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  • Day 14

    Hinterhof-Dschungel und River Safari

    August 25, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 22 °C

    Wer an Borneo denkt, denkt oftmals als erstes an einen saftig grünen Dschungel und natürlich auch an die vielen Tiere welche in ihm Leben. Borneo zählt zu den Orten auf der Erde wo es am meisten verschiedene Spezies gibt, viele davon sind sogar nur in Borneo beheimatet. Da es bei Kinabatanga am meisten Tiere zu beobachten gibt, haben wir uns entschieden eine Kinabatanga River Cruise Safari zu machen, anstatt nach Kutching zu fliegen.

    Der Ausgangspunkt dafür war ein kleines Jungel Resort direkt am Kinabatanga River, in welchem wir ein kleines Chalet für uns ganz alleine hatten. Von der Lobby führte ein Holzsteg, auf dem man immer wieder den Makaken begegneten, durch den Wald bis zu unserem charmanten kleinen Holz Häuschen, einziger Minus Punkt war dass wir einmal mehr getrennte Betten hatten. Wir haben zwei Nächte dort verbracht und jeweils am frühen Morgen und am späten Nachmittag eine Bootsfahrt gemacht.

    Die Touren fanden in jeweils in grösseren Speed Booten statt und jede Person musste eine Schwimmweste anziehen. Ich persönlich glaube zwar, dass wenn man in einen Fluss fällt der sehr viel Krokodile beheimatet, es das kleinste Problem sein wird wenn man nicht schwimmen kann. Ps. Wir haben sogar zwei Baby Krokodile gesehen, die Ausgewachsenen hingegen sind wegen ihrer Tarnung nur sehr schwer zu entdecken. Auf Jeden Fall, schauten jeweils alle ganz gespannt ans Ufer und suchten die Landschaft nach Waldbewohnern ab. Diese liessen zum Glück meist nicht lange auf sich warten, denn speziell die Proboscis Monkeys (Nasen Affen) und verschiedene Gattungen der Makaken fühlen sich in den Bäumen entlang des Flussufers äusserst wohl. Natürlich haben wir auch das Grün um uns herum sprichwörtlich aufgesogen und die Landschaft in vollen Zügen genossen, aber die Beobachtung dieser außergewöhnlichen Tiere hat uns extrem viel Freude bereitet. Die Proboscis Monkeys, welche es nur in Borneo gibt, werden recht gross und haben eine leicht orange Färbung des Fells. Die Weibchen haben eine sehr spitzige Nase, eigentlich exakt so wie Alex seine, die Männchen hingegen haben eine richtige Kartoffelnase die je älter sie werden immer grösser und länger wird. Das sah teilweise so lustig aus, speziell da die ausgewachsenen Männchen eine Figur haben wie ein schlaksiger Mann mit Bierbauch und hohlem Kreuz. Vor allem am bei den Abend Ausfahrten waren teilweise so viele von Ihnen auf den Bäumen, dass diese wie überladen geschmückte Weihnachtsbäume aussahen. Die Spring und Flugkünste welche sie uns vorführten liessen uns mehr als einmal mit offenen Mündern staunen und wir konnten nicht genug davon kriegen sie zu beobachten.

    Aber auch die Long Tail- und Big Tail Makaken haben sich nicht nur von ihrer akrobatischsten Seite gezeigt sondern auch von ihrer niedlichen wenn sie sich gegenseitig gelaust oder die kleinen Babys umher getragen und gesäugt haben. Nicht nur die Affen haben es uns angetan, sondern auch die Hornbill Vögel, das sind die, welche ein grosses Horn auf dem Schnabel haben und als die romantischsten Vögel von Borneo gelten. Wenn sich ein Oriental Pied Hornbill Weibchen einmal für ein Männchen entschieden hat, bleiben sie bis ans Ende aller Tage zusammen. Unser Guide, Didi eine super aufgestellte und enthusiastische junge Frau, ist vor Freude fast durchgedreht als wir Rhinoceros Hornbill gesehen haben. Sie ist ganz aufgeregt auf dem Boot hin und her gelaufen und hat uns erzählt:“you are so lucky, very very lucky, very very very lucky!!!“ Ihre Freude war ansteckend und so haben auch wir uns mega gefreut einen sehr seltenen der „Borneo Big Fives“ gesehen zu haben.

