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- Día 3
- sábado, 3 de mayo de 2025, 0:30
- ⛅ 15 °C
- Altitud: 87 m
AlemaniaGruna51°31’41” N 12°36’28” E
Wurzen Asozial keiner will da hin

Geschlafen habe ich heute leider eher mäßig, da ich nachts oft aufwachte und mich immer wieder hin und her wälzte. Nach dem Frühstück und dem Begutachten eines ferngesteuerten Motorbootrennens vom Campingplatz gegenüber am See fingen wir so langsam an, unsere Taschen zu packen.
Ungefähr um halb 11 fuhren wir dann los, um uns im übernächsten Dorf einen Kaffee zu holen. Dort angekommen und den Kaffee in der Hand, belauschten wir ein paar Menschen, die sich abfällig über Migranten unterhielten – darüber, wie diese angeblich am Maibaum mit einem Holzpenis irgendwas gemacht hätten... Naja, whatever, immer noch in Sachsen leider. Nach einem kurzen Aufenthalt im Edeka ging es weiter nach Grimma, auf einem richtig schönen und gut ausgebauten Radweg. Dort angekommen, sind wir baden gegangen, weil das Wetter echt drückte. Mitten in der Stadt sind wir also nackt neben einer Brücke baden gegangen.
Durch die gelungene Abkühlung beflügelt, fuhren wir weiter – doch der Weg wurde leider immer beschissener. Nordsachsen ist halt echt nur stellenweise schön. Ich habe den Großteil des Weges ziemlich geflucht. Meine Flasche ist gefühlt tausendmal runtergefallen, meine Gepäckträgertasche ist mittlerweile komplett im Arsch und der Weg war flach und langweilig. Die Sonne brannte auch sehr. Und dann hatte Franz auch noch einen Platten – zum Glück an einem Abschnitt, wo es gerade mal Schatten gab. Nach getaner Arbeit des Flicken ging es weiter nach Treben, wo Franz noch einmal „tanken“ musste, weil sein Mantel etwas schlabberte.
Dort pumpte er ihn dreimal wieder auf und ab, was echt viel Zeit in Anspruch nahm. Ich wurde immer genervter, weil ich das Gefühl hatte, der Tag frisst mich auf. Es fühlte sich an, als wären wir kaum vorangekommen. Alles war zum Kotzen – selbst etwas Schönes hätte mir da nicht helfen können...
Ich schiebe es auf das fehlende Essen. Denn als wir in Wurzen endlich etwas essen konnten, ging es mir dann besser. Doch das Essen war... naja. Die Tische vor dem Laden waren dreckig, drinnen saß ein etwa fünfjähriger Junge, der TikToks schaute, und als ihm das Handy weggenommen wurde, brüllte er los. Dann vertauschte die Bedienung auch noch unsere Bestellung: Franz bekam statt Tofu mit Nudeln Hähnchen mit Nudeln, und ich statt Reis mit Hähnchen eine Mischung aus Tofu und Hähnchen. Besteck gab’s auch nicht dazu. Als wir dann, nach einmal Zurückgeben, endlich die richtigen Gerichte bekamen, war mein Hähnchen halb roh. Ich habe nur den Reis gegessen. Aber danach ging es mir erstmal besser – ich war wieder halbwegs happy. Außerdem war ich sehr froh, dass wir aus Wurzen raus konnten.
Wir sind Richtung Eilenburg gefahren, wo wir auf dem Weg von einem Regensturm überrascht wurden. War anfangs super angenehm, im peitschenden Regen zu fahren – aber irgendwann wurde es anstrengend, also machten wir kurz Pause an einem Bushäuschen.
In dieser Pause reparierten wir meine kaputte Tasche mit einem Stock – siehe Bild. In Eilenburg angekommen kauften wir für den restlichen Abend ein paar Dinge ein und machten uns in Richtung Bad Düben auf, um einen Schlafplatz zu suchen. Wir fuhren so lange, bis wir nicht mehr konnten – und das war an einer Fährüberfahrt zur anderen Muldenseite. Jetzt liege ich genau dort, in meiner Hängematte unter einem kleinen Picknickhäuschen, ein paar Zentimeter über Franz, der auf dem Tisch liegt. Ich habe meine Hängematte an den schräg gegenüberliegenden Balken befestigt. Um das Häuschen herum haben wir unsere Tarps gespannt, da es mittlerweile mehrmals geregnet hat und ein Gewitter direkt über uns hinweggezogen ist. Richtig geil – die Blitze, wow, und der Donner – crazy.
Wir hatten uns auch noch kurz vorher in der Mulde gewaschen. Franz und ich sahen aus wie Fische an Land, als wir uns in Liegestützstellung auf und ab bewegten. Vor dem Gewitter kam auch noch ein Typ vom „Team Amphetamin“ vorbei – unangenehmer Zeitgenosse, der zum Glück nicht lange blieb und nur eine Kippe schnorrte.
Jetzt liege ich hier – mit wundervoller Atmosphäre: Eine Nachtigall singt, Grillen zirpen, Frösche quaken sacht, und im Hintergrund ist noch immer, weit entfernt, das Gewitter zu hören. Hier steht auch das Haus des Fährmanns, das komplett offen ist – drinnen ein Bett, etwas zu trinken, aber niemand da.
Franz schnarcht schon unter mir. Ich hab bestimmt ein paar Sachen vergessen, aber was soll's :) Ich fand den Tag eigentlich sehr schön.
Ergänzend: Franz hat sich heute eine Isomatte bei Jysk gekauft. Und gestern haben wir uns übrigens mit Feuchttüchern gewaschen, xD. Auch haben wir heute sehr nahe einen Fuchs gesehen – und dazu richtig schöne ostdeutsche Platte.Leer más
Viajero
Gemütlich 😊
Viajero
Einfallsreich. 😆