den ganzen restlichen Tag saugemütlich.Read more

  • Day 5

    Hexenquellenweg an der Tirler Alm

    October 2, 2018 in Italy ⋅ ⛅ 7 °C

    Ein Traumtag, kalt und sonnig und klar, folgt auf den gestrigen Regen. Wir nehmen wieder die Gondel der Seiser Alm Bahn und befinden uns im schönsten Herbstpanorama mit vom ersten Schnee überzuckerten Bergspitzen. Die Sicht ist atemberaubend. Heute machen wir uns auf die Suche nach einem ganz besonderen Pfad, dem Hexenquellenweg an der Tirler Alm. Dafür fahren wir zunächst bequem mit den Bus von Kompatsch nach Saltria und schon allein diese Busfahrt lässt einen jubeln vor lauter Almschönheit ringsherum. Wir wandern von dort aus ca. 30 Minuten auf die Berge zu bis zum Almgasthof Tirler und suchen uns währenddessen unsere Lieblingskühe aus. Adele versucht durch konsequentes Muhen, sämtliche Kühe anzulocken, womit sie mal mehr mal weniger erfolgreich ist. Mit einer großen geschnitzten Hexe beginnt der „Naturpfad Hexenquelle“, dem wir an Fühlstationen, Drehscheiben, noch mehr Hexenfiguren vorbei durch ein hölzernes Tor folgen. Nun haben wir freie Sicht auf die Berge und wandern über eine hölzerne Hängebrücke über den Bach. Plötzlich mault Adele noch nicht mal mehr bei einer kleinen Steigung, beide Mädchen sind komplett in die Hexenwelt eingetaucht und laufen eifrig den Waldpfad weiter bis zur begehbaren und schaurigen Hexenhütte. Der Wald ist verwunschen, mit Flechten verhangen und voller moosbewachsener Steine, es ist wirklich wie im Märchen. Über eine 30m lange Stelzenbrücke queren wir wieder den Bach und wandern bergab auf dem Pfad bis zur Schwefelquelle. Es gibt so viel zu entdecken auf dieser tollen Wanderung, dass die Kinder die Zeit, Hunger und die Anstrengung komplett vergessen. Sie gruseln sich und sind voller Neugier, setzten sich auf den Hexenthron und balancieren über jede Planke. Zum Schluss wagen sie sich sogar ins Hexenbaumhaus. Die tolle Riesenschaukel am Ende des Weges erinnert uns sehr an die Schaukel in Seattle. Dann gibt es einen Einkehrschwung im Almgasthof mit Eis, Espresso und köstlicher Buchweizentorte. Dann geht’s zurück und die müden Füße ruhen sich in Bus und Gondel aus. Was für ein grandioser Ausflug, den Selma schon als das schönste Urlaubserlebnis kürt, obwohl wir ja heute erst Bergfest feiern. Wir kommen entspannt am Campingplatz an und genießen noch ein bisschen Abendsonne direkt auf unserer kleinen Stellplatzterrasse.Read more

  • Day 6

    Seis

    October 3, 2018 in Italy ⋅ 🌬 14 °C

    Direkt an der Talstation begeben wir uns heute Vormittag auf den Oswald von Wolkenstein Weg. Dieser Ozzy war im 15. Jahrhundert ein weitblickender Geist, weitgereister Königsberater und weitbekannter Star unter den Minnesängern, wie wir erfahren werden, nur das gute Aussehen fehlte ihm. Die Ruinen seiner und einer weiteren Burg liegen auf einem 6km langen Rundwanderweg, der für Kinder auch mit netten Spiel- und Erlebnisststationen rund ums Mittelalter gespickt ist. Der Weg führt anfangs sehr steil 300m den dicht bewachsenen Hang hinauf, aber beide Mädchen sind so toll in Form, dass sie das Stück sehr gut meistern. Wir wandern danach auf sanft ansteigenden Waldpfaden dahin, vorbei an Rittertafeln, Holzpferden und herrlichen Klettersteinen und gelangen nach einer guten Stunde zur Ruine Harenstein. Selma und Adele finden das Gemäuer spannend, zumal sie viele Vergleiche mit der Mattisburg ziehen können. Hier wird grad allabendlich Ronja Räubertochter gelesen und nun staunen sie beide über die steilen Felswände und zerklüfteten Mauern. Unser Picknick nehmen wir natürlich oben auf der Burg zu uns. Es geht weiter zur Salegg Ruine, die wir 30 Minuten später erreichen. Die Sonne ist nun vollends um den Schlern herumgewandert und es ist herrlich warm. Der Ausblick aufs Tal ist ein zweites Picknick wert, die Kombination Apfel + Schokolade wird dabei dieser Tage sehr bevorzugt! Auf dem Abstieg begegnen wir einer kleinen Schlange, die vor uns den Weg kreuzt. Da die Mädchen so flott gewandert sind, können sie den Nachmittag endlich für eine Pool-Session nutzen, die ich von der Yoga-Matte aus beaufsichtige. Gunther geht auf der Tuffalm biken und kriegt tatsächlich Komplimente fürs Strampeln aus reiner Muskelkraft. Momentan eine Rarität bei all den E-bike-Fahrern um uns herum.Read more

