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  • Tag 6 gemeistert

    June 29, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 18 °C

    Wenn ich einen Facebook Beziehungsstatus mit mir und meinem Reiseführer angeben sollte, würde dieser wohl heißen: „es ist kompliziert“.
    Der Autor, Raimund Joos, hat neben den offiziellen Routen manchmal noch ein paar andere Wege angegeben, die er persönlich besser findet - so auch heute. Der offizielle Jakobsweg hätte entlang einer Schnellstraße geführt, zwar nicht steil bergauf, aber dafür auch nicht besonders toll. Er hingegen empfahl einen Weg über ein historisches Pflaster, zwar etwas steiler, dafür aber mit Charakter. Nach Rainis Empfehlung ging ich also den beschrieben Weg zum historischen Pflaster. Und siehe da: mit seiner Beschreibung „etwas steil bergauf“ hatte Big J mich ganz schön in die Pfanne gehauen. Es war nicht etwas steil, - es war sehr steil. Schneller als sich jemand drei statt einem gratis Käsewürfel bei der Kauflandprobiertheke klauen konnte, fiel auch meine Stimmung. Entlang dieses Pfades gab es eine Infotafel, die darüber informierte, dass schon Alexander von Humboldt diesen Pfad gegangen sei. Ob wir wohl auch die gleichen Gedanken hegten, während wir diesen Berg entlangschritten? Wenn er sich dachte: „Scheiße, wann hört dieser blöde befotzte Pisspfad mit seinen kack Steinen endlich auf?!“ dann bestimmt, aber wissen werden wir das wohl nie zu 100%.
    Nachdem auch diese Hürde überwunden war, folgte in dem Reiseführer eine Beschreibung, dass rechts eine Kirche mit einem Weg ist.
    Unklar darüber, ob ich diesen Weg einschlagen sollte oder nicht, ließ ich es lieber und folgte den einfachen Ortsschildern. Wie sich später herausstellte, was das die falsche Entscheidung - ich kam zwar auch in dem Ort an wo ich hinwollte, aber auf einer total anderen Strecke. Vielleicht solle ich mal Meister Joost schreiben, damit er diese auch noch in seinen Reiseführer mit aufnimmt (und diese beinhaltete auch keine historischen Pflasterpfade).
    Obwohl mein heutiges Ziel nur ca 10 km waren, war ich froh über jede Pause. Denn mit mir gingen heute „au“ „aua“ und „auweia“.
    „Au“ und „aua“ folgten mir auf Schritt und Tritt, denn so habe ich meine Blasen an den Füßen getauft. „Auweia“ kommt nur gelegentlich vor - das ist der stechende Schmerz in meinem linken Oberschenkel der immer dann kommt, wenn ich die Beine hochziehen muss. Aber wenn der kam... auweia halt.
    Trotz vielen Pausen, Uneinigkeiten mit dem Reiseführer und 3 neuen Bekannten habe ich es an mein heutiges Ziel geschafft, wo es auch gleich Abendbrot gibt.
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