• Walter Fiedler
  • Walter Fiedler

Frankreich 2022

Zwei Wochen durch Normandie und Bretagne Weiterlesen
  • Beginn der Reise
    4. Juni 2022

    Endlich wieder unterwegs

    4. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 24 °C

    Endlich bin ich wieder unterwegs. Der Plan: Gute zwei Wochen durch Normandie in Bretagne fahren und alles mitnehmen, was auf dem Weg liegt.
    Da ich (wie erwartet) München erst gegen 12:00 verlassen habe und es gemütlich angehen lasse, hab ich es nicht ganz bis Reims geschafft - dem eigentlichen Startpunkt der Reise.
    Ich bin für viel Geld im Novotel Metz untergekommen und genieße mein Abendessen auf der Pool-geschmückten Dachterrasse.
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  • Nette Altstadt mit Regenguss

    5. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ☁️ 19 °C

    Wenn ich schon mal in Metz bin, muss ich auch ein bisschen Sightseeing machen. Am Feiertag sind in der Altstadt fast nur Touristen unterwegs. Nur der Pfingstgottesdienst in der Kathedrale wird von Polizisten mit Maschinenpistolen bewacht.
    Besonders schön ist es unten an der Mosel, wo es eine Ecke gibt, die nicht umsonst La Belle Isle heißt. … und dort bricht es dann auch plötzlich aus allen Wolken los. Ich rette mich von Türeingang zu Türeingang, bis ich die Tiefgarage erreicht habe. Dort erstmal völlig schamlos in ein trockenes T-Shirt Schlüpfen und dann nichts wie weg!
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  • Auch bei Tage spektakulär

    6. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 15 °C

    Auch wenn sie nicht von vier Türmen aus mit Licht bearbeitet wird ist die Kathedrale von Reims absolut königlich. Immerhin wurden in Reims jahrhundertelang die französischen Könige gekrönt - vom Chlodwig, dem ersten Franken bis zu Karl X. dem allerletzten Bourbonen.
    Das beeindruckende an dem Bau ist die Figurenpracht. Keine Nische, aus der nicht irgendein Heiliger, Prophet, König, Engel oder Dämon auf einen herabblickt … und selbst unter den Figuren gucken noch Figuren raus. Die berühmteste ist der „lächelnde Engel“, der süffisant grinsend seinem Nachbarn in die offene Schädeldecke schaut. Im Ernst: Ich habe keine Ahnung, warum der so grinst.
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  • Historischer Eisenbahnwagen

    6. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 19 °C

    Mitten im Wald bei Compiègne befindet sich gleich neben einem monströsen Denkmal der wahrscheinlich berühmteste Eisenbahnwagen der Weltgeschichte. Hier wurde am 11. November 1918 der Waffenstillstand unterzeichnet, der den Ersten Weltkrieg beendete - und 1940 die Kapitulation Frankreichs. Der Zweite Weltkrieg ging trotzdem weiter. Kein Wunder, wenn alle Beteiligten buchstäblich im Wald stehen.Weiterlesen

  • Denkmal des Größenwahns

    7. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ☁️ 15 °C

    Schon wieder eine Kathedrale - oder zumindest eine halbe. Der Bischof von Beauvais wollte auch so eine tolle gotische Kathedrale haben wie seine Kollegen - natürlich viel größer, höher, gotischer und überhaupt …
    Hat natürlich nicht geklappt. Die Kirche war erst ungefähr zur Hälfte fertig, als der 48 Meter hohe Chor einstürzte. Den haben sie dann auch wieder aufgebaut und er ist tatsächlich der höchste der Welt. Dann war kein Geld mehr da und Gotik war inzwischen out. Also haben sie ihre halbe Kathedrale notdürftig verblendet und für den Rest einfach das kleine alte Ding aus der Karolingerzeit genutzt. Später haben sie‘s dann mit einem Turm probiert, aber der hat auch nicht lang gehalten.
    Immerhin kommen heute Touristen in die Stadt, um sich den berühmten Fehlschlag anzusehen.
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  • Wenn ich groß bin werd ich Impressionist