    Ein weiteres Highlight waren definitiv die Nachtwalks. Diese fanden im „Hinterhof-Dschungel“ des Resorts statt. Warum Hinterhof-Dschungel, ganz einfach, der Teil des Dschungels in welchem wir waren wird auch als Sekundärer Dschungel bezeichnet und ist noch sehr jung, teilweise sogar nur 50 Jahre alt, da nach der exzessiven Abholzung wieder neu aufgeforstet werden musste. Natürlich auch weil es gerade hinter den Schlafzimmer beginnt, aber wir können mit Überzeugung behaupten das dies dem Nervenkitzel keinerlei geschadet hat. Im Stockfinstern, nur mit einer Taschenlampe bewaffnet, durch den Dschungel zu streifen hat schon was ganz eigenes. Es lauert nur so von Spinnen und Käfern, Fledermäuse schwirren einem nur wenige Zentimeter entfernt um den Kopf herum und ganz zu schweigen von all den unheimlichen Geräuschen. Mit dem konnten wir ja eigentlich ganz gut umgehen, aber die Mücken haben uns schier in den Wahnsinn getrieben. Es hat nur gesummt und sobald ein Licht auf einem gerichtet wurde konnte man zusehen wie sich mindestens 10 Mücken auf den Fleck gestürzt haben. Zum Glück haben wir so viel Mückenspray benutzt und unsere Kleider imprägniert, so haben wir in den „Nachtwalks“ keinen Stich abgekriegt und das ist für mich echt ein mega Erfolg (ansonsten leider schon). Was aber wirklich spektakulär war, war die Sichtung eines „Slow Loris“ in der einen Nacht und eines „Western Tarsiers“ in der andern. Loris ist ein ziemlich kleines ultra süsses Kerlchen, dass in unserem Fall aussergewöhnlich grosse und spitze Ohren hatte, und für uns eins zu eins wie ein Gremlin aus sah und wie sein Name verrät bewegt er sich auch äusserst langsam. Der Tarisier ist im Vergleich noch viel kleiner, ca. 1.5 Hand gross, hat die totalen Glubschaugen und solange man das Licht auf ihn richtet bleibt er an Ort und Stelle, sobald man es aber kurz weg bewegt springt er ins Dunkle nichts. Auch hier wurde uns wieder versichert wie „lucky“ wir uns schätzen können, denn die Sichtung der zwei kleinen Nachtaktiven Tierchen sei doch sehr selten. Was für Glückspilze wir doch sind!

    Bei unserm Glück haben wir sehr darauf gehofft auch noch die kleinsten Elefanten der Welt, oder vielleicht sogar einen Orang-Utan zu sichten, da dem leider nicht so war hatten wir schon einen Grund, weshalb wir irgendwann nach Borneo zurückkehren wollen.
    Übrigens ist der Primäre Dschungel zB. Der in Danum Vally, welcher mit mehr als 40 Millionen Jahren der älteste Urwald der Welt ist. Da uns das mit dem Hinterhof-Dschungel aber erst vor Ort so richtig bewusst wurde und wir zwischenzeitlich unseren Sri Lanka Flug gebucht haben, müssen wir für den zweiten Grund um zurück nach Borneo zu kehren nicht lange suchen.

    Im Resort selber haben wir nicht nur Nacho wieder getroffen, der von dem Essen schwer begeistert war, was wir nicht nachvollziehen konnten, sondern sind auf sehr viele Backpackers gestossen. Wir haben sehr viele tolle Gespräche geführt, aber ich habe auch gemerkt, dass ich oftmals nicht so auf einer Wellenlänge mit ihnen war. zB. Wenn mir jemand erzählt, dass die Unterkunft grässlich war und es schmutzig war wie verrückt, aber er/sie trotzdem für eine längere Zeit dort bleibt nur weil es halt ultra günstig ist, dann verstehe ich das dann halt doch nicht so ganz. Wir sind jetzt erst seit knapp zwei Wochen unterwegs und versuchen noch unseren Rhythmus des organisierten und strukturierten planlosen Reisen zu finden und wer uns kennt weiss warum dies für uns gar nicht so einfach ist. Es gefällt uns aber soweit sehr gut Reisende zu sein und wir freuen uns schon jetzt auf alles was noch kommt.
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