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  • Dia 51

    Almabtrieb und Jurtengaudi

    2 de outubro de 2023, Mongólia ⋅ ☀️ 2 °C

    Es gibt sie, diese Momente, die kein Geld der Welt aufwiegen könnte.

    Gut 50 km sind wir offroad durch die Botanik gefahren, abenteuerliche Flussdurchquerungen inklusive. Jetzt sitzen wir bei Suvdmaas Tante in der Jurte, laben uns an Brot mit selbstgestampfter Butter und saurem Yoghurt-Hartkäse, ebenfalls aus Eigenproduktion. Vergorene Yakmilch gibt es dazu.

    Vor dem Abendessen machen wir uns im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten nützlich. 100 Yaks und 300 Schafe besitzt die Tante von Suvdmaa, bei der wir zu Gast sind. 42 Jahre alt ist sie, Nomadin zeitlebens. Ihr Name, zu deutsch "die kleine Weiße", ist zu kompliziert, deshalb ist sie einfach "die Tante". Wir helfen ihr, das Vieh, das den Tag über irgendwo in den Bergen weidet, zur Jurte heimzutreiben.
    Dort werden die Kälbchen aussortiert - sie verbringen die Nacht in einem Pferch, die Kühe bleiben frei. Was die Tante normalerweise locker allein erledigt, wird zu zehnt ein turbulentes Unterfangen: Die Herde ist in heller Aufregung.

    Zum gemütlichen Abend-Ausklang in der warmen Jurte - draußen nähert sich das Thermometer der Null-Grad-Marke, immerhin sind wir auf 2300 Metern - gesellen sich überraschend ein paar "Nachbarn" auf dem Heimweg von einer Feier. Wo sie herkommen, wo sie hinfahren - für uns bleibt es ein Rätsel. Für Nomaden sind weite Wege normal.

    Am nächsten Morgen nochmal Yak-Spektakel. Wieder müssen die Kühe heimgetrieben werden. Dann dürfen die Kälber einzeln aus dem Pferch. Sie suchen ihre Mütter, trinken kurz und werden dann abgeführt und angebunden. Die Mütter weichen ihnen nicht von der Seite und können so in Ruhe gemolken werden. Was für ein Spektakel! Inzwischen haben sich die Yaks mit uns abgefunden und lassen uns mittenrein in die Herde.
    Die Morgensonne wärmt nach der frostigen Nacht, der Rauhrauf weicht zügig. Schöner kann ein Tag nicht beginnen.
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