Weltreise

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  • Day 67

    Philippinen IV: Siquijor

    November 12, 2019 on the Philippines ⋅ ☁️ 28 °C

    Inselhopping sieht vermutlich etwas anders aus als die mühsame Fortbewegung auf den Philippinen von einem Ort zum nächsten, doch nach viel Ärger und Verzweiflung über Sinnloses, Unpünktlichkeit, Wasserausfall und Unzuverlässigkeit komme auch ich irgendwann an meinem nächsten Ziel, Siquijor, an. Das Inselchen ist perfekt für eine Erkundung mit dem Roller und führt über spontane Halte am Meer auf überraschend gut ausgebauten Straßen zu mückengeplagten Aussichten im Inselinneren, naturbelassenen wie auch touristisch geprägten Strandabschnitten, einem Wasserfall, an dem die Einheimischen ihr Können zeigen und Besucher zur Nachahmung animieren; einem angeblich 400 Jahre alten Baum sowie einem Becken mit Fischen, die ein wenig an den Füßen rumknabbern. Für den Hunger zwischendurch gibt es Stände am Straßenrand und auch bei Benzinknappheit nach unterschätzten Bergstraßen helfen selbst in noch so abgelegenen Gegenden Notfalltankstellen aus.
    Der Verkehr ist gering, lange Zeit befindet man sich allein auf der Strecke mit nur gelegentlichem Gegenverkehr. An den von Palmen gesäumten Straßen weiden Ziegen, zwischen den Reisfeldern grasen vereinzelt Wasserbüffel (oder was ich dafür halte) und überall kräht quasi immer einer der unzähligen Hähne, die einfach überall sind.
    Insgesamt ein entspanntes Fleckchen Erde mit wundervoller Natur, die sich momentan in saftigem Grün prachtvoll vom klaren, blauen Meer abhebt.
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  • Day 70

    Philippinen V: Bohol

    November 15, 2019 on the Philippines ⋅ ☀️ 30 °C

    Eine traumhafte Zeit auf den Philippinen neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu und diese zeigen sich nochmals von ihrer prächtigsten Seite: Auf der zehntgrößten von insgesamt über 7000 Inseln erlebe ich in nur zwei Tagen und vielen, vielen Rollerkilometern die einzigartige Kulisse von 1268 spitz zulaufenden Grashügeln, den Chocolate Hills. Diese sind vorallem in der Trockenzeit dunkelbraun verfärbt, verzaubern aber auch mit grünlichem Schimmer nach Ende der Regenzeit und regen die Fantasie an, sodass es dort fast nicht überraschen würde, wenn plötzlich Shrek oder andere Figuren dahinter auftauchen würden. Mindestens genauso einzigartig und bezaubernd sind die nur faustgroßen Tarsiere, die auf der Insel beheimatet sind und wie kleine niedliche Plüschbabys in den Bäumen schlummern.
    Daneben locken auch hier malerische Landschaften, Palmenwäldchen, Täler und Berge, Meer und Traumstrände, Flüsse oder sattgrüne Reisfelder zum Verweilen ein. Doch mein Flieger ist bereits gebucht, so kann ich hier nicht endlos bleiben und ziehe schweren Herzens weiter.
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  • Day 74

