• Lazy sunday

    October 19 in the Netherlands ⋅ 🌬 15 °C

    Heute lassen wir es ruhig angehen.
    Gemütliches Frühstück im Schlafanzug, danach über das Internet den Gottesdienst aus Velbert verfolgt.
    Die Stimmung im Ferienhaus steigt, denn am Himmel zeigen sich blaue Flecken, und durch die milchige Wolkendecke schimmert die Sonne.

    Wir ziehen uns an, und Maverick versucht auf seinem Laufrad zu üben. Das spornt auch die Oma an: Ihr Fahrrad wird startklar gemacht, und sie wagt sich auf den verkehrsberuhigten Weg des Campingplatzes. Doch die Angst ist groß, die Kraft noch zu wenig – das Fahrrad wird eher wie ein Laufrad benutzt.
    Im Nachbarferienhaus wohnen Leute aus der „Reha West“. Eine nette Frau kommt heraus und erklärt mir, wie ich es besser machen kann: Der Sattel müsse etwas höher, dann könne ich mit beiden Füßen den Boden berühren und hätte mehr Kraft, mit dem linken Bein in die Pedale zu treten.

    Manfred verändert den Sattel – und siehe da: Es gelingt, es gelingt, es gelingt!!! Die ersten hundert Meter fahre ich wieder selbst. Endlich! Zutrauen kehrt zurück. Alle freuen sich mit mir.
    Die nette Frau aus der Reha West schenkt mir zur gelungenen ersten Fahrt einen kleinen Stein, bemalt mit vielen bunten Herzchen. Ein Glücksmoment.

    Nach einer kurzen Pause gehen wir zu Fuß ins Dorf und gönnen uns Pommes. Die Fotos zeigen, wie schön und unbeschwert dieser Moment war. Danach macht jeder, was ihm guttut:
    Papa ruht sich aus, Mama und Maverick toben auf dem Spielplatz, Opa unternimmt eine Radtour, und Oma malt ein bisschen.

    Am Abend fahren wir noch nach Westkapelle, um zu sehen, ob der Leuchtturm noch seinen Dienst tut. Es nieselt, der Regen wird stärker. Zuerst scheint der große Leuchtturm dunkel – also fahren wir zum kleineren. Und tatsächlich: Der leuchtet! Maverick ist im Auto längst eingeschlafen, wird aber wach, als wir ankommen, und freut sich , noch etwas müde aus der Wäsche guckend, über das Licht. Wir klettern gemeinsam auf den Deich, und von dort sehen wir, dass nun auch der große Leuchtturm von Westkapelle sein Licht wieder sendet.

    Begeistert von den neuen Eindrücken kehren wir ins Ferienhaus zurück. Friederike zaubert uns ein schmackhaftes Abendessen, und bald sind alle hundemüde. Maverick war schon im Auto halb eingeschlafen – jetzt auch wir Erwachsenen.

    Fazit:
    Mut wächst manchmal im Stillen – zwischen Regen und Sonne, zwischen Zweifel und Vertrauen. Und plötzlich trägt er dich hundert Meter weit – oder weiter.
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