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  • Day 168

    Workaway

    April 12, 2022 in Sri Lanka ⋅ 🌧 22 °C

    Marjolein. Nach einer wahnsinnig langen Anfahrt, die den ganzen Tag gedauert hat, sind wir endlich in Haputale angekommen. Haputale, das ist der Ort, indem wir unser erstes Workaway machen. Arbeit gegen Kost und Logis. Wir dürfen in einem Guesthouse mithelfen, aber was genau unsere Aufgaben sind werden wir noch erfahren. Wir freuen uns schon so lange darauf, endlich wieder arbeiten zu können und nebenbei auch noch etwas Geld zu sparen.🙂
    Wir planen mindestens eine Woche hier zu bleiben (11.04 - 19.04) und wenn es cool ist auch gerne länger.
    Wenn es cool ist… Schnell macht sich Ernüchterung bei uns bereit. Viraj, der Sohn des Besitzers und unser Ansprechpartner, ist nicht cool. Er hat einen ganz komischen Humor, macht teilweise total gemeine Witze und redet hauptsächlich ironisch mit uns, sodass wir nie wissen, was er jetzt ernst meint und was nicht. Es ist einfach ziemlich anstrengend in seiner Gegenwart. Leider hat er uns auch überhaupt nicht mit seiner Familie bekannt gemacht, geschweige denn uns genau erklärt, was unsere Aufgaben sind. Wir sind ziemlich enttäuscht und fühlen uns hier gar nicht wohl.☹️
    Die Familie von Viraj (seine Eltern, drei Brüder und eine Schwester) sind im Gegensatz zu ihm aber super nett und herzlich. Mit ihnen verstehen wir uns gut und als Viraj zwei Tage nicht im Haus ist, können wir die Zeit endlich zumindest etwas genießen. Wir bekommen Einblick in eine echte sri-lankische Küche und wie die Zubereitung der traditionellen Gerichte vonstatten geht. Ich darf sogar bei der Herstellung von Kokosmilch helfen, was wirklich eine tolle Erfahrung ist - und wahnsinnig aufwendig noch dazu! Und Rainer lernt von Farina, der Mutter, wie man den guten traditionellen sri-lankischen Tee zubereitet - das ist nämlich nicht mit der Teezubereitung aus Deutschland vergleichbar und gleicht eher einer Kunst - wenn man Farina so reden hört.😜
    Die Familie kann unser Unwohlsein trotzdem nicht wirklich mindern. Denn zu der unglücklichen Situation mit Viraj kommt noch hinzu, dass das Wetter richtig schlecht ist. Haputale liegt in den Bergen und es regnet die meiste Zeit und es ist super neblig. Wenn die Sonne mal scheint und der Nebel sich verflüchtigt, ist die Aussicht auf die Berge hier wunderschön und die Teeplantagen kommen richtig toll zur Geltung.⛰
    Leider sind diese Momente eher die Ausnahme. Durch den vielen Regen und den Nebel ist die Luftfeuchtigkeit enorm hoch, was dazu führt, dass nichts trocknet und so ziemlich alles (inklusive unser komplettes Zimmer) ständig klamm ist.
    Diese hohe Luftfeuchtigkeit führt auch dazu, dass sämtliche Zimmer der Unterkunft schimmelig sind. Es fühlt sich nicht gut an, diese Zimmer, in dem miserablen Zustand in dem sie sind, für die Gäste sauber zu machen. Zumal sauber machen für uns etwas anderes bedeutet als das, was wir angewiesen sind hier zu machen..
    Die Schimmelbelastung, die auch vor unserem Zimmer keinen Halt gemacht hat, führt dazu, dass es Rainer gesundheitlich, sobald er unser Zimmer betritt, schlecht geht. Er hat Heuschnupfen ähnliche Symptome, die augenblicklich verschwinden, wenn er das Zimmer verlässt. Seine Symptome werden immer schlimmer und es wird schnell deutlich, dass wir nicht länger hier bleiben können und wollen. Daher und auch wegen der allgemeinen Situation beschließen wir, doch schon am Montag abzureisen.
    Wir haben aber einiges für uns gelernt und sind auch an dieser Situation gewachsen.

    (Und ja, wir haben bei den Sonnenuntergangs- und Regenbogenbildern KEINEN Filter benutzt, das sah wirklich so aus.)
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