    Bali's ruhiger Osten

    November 19, 2019 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Früh am Morgen empfing mich Balis Flughafen in Denpasar mit exotischen Klängen, strahlendem Himmel, farbenprächtigen Blüten und bunt gekleideten Balinesen, aber auch einer enorm drückenden, schwülen Hitze und dem aufdringlichen Geruch von Räucherstäbchen.
    Die Reise in den ruhigen und abgelegenen östlichen Teil der Insel stellte sich komplizierter dar als geplant und fraß eine klaffendes Loch in die Reisekasse. Doch der Ärger oder die Wehmut darüber hielt nicht lange an, denn bereits die Fahrt an sich wäre anderswo als Touri-Tour in malerischer Landschaft beworben worden und hätte teures Geld gekostet. Also schloss ich meinen Frieden beim Anblick der saftig grünen Reisfelder, Palmenwälder und aufwendigen Tempelanlagen am Wegesrand. Vor mir lag eine knappe Woche der reinsten Entspannung in einer ruhigen Anlage mit Pool und Meerblick. Ich verbrachte mehr Zeit auf der Poolliege als im Bett, las über 1000 Seiten in nur vier Tagen, betrachtete die sich im sanften Wind wogenden Palmen, lauschte dem Rauschen des Meeres und erhob mich nur, um mich entweder im kühlen Nass abzukühlen oder im dazugehörigen Restaurant Nahrung zu beschaffen. Trotz täglichem Wecker gelang es mir erst an Tag 3, mich für den Sonnenaufgang aus dem Bett zu bequemen - was es definitiv wert war.
    Neben einem kurzen und spontanen Ausflug mit einer anderen Reisenden zum "Heavens gate", einem beeindruckenden hinduistischen Tempel mit Blick auf den Mount Agung, den höchsten Berg (und Vulkan) Balis, schlich sich an Tag 4 dann doch so langsam die Langeweile ein und ich mietete mir kurzerhand einen Roller, um die Gegend außerhalb meiner Erholungsoase zu erkunden. Dabei schnorchelte ich am Schiffswrack des US-Schiffes Liberty, hielt mitten in der Landschaft für ein paar Bilder, verbrachte ein paar Stündchen am Strand, probierte überragende frittierte Bananen und kam glücklicherweise an einem weiteren sehr hübschen Tempel mit Garten vorbei. Nach dieser Tour würde ich mich definitiv zu den "Fortgeschrittenen" zählen, denn neben dem Fahren auf der "falschen" Straßenseite, den Überholmanövern frei von sämtlichen Regeln oder zahlreichen Hühnern, Hunden, Rindern und Kindern auf den windigen Straßen, lernte ich auch im Dunkeln mit Sonnenbrille zu fahren und durchdrehende Reifen im Sand unter Kontrolle zu bringen.
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  • Day 81

    Canggu

    November 26, 2019 in Indonesia ⋅ ☀️ 33 °C

    Canggu ist DER Hotspot und "place to be" auf Bali für alle, die etwas auf sich halten und gesehen werden wollen. Das kleine Örtchen ist nicht nur voll von hippen Cafés, die Smoothie Bowl, veganes healthy food, Quinoa-, Acai- und weitere Superfoodgerichte kredenzen, sondern auch von jungen Hipstern vor allem aus Australien und der westlichen Welt, die hier zwischen Yoga und Surfen in einem der co-working-spaces ihr Business an den Start bringen möchten. Dabei herrscht hier kein Münchner Schickeria-, Business- oder chices Getue, vielmehr dominieren Flipflops und ein lässiger Style, bei den zahlreichen Insta-Chics in der Regel verbunden mit knapper Bekleidung wie einer engen Sporthose und einem niedlichen Sport-BH (wohlgemerkt als einziges Oberteil). Man fühlt sich als Normalo schnell mal fehl am Platze; blendet man die übertriebenen Möchtegerns aber einfach mal aus oder wirft einen 2. und 3. Blick auf sie, entpuppen sie sich möglicherweise hinter der ganzen Show als ganz sympathisch/witzig/locker oder eben doch so abgehoben, dass es mir auch wieder am A...llerwertesten vorbei geht.
    Mit spontaner und fröhlicher Begleitung aus der Heimat genießen wir also nun zu zweit durchaus die Vorzüge der zahlreichen Cafés, wobei unsere Zeit bei weitem nicht ausreicht, um auch nur ansatzweise das volle Angebot ausschöpfen zu können. Unsere Tage sind gefüllt mit Yogaversuchsstunden am Morgen, verschwitzten Rollertouren zum nächsten Hindu-Tempel, Spabesuchen, Erholungsmomenten am Pool oder Meer, Happy Hours zum Sonnenuntergang am Strand und ja, vielen, vielen Mahlzeiten in den einheimischen Warungs, Auswanderer-Bars oder auch mal in einem angesagten Strandclub, der mehr wegen seiner gemütlich-chicen Atmosphäre als wegen des Essens besucht wird.
    Canggu ist defintiv eine Reise wert und lädt zum Verweilen ein. Sollte ich einen Plan B finden, wie ich online meine Euros, Pesos oder Rupiah (danach bin ich längst schon Millionärin) verdienen kann, werde ich hoffentlich auch barfuß und in Shorts vor meinem Laptop zwischen Palmen und weiß getünchten Bambusmöbeln sitzen und die Welt von dort aus verbessern - bis dahin: Leben genießen und dem Bankkonto beim Schrumpfen zuschauen...
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  • Day 84

