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  • Day 24

    Schlendern in Ubud

    September 1, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute steht der letzte Unterkunftswechsel an. Wir fahren von unserer kleinen Reishütte über Ubud in die Nähe von Tabanan, wo unsere letzte Unterkunft auf uns wartet. Den Tag möchten wir aber in Ubud und Umgebung verbringen. Ubud gilt als das kulturelles Zentrum Balis und ist bekannt für sein Kunsthandwerk. Wir beginnen den Tag (Sandras Geburtstag) mit einem gemütlichen Frühstück vor unserer Reishütte. Hier fühlen wir uns viel wohler als im Hof der Familie. Immer wieder winken uns Leute zu, die gerade auf dem Weg zum Tempel sind. Nach dem Frühstück packen wir mal wieder alles zusammen und fahren Richtung Ubud. Für die Strecke sind 40 Minuten vorgesehen, allerdings benötigen wir viel länger, da bereits nach wenigen Kilometern Fahrt die Verkaufsstände der Kunsthandwerker allgegenwärtig sind. Als wir einige vielversprechende Stände entdecken, halten wir an. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. In einer kleinen Holzmanufaktur finden wir viele liebevoll gefertigte Stücke. Eine Taschentuchbox, Reisschüsseln, Salatbesteck und vieles mehr. Die Preise hier sind so unverschämt günstig, dass wir gar nicht ans Verhandeln denken. Uns wurde auch gesagt, wir sollen lieber etwas außerhalb der Stadt einkaufen, da es dort deutlich günstiger ist. Außerdem kauft man direkt bei den Handwerken und nicht irgendwelche Massenware. Wir freuen uns also über unsere tollen Einkäufe und fahren weiter. Nach wenigen Metern haben wir wieder einen interessanten Stand mit Lampen erspäht. Auch hier schlagen wir zu. Durch die ständigen Stops und Einkäufe benötigen wir recht lang für die eigentlich kurze Strecke, schlagen aber das ein oder andere Schnäppchen. In Ubud angekommen verpassen wir erstmal die Einfahrt zur Hauptstraße und finden uns plötzlich vor einem Königspalast wieder. Wir wollten eigentlich nur mal reinschauen, werden aber prompt gefragt, ob wir nicht eine kurze Führung möchten.  Ach, warum nicht. Für die Führung werden wir noch traditionell gekleidet und dann wird uns 30 Minuten lang der Königspalast gezeigt. Dieser ist sehr prunkvoll und besteht aus verschiedenen Gebäuden.  Leider beschränken sich die Informationen über den Palast aufgrund der mäßigen Englischkenntnisse der Führerin auf ein Minimum. Schade.
    Da der Verkehr, wie überall in Indonesien, der Horror ist, entscheiden wir uns, von dem Palast aus den 1km in die Innenstadt zu laufen. Obwohl es nicht so weit ist, zieht sich der Weg aufgrund der nur teilweise vorhandenen Fußwege doch etwas in die Länge.
    Wie wir feststellen, besteht das Zentrum von Ubud nur aus einer Straße, von der verschiedene Gassen abzweigen. Die Hauptstraße ist überfüllt mit Autos und Rollern und überall sind Geschäfte. Da sich hier viele internationale Marken tummeln, wird schnell klar, dass Ubud nicht mehr die alternative Kübstlerstadt von früher ist.
    Da das Frühstück schon eine Weile her ist, biegen wir in eine der kleineren Gassen, um ein gemütliches, tradionelles Lokal zu suchen. Je weiter wir uns von der Hauptstraße entfernen, desto günstiger werden sie. Die meisten Lokale sind recht leer, weshalb wir auf Biah Biah aufmerksam werden. Das Lokal ist brechend voll und weder die Lage, noch das Ambiente können der Grund dafür sein. Also muss das Essen hier gut sein, denken wir uns. Wir ergattern uns einen Platz, zwar direkt am Zugang zur Küche, aber immerhin haben wir einen. Etwas später, als es leerer wird, setzen wir uns um.
    Wir bestellen uns verschiedene, kleine, balinesische Spezialitäten und dazu Reis. Geschmacklich war unsere Wahl hervorragend, lediglich die Quantität war etwas zu bemängeln. Also bestellen wir nochmal und probieren andere Häppchen aus. Echt lecker hier!
    Nach dem guten Mahl laufen wir die Gasse weiter und stoßen auf einige Shops, bei denen wir ähnliche Produkte finden wie zuvor außerhalb der Stadt. Nur kosteten diese oftmals das fünffache und sehen zudem sehr nach Massenwahre aus. Da haben wir also alles richtig gemacht. Dann stoßen wir auf die Touri-Meile, wo jeder Firlefanz verkauft wird und uns jeder seinen Kram aufschwatzen will. Echt anstrengend. Wir probieren, so schnell es geht weiter zu kommen und kaufen nur ein paar Kleinigkeiten. Da wir inzwischen wissen, dass wir nicht so spät in unseren Unterkünften ankommen sollten, haben wir im Vorfeld abgeklärt, dass wir gegen 20 Uhr da sind. Würden wir später kommen, könnten Sie uns kein Essen mehr anbieten und wir wären mal wieder mitten im Nirgendwo. Also treten wir entspannt den Weg zum Auto an, denn es liegen noch ca. 1 1/2h Fahrt vor uns, für 40 km!!!
    Die Stände lassen wir schnell hinter uns und bummeln noch ein wenig an kleinen Boutiquen und Lokalen vorbei. Viel von Kultur haben wir nicht gesehen, eigentlich nur Geschäfte und Ramsch-Stände. Nachdem wir etwas zu weit gelaufen sind und Sandra noch ein traditionelles Kleid anprobiert hat (war allerdings zu teuer dafür, dass sie es warscheinlich selten tragen würde) fahren wir los. Zum Glück haben wir dieses Mal eine recht detalierte Wegbeschreiben zugeschickt bekommen. Da wir uns allerdings nicht ganz sicher sind, lassen wir noch google-maps und OsMand mitlaufen. Anfangs kommen wir zügig vorran (durchschnittlich 50 km/h), als wir allerdings auf die Nationalstraße fahren, stockt der Verkehr und es beginnt das Chaos. Es ist zwar eine große Straße, allerdings fährt jeder wie er will und sie ist übersät von schleichenden Bussen und LKWs. Hinzu kommen die unzähligen Motorroller, die wie Wespen um einen kreisen und eigentlich immer im Weg sind. Als wir das überstanden haben, biegen wir in eine kleine, fast einspurige Straße. Zum Glück ist zu dieser Zeit so gut wie keiner mehr unterwegs. Nach einigen Kilometern wird die Straße etwas schmaler und dann plötzlich zu einem ausgewaschenen Feldweg, für den man einen Jeep bräuchte. In unserem Auto klappert und rattert es überall. Da wir in der Beschreibung vor den schlechten Straßen gewarnt wurden, wissen wir, dass wir richtig sind. Für die letzten 5 km brauchen wir eine gefühlte Ewigkeit. Kurz nach 20 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft, das Bali Lush. Sofort greifen sich zwei Mädels unser Gepäck und wir werden in den offenen Essbereich geführt. Hier sitzen noch zwei Franzosen. Wir bestellen uns noch eine Kleinigkeit und genießen die frische Abendluft. Von der Anlage an sich können wir leider nicht mehr viel sehen, jedoch ist unser kleines Hüttchen sehr schön. Das Bett ist groß und weich, es gibt ein Outdoor-Bad und allerlei SchnickSchnack. Hier gefällt es uns und wir sind sehr gespannt, was uns morgen früh hier alles erwartet.
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