    7. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 19 °C

    … und dann bau ich mir auch so einen Garten wie Claude Monet: mit allen möglichen bunten Blumen, einem See mit Brücken, Booten in Seerosen, einem Bambuswald … Dann hab ich keine Probleme mehr, Inspiration zu finden. Und wenn ich keine finde, setze ich mich einfach auf eine Bank und schmauche eine Zigarre.
    Ums Geld für das Ganze muss ich mir auch keine Sorgen machen, denn in hundert Jahren kommen so viele Touristen vorbei, dass sich die Investition langfristig lohnt. Man muss halt für die Zukunft planen.
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  • Die stolze Burg von Richard Löwenherz

    7. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ☀️ 24 °C

    Ein Relikt aus der Zeit, als die Könige von Frankreich und England um die Normandie kämpften. Nach damaligen Standards war die Burg eine der stärksten Festungen überhaupt. Letztendlich wurde sie durch Belagerung mürbe gemacht, bevor sich die Eroberer heimlich Zugang verschafften. Seitdem gehört die Normandie voll und ganz zu Frankreich. Richard Löwenherz musste das nicht mehr miterleben. Das hätte ihn ganz schön geärgert.Weiterlesen

  • Alt trifft Neu in Rouen

    8. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 17 °C

    Meine Erinnerungen an Rouen waren bisher eher negativ. Ich hatte eine unansehnliche graue Großstadt in Erinnerung - natürlich mit der unvermeidlichen Kathedrale. Tatsächlich muss ich dieses Bild nach 34 Jahren revidieren. Rouen verfügt über eine reizvolle Altstadt mit windschiefen Fachwerkhäusern. Am Alten Markt (Vieux Marché) haben sich darin Kneipen, Restaurants und Bars niedergelassen, sodass der Platz abends richtig lebendig ist.
    Die Mitte des Platzes nimmt ein moderner Bau ein, der gleichzeitig als Markthalle und Kirche für Jeanne d‘Arc ist. Die Nationalheilige der Franzosen wurde hier 1341 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
    Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Verkehrsführung in der Innenstadt. Selbst die besten Navis verlieren hier die Übersicht und als unnavigierter Verkehrsteilnehmer ist man völlig aufgeschmissen.
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  • Am Meer

    8. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 16 °C

    Ich habe die Küste der Normandie erreicht - und das auch noch in einer besonders schönen Ecke. Die „Alabasterküste“ ist sozusagen das Pendant zu den englischen Kreidefelsen auf dieser Seite des Kanals.
    Der Wind umtost den Strand von Fécamp und alles, was man nicht festhält, wird gnadenlos weggeweht.
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  • Fotogene Felsen

    8. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ☀️ 16 °C

    Etretat ist eigentlich ein verschlafenes kleines Städtchen - zumindest, wenn man kurz vor dem Abendessen hinkommt, so wie ich. Es hat aber die schönsten Fotomotive dieses Küstenabschnitts zu bieten und deshalb kommt jeder Normandie-Tourist mindestens auf einen kurzen Abstecher vorbei.Weiterlesen

  • Hohelied des Betons

    9. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 16 °C

    Man glaubt es nicht, aber Le Havre steht tatsächlich auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Nicht schlecht für eine Stadt, die nach ihrer Funktion heißt. Zu verdanken hat sie diese Ehre dem Architekten Auguste Perret der die zu 80% zerstörte Stadt nach dem Krieg wieder aufbaute - aus Beton. Mit breiten Straßen, Kolonnaden und Wohnblöcken, die sich durch die typische Ornamentik der Zeit unterscheiden. Eine Architektur, die nicht großartig auffällt, wenn man nichts davon weiß.
    Umso mehr fällt die Betonkirche St. Joseph auf, die nicht zufällig an einen Leuchtturm erinnert und sich gut zur Orientierung eignet. Richtig toll ist es aber im Inneren, wo die bunten Fenster Stimmung machen.
    Etwas fehl am Platz wirkt dagegen das Kulturzentrum „Le Volcan“ von Oscar Niemeyer. Ehrlich gesagt habe ich vor allem die Tiefgarage darunter genutzt. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass in dem Bau letztens irgendwelche Kultur stattgefunden hat.
    Ach ja: … und Le Havre hat auch einen Strand. Wie alle anderen, die ich hier bisherige gesehen habe, ist er aus Kies. Das lädt nicht gerade zum ausgelassenen Treiben ein. Dennoch trieb sich hier auch an einem wolkigen Donnerstagvormittag einiges Volk herum.
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  • Nervenaufreibende Brückenachterbahn