    Ubud

    November 29, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Mit dem Bild einer frischen Julia Roberts aus "Eat, Pray, Love" vor Augen, die unbeschwert durch saftig grüne Reisfelder radelt, machen meine Bali-Begleiting Katrin und ich uns auf den Weg in das mitten im Dschungel gelegene Städtchen Ubud. Dabei läuft es allerdings deutlich weniger filmreif an: Keine Spur von Leichtigkeit und Unbeschwertheit oder gar einem anhaltenden Frischegefühl. Wir schwitzen. Bei unserer Ankunft, tagsüber, abends, nachts, immer. Unsere Kleidung klebt an uns und nach einem zweiminütigen Fußmarsch von der Unterkunft in die Stadt lächzen wir nicht nur nach Wasser wie ein Marathonläufer im Zieleinlauf, sondern können auch bei dessen Erschöpfungsgrad mithalten. Eine tolle Fahrt zur prächtig grünen Inselmitte bringt leider auch den Nachteil der fehlenden Meeresbrise mit sich. Am Pool unserer Unterkunft können wir uns immer nur kurz erfrischen, die drückend schwüle Hitze holt uns bereits auf dem Weg zurück zur Sonnenliege wieder ein. Schlimmer aber ist unser Zimmer unter dem Dach mit einem Ventilator, der allenfalls dekorative Zwecke erfüllt. Nach zwei schlaflosen Nächten geben wir uns geschlagen und investieren in ein teureres Zimmer mit Klimaanlage.
    Die Zeit dazwischen verbringen wir sehr kurzweilig mit einem Besuch in den unglaublich grünen Reisterrassen, auf einer Kaffeeplantage, auf welcher der teuerste Kaffee der Welt angeboten wird (in freier Übersetzung bezeichne ich ihn als "Katzenschisskaffee", offiziell ist er unter Luwak erhältlich), an einem Wasserfall mit toller Poolbar mitten im Dschungel und diversen hinduistischen Tempeln. Diese sind im ansonsten muslimischen Indonesien eine Ausnahme, dafür in ganz Bali an jeder Ecke allgegenwärtig. Dazu gehören auch kleine Opferschälchen mit Räucherstäbchen und anderen Opfergaben, neben frischen Blüten und kleinen Essensbeigaben sind dabei auch Zigaretten oder Cookies keine Seltenheit. An jeder Haus- und Straßenecke, am Eingang zu sämtlichen Cafés oder einheimischen Warungs sind die Stolperfallen, die mitten auf dem Fußweg liegen, zu finden.
    Ein absolutes Highlight ist der nächtliche Aufstieg mit Taschenlampen zum Vulkan Batur, um von dort den Sonnenaufgang über Bali zu bewundern. Nachts um zwei werden wir an unserer Unterkunft mit einem klapprigen Minivan abgeholt, in dem bereits ein paar andere Reisende sitzen. Mitten in der Dunkelheit halten wir plötzlich an einem, naja, Restaurant kann man es nicht wirklich nennen, an und sitzen im Halbdunkeln zwischen Fremden im Halbfreien und bekommen vor Fett triefende Banana Pancakes und eher ungenießbar Kaffee serviert. Danach geht die Fahrt unbeirrt weiter und bald darauf starten wir in einer Kleingruppe unser Abenteuer. Der zweistündige Aufstieg ist anstrengend, aber gut machbar und am Krater angekommen werden wir mit einem Himmel belohnt, der sich über verschiedene Lilanuancen hin zu hellen Rottönen nach und nach in morgendliches Tageslicht verwandelt und spektakuläre Aussichten bietet. Wir verspeisen gegen sechs Uhr bereits unser 2. Frühstück dieses Tages (ein hart gekochtes Ei und weißenToast), wundern uns über die Affen, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen und halten unser Gesicht in den warmen Vulkandampf, der aus den Felsspalten austritt, bevor es wieder ins Tal geht.
    Die restliche Zeit verplempern wir wie so oft in süßen Cafés und Bars, bei kleinen und größeren Spaziergängen durch die Straßen oder Felder Ubuds oder dem nahegelegenen Affenwald und versuchen eigentlich nur, uns möglichst wenig unnötig zu bewegen. Nicht Bestsellertauglich, aber für uns dennoch ein spitzen Motto: Eat. Sweat. Chill.
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  • Day 88

