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  • Day 99

    Schloss Münchweiler bis Jugi Tholey

    October 16, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 10 °C

    Heute 32km

    Ich bin gestern völlig Schlafwandelnd nach 10.5km über die 2300km-Marke gelaufen. DAS Photo wollte ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Nunmehr bin ich schon wieder bei 2343.
    Ein abwechslungsreicher Tag heute. Wieder einiges fitter aber noch müde. Am Morgen der Blick aus dem Fenster wurde dokumentiert. Erste Eiszeit auf meiner Tour! Raureif auf Wiesen und Autodächern. Beim Taxifahrer zeigte das Aussenthermometer noch +1°. Er hat mir überdies vom saarländischen savoir-vivre berichtet, was der Nähe zu Frankreich geschuldet sei. Arbeiten um zu leben und nicht anners Rum, und so. Die bedächtige, etwas schleppende und gemütliche Art der Saarländer zu reden, passt dazu. 'Gudn Daag' hört man hier zur Begrüssung. Bald nach Anlegen von Longsleeve, Weste und Handschuhen musste ich mich untenrum schon wieder frei machen denn es nahte eine Furt, ohne überbrückende Hilfskonstruktionen. Einfach durch da. Auch eine Premiere auf meinem Weg.
    Durch Dagstuhl kam ich noch und vorbei an der Burgruine. Der Ritter Boemund von Saarbrücken habe die Burg auf Geheiss des Bischofs gleichen Namens 1290 errichtet. Sie wurde immer wieder an-, und umgebaut, von den Franzosen besetzt und zerstört und wieder aufgebaut bis Burgverwalter Wolf Anton von Langenmantel die Burg von 1726 bis 1759 nach und nach abbrechen liess. Die Grafen residierten fürderhin im Schloss am Fusse des Burgberges. Heute unterhält die Leibniz Gesellschaft dort ein IT-Forschungszentrum. Was sie genau erforschen, evtl. das Internet. Genaues weiss ich nicht.
    Die Jugi Tholey ist richtig modern und schön. Auch noch gemütlich. So geht das also auch in den Jugis neuerer Bauweise oder nach Renovierung. Sogar mit Steckdose am Bett, keine Selbstverständlichkeit in den DJH's.
    Viele Kinder waren im Speisesaal und wogten als Traube um den heute aufgestellten Sandwich-Toaster. Man sah eigentlich nur nach oben gestreckte Arme aus einem Kinderknäuel in der 3. Reihe heftig mit Toastscheiben wedelnd.
    Mir ist noch mal wieder aufgefallen, dass der gemeine Teenager, egal welchen Geschlechts, das Handy halb aus der Hosenboden-Tasche herausragend trägt. Die Mütter haben das Ding dann an einer Schnur mit Perlen dran um den Hals und tragen dazu grosse, goldberandete, komplizierte Brillen. Aber back to Teenie-Handy-Tragekultur: Zu meiner Zeit waren ja sichtbar getragene Handys zumindest schwierig bis problematisch, weil schnell mal futschikado. Jetzt scheint es aber so, dass ein Teenager/ eine Teenagerin aufgrund ihrer (noch) günstigen Physiognomie in Verbindung mit der aktuell gültigen Wahl eng anliegender Beinkleider, in dieser Kombination, dem Zugriff interessierter Dritter einfach mit Anspannen des Gesässes, auf die Weise begegnen kann, dass die begehrte Ware selbst bei beherztem Zug nicht einen Millimeter nach oben weicht. Dies führt selbstverständlich zur Frustration des Zugriffs-Unberechtigten und folglich zum Abbruch der Übung. Ja, jedenfalls wollte ich das mal kurz ansprechen.
    Wir hören uns wahrscheinlich Morgen wieder.
    Bonne Soirée
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