    9. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ☁️ 17 °C

    Das hat mich eiskalt erwischt!
    Um von La Havre nach Honfleur am anderen Seineufer zu kommen muss man widersinnig hohe Hängebrücken überqueren, die auf den ersten Blick sehr fragil wirken. Wie auf der Kirmes-Achterbahn schleicht sich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend ein. Wie bei jeder Achterbahn muss man an der Einfahrt zur zweiten Brücke, dem hochgepriesenen Pont de Normandie, Eintritt bezahlen.
    Natürlich habe ich es sicher ans andere Ende geschafft. Trotzdem hat es einige Zeit gedauert, bis ich mich wieder beruhigt hatte.

    Hinweis: Das Bild ist mich von mir. Es wurde 2006 von Jean-Marc Astesana (Voisins le Bretonneux, Frankreich) aufgenommen. Hier ist ein Link zur Quelle: https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Norma…
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  • Voll in holländischer Hand

    9. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ☁️ 17 °C

    Honfleur war sicher mal ein malerisches ruhiges Fischerdörfchen. Malerisch ist es immer noch, wenn man sich die richtigen Stellen raussucht. Fischer gibt es wohl auch noch. Ich habe ihre Netze gesehen. Nur mit der Ruhe ist es definitiv vorbei. Wie in allen malerischen Fischerdörfern haben sich auch hier die Touristen breit gemacht. Französisch sprechen eigentlich nur noch die Kellner. Ansonsten hört man vor allem Niederländisch. Gut, die Holländer sind bekanntlich inzwischen überall - aber in Honfleur ist es extrem. Das heißt nicht, dass man hier nicht eine schöne Zeit verbringen kann. Holländer ignorieren ist inzwischen eine meiner einfacheren Nummern.

    PS: Am Abend musste ich feststellen, dass auf meinem Handy nur ein Foto aus Honfleur war. Das ist zu wenig! Ich reiche einige nach, sobald der Inhalt des „richtigen“ Fotoapparats präsentabel ist.
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  • Normannisches Landleben

    10. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 19 °C

    Abgesehen von den ganzen touristischen Highlights liebe ich die Normandie wegen ihres Hinterlands mit sanften Hügeln, saftigen Wiesen und natürlich den Kühen für die berühmte normannische Milch.

  • Der Strand ist jetzt aus Sand

    10. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 18 °C

    An der englischen Telefonzelle kann man erkennen, dass wir uns langsam den Landungsstränden des D-Days nähern. Da in Courseulles-sur-Mer aber nur ein paar unbedeutende Kanadier gestorben sind, geht es hier noch erfrischend unheroisch zu. Dafür gibt es bei verhangenem Himmel eine melancholische Nordseelandschaft zu genießen - mit Sandstrand und Dünen.Weiterlesen

  • Ein schwimmender Hafen

    10. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Landung in der Normandie war mit Sicherheit ein entscheidender historischer Wendepunkt. … und sie wird dauerhaft als einer der letzten großen militärischen Erfolge der beteiligten Länder (Großbritannien, Frankreich, USA, Kanada - nur um sicher zu gehen.) in Erinnerung bleiben. Selbst ich bin geneigt, sie als gerechtfertigt zu betrachten. Ich bewundere vor allem die Leistung der Ingenieure, die in Arromanches in kürzester Zeit einen künstlichen Hafen errichteten, über den letztendlich der gesamte Nachschub der Landungstruppen lief. Teile davon sind heute noch in der Bucht und am Strand klar zu erkennen. Wann hat eine Armee schon mal hinter sich aufgräumt? 😉Weiterlesen

  • Der längste Comic-Strip der Welt?

    10. Juni 2022 in Frankreich ⋅ ⛅ 21 °C

    In Bayeux hängt der wahrscheinlich längste Comic-Strip der Welt. Er ist fast 70 Meter lang, stammt aus dem Mittelalter und beschreibt die Eroberung Englands durch Wilhelm von der Normandie - besser bekannt als Wilhelm der Eroberer. Für mich natürlich ein Muss und die Zeitreise ins elfte Jahrhundert tut zwischen den ganzen D-Day-Geschichten ganz gut. Auch sonst stellt sich Bayeux als entspanntes Städtchen mit viel historischer Substanz heraus.Weiterlesen