    Nusa Lembongan & Nusa Penida

    December 3, 2019 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Der Weg von Bali zur Nachbarinsel Lombok führt über das kleine Nusa Lembongan, an dem wir einen kurzen Zwischenstopp einlegen und uns einen entspannten Strandtag am "mushroom bay", einer süßen kleinen Bucht mit einer Hand voll Restaurants und Läden, gönnen. Die Insel besteht im Prinzip nur aus zwei Hauptorten. Dazwischen liegen abenteuerliche Wege, die unsereins keinesfalls als Straße bezeichnen würde und die uns bereits beim Transfer dorthin kräftig durchschütteln, obwohl wir nur Mitfahrer auf der Ladefläche eines umgebauten Pickups sind.
    Über die yellow bridge gelangt man zur nur einen Katzensprung entfernten Nachbarinsel Nusa Ceningan, wir jedoch starten dort nur unseren Tagesausflug zur größeren Nusa Penida, wo wir nach Ankunft auch direkt schon von unserem Fahrer erwartet werden. Die Organisation von vielen Dingen ist nach wie vor undurchsichtig und mit westlich-strukturierten Abläufen nur schwer zu begreifen, bisher hat aber alles immer wunderbar geklappt und so auch diesmal. Mit dürftigem Englisch, dafür aber lautstarker Gute-Laune-Musik holpern wir über die eher karge und trockene Insel und halten dazwischen immer wieder an den Top Sehenswürdigkeiten an. Nicht selten müssen wir dabei für unser Foto Schlange stehen oder uns über ignorante andere Touristen ärgern.
    Unseren Aufenthalt lassen wir abends gemütlich bei der untergehenden Sonne und einem Drink am Pool ausklingen.
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  • Day 90

    Gili Islands

    December 5, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Ein weiterer Reisetag steht an und hätte nicht großartiger beginnen können: Nach einer zunächst zwar irritierenden Fahrt auf einem kleinen offenen Holzboot, neben dem ich locker hätte herschwimmen können, klären sich alle gedanklichen Fragezeichen schnell auf, nachdem wir mehr oder weniger auf offenem Meer auf unser "richtiges" (Schnell-)Boot umsteigen. Neben bequemen und ausreichend Sitzplätzen (leider keine Selbstverständlichkeit...) beginnt die Fahrt zudem mit dem Disneytraum meiner Kindheit König der Löwen auf den Screens im Boot (auch das definitiv Luxus) und endet nur knapp nach Filmemde auf den kleinen Gili Islands, vor Lomboks Nordwestküste gelegen.
    Die Ankunft dort könnt ihr am besten im ersten Video live nachvollziehen - und nur falls ich es noch nicht nachdrücklich genug erwähnt hätte: Das war eines von den guten Booten!
    Unser Domizil befindet sich auf Gili Trawangan, wie die zwei anderen "Gilis" eine Insel frei von motorisierten Fahrzeugen. Von daher gehören Pferdekutschen genauso zum normalen Anblick wie Fahrräder, die an jeder Ecke ausgeliehen werden können. Das Inselchen selbst beeindruckt von außen mit Traumstränden und klarstem Wasser, im Inneren hingegen dominiert das einfache Leben mit schmalen Sandgassen, einer Bevölkerung, die sich mit wenig zufrieden zu geben scheint und erfindungsreich ist, wenn es darum geht, Touristen um ihr Geld zu erleichtern.
    Bei einem Schnorcheltrip um die Gilis sehen wir Meeresschildkröten aus nächster Nähe, bekommen mehrfach Magic Mushrooms angeboten (was wir selbstverständlich ablehnen); leihen uns außerdem die obligatorischen Fahrräder für eine Tour um die Insel aus, genießen die Strände, beobachten den Wetterumschwung auf dem Meer und wagen uns zudem in das etwas verrückte Nachtleben, das gemessen an der Inselgröße erstaunlich viel zu bieten hat: verrückte Australier, die hier für Wochenendtrips herkommen und ihre Drinks aus ihren verranzten Schuhen trinken, Indonesier, die den originalen Reggae-Rasta-Lifestyle leben oder einfach eine dichte Fülle an Bars, die zu kurzweiligen Abenden einladen. Insgesamt eine lustige, verrückte Zeit, die aber wohl eher in die Kategorie "Geschmackssache" fällt - wer Ruhe, Einsamkeit und Erholung sucht, ist auf Gili T. verkehrt - wir waren goldrichtig hier ;)
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  • Day 93

