• Walkers

    8 de junho, Alemanha ⋅ 🌬 19 °C

    Aufgestanden sind wir wieder um halb acht. Heute haben wir am Auto kein Frühstück gegessen. Wir verfolgten den Plan, nach Spandau zu fahren und dann mal zu schauen, wo wir tagsüber so hinkommen. Nach Spandau hinein fuhren wir durch fast dörfliche Umgebung, sodass ich nicht mal gewusst hätte, dass wir schon in Berlin sind – hätte es mir nicht ein Ortseingangsschild gesagt.

    Angekommen im Bezirk Spandau, welcher wie eine eigene Stadt wirkt (erst 1920 eingemeindet worden), schauten wir, nach dem Abstellen des Autos – wieder mal auf einem kostenlosen Parkplatz – die Altstadt an. Danach liefen wir zur nächsten U-Bahn-Station, um mit einigen Umwegen durch Charlottenburg zum Schloss Bellevue zu kommen, um mein zukünftiges Heim als Bundespräsident zu beschnuppern.

    Nach der kurzen Tour liefen wir weiter zur Siegessäule. Doch dort angekommen, fing es an wie Sau zu gewittern, sodass wir nicht Richtung Brandenburger Tor weiterliefen. Also nahmen wir einen sehr vollen Bus ins Regierungsviertel. Wir sahen das Reichstagsgebäude, das Bundespräsidialamt, das Bundeskanzleramt, Finanzamt, den Paul-Löbe-Bau und noch viele weitere. Es ist krass, dass, wenn man so durch die Stadt läuft, überall einfach random Ministerialgebäude herumstehen.

    Nach etlichen weiteren Metern – vorbei am Checkpoint Charlie und anderen historischen Plätzen und Gebäuden (Platz des Arbeiteraufstandes 1953, Platz der Märzrevolution) – waren wir schon am Rande von Kreuzberg. Dort nahmen wir einen Omnibus zum Kotti und saßen in der oberen Etage. Von dort nahmen wir die S-Bahn zum Schlesischen Tor, wo wir über die Oberbaumbrücke nach Friedrichshain liefen, um uns endlich was zu essen zu holen.

    Was wir dann auch taten – bei einem glutenfreien Burgerladen. Später gingen wir noch zu einer glutenfreien Bäckerei, wo ich eine Erdbeertorte aß. In Berlin ist glutenfreies Leben echt einfach.

    In Friedrichshain war genau an diesem Tag die Parade der Kulturen. Massig Menschen – ich denke, es waren locker über 100.000 Leute, die sich das angeschaut haben. Nur Stop and Go und überall an jeder Ecke Techno und andere Musik. Ich bin sehr überfordert gewesen. Generell war der Tag an sich überfordernd – es ist einfach zu viel für mich in Berlin. Es ist mal eine schöne Abwechslung, in einer progressiven Stadt zu sein, aber ich mag nicht mit 4 Millionen Menschen dort sein. Also kämpften wir uns durch die Parade in eine sehr überfüllte U-Bahn Richtung Alexanderplatz. Dort schlenderten wir über den Alex zur Museumsinsel und schließlich zum Bahnhof Friedrichstraße, wo wir in die S9 zurück nach Spandau einstiegen.

    Zurück am Auto angekommen – nach vielen komischen Menschen in, um und neben den Zügen – und einem kotzenden Baby, fanden wir uns gegen sechs wieder am Auto ein und fuhren Richtung Brandenburg – durch die teils überfordernde Stadtautobahn (Berlin hört gefühlt einfach nicht auf).

    Für die Nacht hatten wir uns erst einen Stellplatz bei Großräschen am See herausgesucht, doch der hatte uns nicht so gut gefallen, sodass wir nach Senftenberg – oder zumindest in ein Dorf nahe Senftenberg – unser Lager aufschlugen.

    Tagsüber hatten wir schon in Berlin krass viel Wind, und das sollte uns auch am Abend nicht erspart bleiben. Wir wollten mit Seeblick noch etwas sitzen, brachen das aber nach nur 5 bis 10 Minuten ab, weil es einfach unangenehm war. Auch hatte es ziemlich bald angefangen zu regnen – was es in der Nacht einige Male tat, zu meinem Vergnügen, da ich immer wieder das Auto anmachen durfte: Fenster zu – dann, wenn es vorbei war – Auto an, Fenster auf.

    Achso und wir haben 27.000 Schritte gemacht in Potsdam hatten wir nur 20.000 (laut Annas Handy ich glaube es waren mehr).
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