• Sonnenbrand

    July 1 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute entschied ich mich, nicht mit der Gruppe zu essen, sondern am Strand. An der Treppe die Düne herunter ist oben eine Art Ausguck/Terrasse mit einem Brett, das sich perfekt als Tisch eignet. Nach meinem Frühstück, bei dem ich eigentlich eine Avocado verputzen wollte (hat innen leider schon geschimmelt), machte ich Uni – auch am Strand. Die Sonne ballerte so hart, dass ich mein T-Shirt auszog und schnell merkte, dass ich mich eincremen sollte, was ich dann auch tat. Es war ziemlich schwer, das selbst zu schaffen, und das macht sich auch bemerkbar im Nachhinein. Denn am Abend sah ich, dass ich mich verbrannt hatte. Aber nur ein roter Fleck auf meinem Rücken, genau da, wo die Sonnencreme nicht war. Wow.
    Nach dem Lernen machte ich mir Mittag und aß zusammen mit der Gruppe, die gerade ihre Dünenschutzschilder vollendet und aufgehängt hat. Wenn ich dran denke, mach ich ein Bild mit rein. Nach dem Essen jonglierte ich und erweckte natürlich sogleich das Interesse bei einigen. Ich zeigte also fleißig die Grundlagen der Jonglage und es ließen sich kleine Früchte erkennen und der Ehrgeiz bei einigen wurde geweckt.
    Nach einer reichlichen Stunde musste ich es schaffen, mir irgendwo WLAN für die Uni zu organisieren, was ich nach Ratschlägen von Elle im Schwalbennest/Hof (idk) auch bekam. Nur leider ist dieses genauso grottig wie das restliche Internet hier und ich schaffte es bloß, ein paar WhatsApp-Nachrichten reinzubekommen. Also musste eine andere Lösung her, und die hieß: Ich nahm per Handy teil, indem Herr Böhme mich auf Lautsprecher auf den Tisch legte. Lustig. Es hat alles geklappt, ich konnte gut hören und meine Fragen stellen. Jetzt weiß ich, was prüfungsrelevant ist… alles eigentlich („Da ist ja auch ganz viel basales Wissen dabei, das kriegen Sie schon hin“).
    Im Anschluss an meine Vorlesung folgte ich den anderen an den Strand, gammelte in der Sonne vor mich hin, spielte mit zweien etwas Fußball und sprach mit Lydia. Am Abend nach dem Abendbrot war eine kleine Runde angesagt, die wir mit Andy (kocht für die Gruppe) und Reimund (Puppenspieler) (und campen beide schon über zwanzig Jahre wie Elle hier oben und helfen groß mit, haben eigene Bühne etc.) erledigten – inklusive dem kleinen Dackel Fridolin.
    Nach dieser Runde begab ich mich zum allabendlichen Sonnenuntergangsfernsehen (alle klatschen immer für die Sonne, wenn sie es geschafft hat, den Tag zu verabschieden – super cute und eine Art Dankbarkeit zu zeigen). Redete etwas mit Elle und kam heute schon einmal um 12, also etwas früher, ins Bett.
    Mir ist gerade noch eingefallen: Ich habe heute einen bemalten Stein gekauft für 50 Cent, ein Kind verkauft auf dem Weg zum Strand selbst bemalte Steine – super cute. Ich habe ihm zwei Euro gegeben. Am Geschirrwaschplatz ist sogar Werbung von ihm mit einem selbst gemalten Hinweisplakat.
    Hier gibt’s so viele süße Sachen, ich fühle mich wohl. Es fühlt sich an wie eine kleine Gemeinde, super viele Leute kommen hier jedes Jahr her und kennen sich auch. Es gibt einen Flötenspieler, der abends Geschichten für Kinder erzählt, den Puppenspieler und einen Spielplatz, welcher Treffpunkt für alle Kids ist. Ich find’s so toll. Und hier ist sowas von kein Empfang, dass ich richtig mal (außerhalb von Uni machen) digital detox betreiben kann. Keine Nachrichten, keine Eilmeldungen, kein WhatsApp/Telegram, nur Wind, Ruhe, Küste, Wellen. Und hier ist wirklich ruhig.
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