    Lombok

    December 8, 2019 in Indonesia ⋅ ☀️ 33 °C

    Wie die Bilder bereits verraten, steppt auf Lombok nicht gerade der Bär, was uns jedoch in die glückliche Lage brachte, wundervolle Traumstrände nahezu allein besuchen zu können.
    Überraschend gut ausgebaute Straßen mit geringem Verkehrsaufkommen schafften die idealen Voraussetzungen für entspannte Tage auf der Insel mit dem Roller.
    Weniger entspannt ist der morgendliche Ruf des Muezzins, der täglich um Viertel nach vier inbrünstig seinen Gesang startet und damit ein Durchschlafen verhindert. Daneben gehören neugierige Einheimische, ein 30+ °C warmer Pool, ein ebenso zu warmes Meer oder die Auswahl an günstigen Restaurants zu unseren täglichen Luxusproblemchen. Zeitweise kam das Gefühl auf, irgendwie fehl am Platz zu sein, da zwar alles auf den großen Tourismus wie in Bali vorbereitet scheint - tolle Landschaft, eine große Auswahl an Unterkünften, Traumstrände, Infrastruktur - aber wir weit und breit die einzigen Touristen sind und demnach auch die volle Aufmerksamkeit bekommen, nicht unbedingt immer in unserem Interesse.
    Definitiv zu unserem Vorteil jedoch ist es bei dem Versuch, Surfen zu lernen, da wir zu zweit zwei Lehrer zugewiesen bekommen, die sich gänzlich um unsere individuellen Schwächen kümmern können. Zwei Stunden auf dem Brett (bzw. ein großer Teil davon im Wasser unter oder neben dem Brett) vergehen wie im Flug und bescheren uns erste kleine Erfolgserlebnisse, kleine Schürfwunden, jede Menge Salzwasser in den Lungen und Sand in den Haaren.
    Alles in allem ein entspannter Aufenthalt mit wieder einmal sehr sehr tropischen Temperaturen, die jegliches Styling überflüssig machen, da die extreme Luftfeuchtigkeit binnen kurzer Zeit eh wieder alles zerstört. Lombok bietet sich für alle an, denen Bali zu umtriebig ist, die aber dennoch die reizvolle Welt Indonesiens genießen möchten.
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  • Day 102

    Bye bye Asia

    December 17, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Drei wundervolle, aufregende, einzigartige, fremdartige und prägende Monate in Südostasien neigen sich dem Ende zu und ich vertreibe mir meine Wartezeit am Flughafen in Bali, bevor es für mich weiter auf den "roten Kontinent" geht.

    Was ich vermissen werde:
    • unfassbar günstiges Essen an jeder Straßenecke (einfaches Hauptgericht ab nem Euro)
    • günstiges Leben generell
    • gefühlt täglich eine frische Mango essen/ schlürfen/probieren/schälen lassen/... in jeglicher Form
    • mit dem Scooter über kleine Inselchen düsen
    • "Luxus" für unter 10 Euro: Massagen, Pediküre, Taxifahrten, Abendessen, etc.
    • die Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der ich nahezu überall empfangen wurde

    Was ich nicht vermissen werde:
    • Reis zum Frühstück, Mittagessen, Abendessen, einfach immer (höchstens zur Mango, Desserts gehen immer)
    • hupende Taxifahrer, die mich auf sich aufmerksam machen wollen (auch wenn ich die 10 vor ihm fahrenden Taxis bereits abgelehnt habe)
    • penetrante Straßenverkäufer, die einen anbrüllen ("Shopping!", "Miss", "Lady", "Sister", "Darling", "cheap cheap", "Massage", ....)
    • fehlende oder fehlerhafte Fußwege: entweder schürft man sich die Zehen auf, weil man über die plötzlichen Löcher oder fehlenden Steine stolpert oder steht mitten im Verkehr, weil der Weg "endet"
    • dass vielerorts immernoch alles doppelt und dreifach in Plastik verpackt wird

