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  • Day 68

    Wie die Hühner im Stall

    April 23, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute gab es keinen wirklichen Morgen. Auch die Grenzen zwischen gestern und heute verschwimmen quasi. Als wir gegen 2 Uhr auf die Fähre stiegen, wussten wir nicht was uns erwarten wird. Das italienische Personal schickte und eine halbe Stunde über das gesamte Schiff, ohne dass wir am Ende wussten, wo wir unsere reservierten und 70€ teuren Schlafsessel finden. Keiner sprach Englisch und niemand bemühte sich uns wirklich zu helfen. Völlig übermüdet rannten wir zur Rezeption um ein letztes Mal zu fragen. Man verwies uns auf einen dunklen Raum mit 70 Sitzplätzen. Einige Passagiere lagen schon mit ihrer Isomatte auf dem Boden. Kaum einer saß. Alle anderen Räume waren nicht zugänglich oder noch beschissener zum Schlafen. Also machten wir drei es uns auf dem Boden bequem. Ausgestattet waren wir dafür zwar nicht, da der Raum aber 40 Grad hatte, konnten wir einfach unsere Jacken ausziehen und uns dort drauf legen. Jede Stunde wachte ich von der schmerzenden Seitenlage auf und musste mich auf meine andere Seite drehen. Auf 80qm teilten wir uns die Luft mir circa 20 weiteren Passagieren und 2 Hunden. Etliche Männer schnarchten, in den Garagen ging ständig eine Autoalarmanlage an und Lüfter wurden hier nie eingebaut. Melli und ich quälten uns bis halb 9 und suchten dann schnell das Deck auf, um frische Luft zu atmen. Es war so stickig und muchtig im Schlafsaal. Ich ging noch schnell ins WC um mich frisch zu machen. Bis um 10 hat Dennis es in der Sauna ausgehalten. Dann holten wir unsere Sachen nach oben und werteten erst einmal die „Nacht“ aus. Wir saßen in der Sonne und freuten uns, dass dieser Teil der Fährfahrt nun schon hinter uns liegt. Zum Glück hatten wir ausreichend Proviant dabei. Wir frühstücken mit Brötchen, Avocado, Oliven und veganen Babybel. Danach waren es nur noch 6 Stunden bis zur Ankunft im Porto Torres. Da wir alle kein Empfang hatten, beschäftigen wir uns die nächsten Stunden also mit Menschen beobachten. Auch spannend. Vor allem weil außergewöhnlich viele Hunde mit an Bord waren. Irgendwann wurde es draußen jedoch zu kalt und wir verkrochen uns in eine Sitzecke im Aufenthaltsraum, der nun endlich offen war. Dort hielten wir es bis zur Ankunft aus. Als wir endlich zum Auto durften, war ich heilfroh. 14 Stunden auf dieser Fähre - Halleluja. Aber dafür sind wir jetzt auf Sardinien. Nach zwei Stunden Fahrt und einem Einkauf später haben wir es zur Unterkunft geschafft. Hier warten die Anderen schon auf uns. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu einer Pizzeria, die der Hausherr den Jungs beim Einchecken empfohlen hat.Read more