  • Day 7

    Seiser Alm

    October 4, 2018 in Italy ⋅ ☀️ 9 °C

    Es geht auf zur letzten Wanderung auf der Seiser Alm. Es wird ein herrlich warmer Tag, die Jacken stopfen wir gleich in den Rucksack, als wir oben an der Bergstation aussteigen. Mit der Gondel geht es hoch auf den Puflatsch und wir wandern bis zu den sagenumwobenen Hexenbänken. Hier sollen sich die Schlern-Hexen treffen um gemeinsam rüber zum Schlern zu fliegen. Die wellige Landschaft der Seiser Alm fällt nach Norden und Westen steil ab. Nach Nordwesten ist diese Geländekante besonders ausgeprägt. Dort steigt das Gelände nämlich wie ein Schüsselrand an zum Heideplateau des Puflatsch. Selma hat mittlerweile ein konstantes Wandertempo drauf und trabt munter über Stock und Stein. Adele kann derweil immer mal wieder die Steigungen nur mit gutem Zuspruch aka. Gummibärchen bewältigen, bergab hopst und springt sie dann so, als sei sie niemals müde gewesen. Wir gelangen zum höchsten Punkt, 2176m, machen den Hexenflugplatz aus und stehen am Gollner Kreuz mit Ausblick auf die Zillertaler Alpen.
    Danach laufen wir zur Arnikahütte und machen ein herrliches Päuschen in der Sonne. Wieder ist es wie im Bilderbuch: Hütte hübsch, Kühe davor, Hühner auch und die freilaufenden Kaninchen haben es Selma und Adele dort am meisten angetan. Zurück laufen wir, sogar fast allein, auf der wunderbaren Unwanderungsroute bis zur Puflatschhütte (Dibaita) und kehren für Espresso, Apfelstrudel und Marillenknödel ein. Wir können uns am Schlern nicht sattsehen, an dem die Paraglider heute wie in Zeitlupe vorbeisegeln, und haben Sicht bis zu den Brenta Dolomiten und der Ortlergruppe. Den Mädels ist die Aussicht völlig wurscht, sie hüpfen die gesamte Zeit auf dem Trampolin und schlecken noch schnell ein Eis. Allerdings suchen sie dann noch auf der Hütte das hauseigene ausgestopfte Murmeltier und entdecken es vor der Damentoilette auf der Fensterbank. Die letzte Strecke nach Kompatsch zur Gondel geht dann nochmal steil bergab und wir sinken sehr zufrieden wieder hinab ins Tal.
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  • Day 8

    Kleinwalsertal

    October 5, 2018 in Austria ⋅ ☀️ 12 °C

    Heute müssen wir das schöne Südtirol dann doch verlassen, wir immer in aller Früh und die Kinder schlafen noch, als wir von Campingplatz abfahren. Die Zeit hier war mit allen Wanderungen in traumschöner Kulisse herrlich. Die Gipfel leuchten in der aufgehenden Sonne und wir fahren den Fernpass wieder gen Norden und dann über die etwas längere aber viel sehenswertere Route via Tannheimertal und über den Pass vom Oberjoch bis ins Kleinwalsertal. Morgen startet unser Familien-Scharping nämlich zum Abschluss unserer Woche in den Bergen hier beim Feneberg MTB Rennen. „Und alle so: Yeah!“ Der Tag ist herbstwarm und strahlend, und schenkt uns mit seiner ganzen Farbpalette an den Hängen, Gipfeln, Wäldern und Tälern ein schwer romantisches Gemälde mit Goldkante! Dazu ist der Himmel potzblitzknalleblau. Die Mädels finden es super, sich nach so viel Wandersport heute 4 Stunden lang durch ihre Hörspiele zu hören und sind sehr entspannt. Mittags sind wir am Ziel und erkunden die Breitachklamm, denn das wollten wir schon immer mal machen. Wir laufen an der Breitach hinauf und immer enger und tiefer wird die Klamm. Die Sonne steht so hoch, dass sich Licht und Schatten spektakulär abwechseln und die Gischt zum Glitzern bringen. Was ist stärker? Stein oder Wasser? Die Mädchen sind beeindruckt vom Rauschen und Schäumen und Gurgeln, der ganzen Kraft des Wassers. Die Klamm zu durchwandern ist aufregend, kitzelt ein wenig an den Nerven und war genau die richtige Bewegung für diesen Nachmittag. Im Kleinwalsertal stehen wir zufälligerweise wieder direkt an der Breitach. Bis die Sonne sinkt spielen wir am Fluss, waten durchs eiskalte Wasser, lassen Steinchen springen und bauen Türme.Read more

  • Day 9

    Oberstorf

    October 6, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Es ist Renntag in Oberstorf und Gunther ist mit der Startnummer 90 beim 20. Feneberg MTB Rennen dabei. Während er schon um 9.00Uhr startet, sitzen wir Mädels noch beim Frühstück und bummeln anschließend durch den Ort. Und doch will ich ehrlich sein: sehnsüchtig geht der Blick immer wieder hoch auf die Berge. Zufälligerweise machen wir in der Morgensonne ein Päuschen auf einer ganz hübschen Bank - sie steht vorm Heimatmuseum und das sehen wir uns an. Es ist urig und sehr schön dort. Wir verbringen viel Zeit in dem 400jährigen Haus und erkunden das Leben der Bergbauern und Bergführer. Gegen 13Uhr stehen wir dann am Ziel und applaudieren unserem Rennfahrer, der sich wacker das Fellhorn hoch und runter gekämpft hat. Ein wahres Urlaubsfinale.Read more