    Worauf ich mich freue:
    • westlich zivilisierter Lebensstil (Australien, bitte enttäusch mich nicht!)
    • Badezimmer, bei denen der Duschkopf nicht unmittelbar und ohne Abtrennung über der Toilette hängt
    • Kleidergrößen, die nicht ausschließlich für XXS-Asiatinnen gemacht sind
    • Koalas, Kängurus und alle viele weitere Aussie-Klischees
    • kein Müll am Straßenrand
    • Backpackerland Nr. 1

    Was ich vorher nicht wusste:
    • in Asien herrscht überwiegend Linksverkehr, auch auf Rolltreppen
    • Kakerlaken können fliegen
    • Asiaten lieben Ed Sheran, Westlife, Ronan Keating und alles, was schön schnulzig ist
    • Karaoke ist ein Lebensgefühl: Man singt überall lautstark mit, auch als Mitarbeiter (Supermarkt, Tankstelle, Restaurant, Shop, Fahrer, ...)

    Was ich vorher nicht mochte, jetzt aber schon:
    • Yoga (außer die Stunde, als die Frau mit der Gitarre um uns am Boden Liegende herumtänzelte und sang)
    • Reagge
    • asiatisches Essen (natürlich nicht alles davon)
    • Geckos: Sie haben eine lustige Lache und fressen meine Feinde - dafür teile ich auch mein Zimmer mit ihnen (nicht, dass ich es verhindern könnte)
    • im Schatten liegen
    • Bier (sagen wir mal, ich hab mich damit arrangiert)

    Eine unfassbar tolle Zeit liegt hinter mir, entgegen manch missmutiger Prognosen bin ich wohlauf, wurde weder überfallen noch ausgeraubt, bin sonst keinen Verbrechern zum Opfer gefallen, die mir nur Böses wollen, auch die zahlreichen Nachfragen über plötzlich eintretende Veränderungen meines Stuhlgangs kann ich negieren, meine Auslandskrankenversicherung ist nur ein extra Papier, das ich ständig mitführe. Kurzum: Es geht mir prächtig. Keine Wehwehchen, keine Verletzungen, keine Alltagssorgen oder Ärger bei der Arbeit (hab momentan ja auch keine :D). Nichts anderes wünsche ich mir für meine weitere Reise!
    Ich probierte Tauchen und Surfen aus, paddelte mit dem Kajak über einen Bergsee, kam bei der Erkundung einer Metropole schon mal auf 15km Fußmarsch am Tag, bestieg einen Vulkan, sprang von 9m Klippen ins Meer und plantschte in Wasserfällen.
    Ich begegnete jeder Menge Affen, besuchte Elefanten, beobachtete Delfine und Schildkröten, lernte mit Geckos und Ameisen zu leben und konnte uns Europäern gänzlich fremde Tiere kennenlernen (Tarsier).
    Ich lebte in Ländern mit buddhistischer, muslimischer, christlicher und hinduistischer Religion, blickte in deren Alltag und Rituale. Nicht alles davon konnte ich auf Anhieb verstehen oder nachvollziehen, zeitweise war ich auch genervt von der X-ten Buddhastatue, den Opferschalen, die einfach überall mitten im Weg lagen, Prozessionen, die mir meinen eigentlichen Weg versperrten oder dem penetranten Gesang aus dem Minarett über Megaphone. Dennoch empfingen mich die Menschen, egal welcher Religion, Hautfarbe, Nationalität oder Körperform und -größe überall mit offenen Armen und waren stolz, mir ihr Land zeigen und ihre Kultur näherbringen zu dürfen.
    Ich verbrachte Stunden in schäbigen Bussen und grauenhaften Booten, bemühte mich, das viele grund- und kommentarlose Warten hinzunehmen und fuhr mit Tuktuks, Jeepneys, Motorradtaxis und weiteren Gefährten, die für den Transport umfunktioniert wurden, über abenteuerliche Straßen und fluchte nicht nur einmal über das südostasiatische Transportwesen.
    Dennoch bin ich mental ausgeglichen, positiv und voller Freunde auf alles Neue. An meiner Geduld arbeite ich noch, die Vergangenheit möchte ich hinter mir lassen - die besten Voraussetzungen für den zweiten großen Teil meiner Reise. Boarding now - bye bye Asia, hello Australia!
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  • Day 103

    Brisbane

    December 18, 2019 in Australia ⋅ ☀️ 28 °C

    Welcome to Australia! Meine Reise startet an der Mitte der Ostküste, in Queenslands Metropole Brisbane, die am gleichnamigen Fluss liegt.
    Einen ersten positiven Eindruck bekomme ich bereits während des Fluges, als mir die australische Fluglinie vorzüglichen Weißwein serviert, etwas das ich in Asien schmerzlich vermisste!
    Als Schlummertrunk eignet er sich leider dennoch nicht und so komme ich nach meinem Nachtflug ziemlich gerädert an und verschlafe den ersten Tag überwiegend. Auf die Dachterrasse des Hostels schaffe ich es zum Glück aber dann doch und diese belohnt mich nicht nur mit einem Pool, sondern auch mit einem herrlichen Panoramablick über Brisbane. Da mein Körper noch auf tropisches Klima eingestellt zu sein scheint und bei 25 Grad zu frieren beginnt, verweile ich nur bis zum Sonnenuntergang dort.
    Am nächsten Tag überzeuge ich mich von der hohen Lebensqualität der Stadt, die auf dem ehemaligen Expo-Gelände nicht nur einen innerstädtischen Regenwaldpfad bietet, sondern auch ein Freibad, einen mit Sand aufgeschütteten Strandbereich sowie unzählige gepflegte Grünflächen mit Liegestühlen, Schattenplätzen, Bänken und Trinkwasserspendern - all das gänzlich kostenlos. Das Gratiswasser schmeckt zwar, als hätte man sich im Schwimmbad zu häufig verschluckt, dafür gibt es aber auch noch kostenlose Schifffahrten über den River mit mehreren Stops. Daneben befindet sich die Flaniermeile South Banks mit zahlreichen Cafés, Shops und Restaurants, die eine großartige internationale Auswahl anbieten (es überkam mich und ich musste mir eine überteuerte Breze in der german bakery holen). Meine Befürchtungen, hier hungern oder mich nur von einfachstem Supermarkttoastbrot ernähren zu müssen, um kein riesen Loch in die Reisekasse zu fressen, wurden nicht bestätigt. Natürlich sollte ich mich nicht täglich in den eben erwähnten Restaurants niederlassen, aber das breit gefächerte Angebot bietet eine Auswahl ähnlich wie zu Hause, sodass hier und da auch mal ein Kaffee drin ist oder ein Drink in der Happy Hour. Zudem gibt es preislich akzeptable Lunch-Angebote und die Hostels haben in der Regel recht gut ausgestattete Küchen, sodass ich nach über drei Monaten nun auch mal wieder selbst kochen werde.
    Insgesamt ist hier alles top organisiert, sehr sauber, es gibt keine Bettler oder lauten Straßenverkäufer, der Verkehr fließt in geregelten Bahnen und nicht zuletzt überzeugt Brisbane durch ein verständliches Nahverkehrssystem.
    Highlight meines Brisbane-Besuchs ist aber definitiv die erste Begegnung mit der einheimischen Tierwelt, für die ich mich auf den Weg ins Koala Sanctuary begebe. Neben Koalas und freilaufenden (bzw. hüpfenden) Kängurus sieht man dort auch erschreckend große Eidechsen, Dingos, kleine Schildkröten, zwei Süßwasserkrokodile, Kakadus, Flughunde, aber auch Schafe inklusive Hirtenhund und gängige Bauernhoftiere. Auch wenn sie sich nicht ganz so flauschig anfühlen, wie ich mir das vorgestellt hatte, bleiben die knuffigen Koalas meine Lieblinge, nicht zuletzt, weil sie bis zu 20 Stunden am Tag schlafen - und dabei ziemlich niedlich aussehen, wie sie so "gechilled" in den Eukalyptusbäumen abhängen und sich von nichts aus der Ruhe bringen lassen.
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