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  • Day 1–2

    Rom

    April 23 in Italy ⋅ ⛅ 14 °C

    Ciao! Ehrlich gesagt war der Hauptgrund für meinen Zwischenstopp in Rom, dass der Flug dorthin günstiger war, aber im Nachhinein war es natürlich eine großartige Gelegenheit, zumindest einen kurzen Eindruck dieser schönen Stadt zu bekommen. Der Flug und der Bustransfer zum Bahnhof Termini verliefen völlig ohne Probleme und gegen 15:00 hatte ich mein Zimmer im Hostel "Legend", circa 10 Minuten vom Bushalt entfernt bezogen. Das Hostel war sehr günstig und hatte sicher schon bessere Zeiten gesehen, aber es war sauber und optimal gelegen. Ich traf auch direkt meine Zimmernachbarn Ty und Shawn aus Pennsylvania, die am Morgen aus Kopenhagen angekommen waren und sich jetzt nach der ersten Sightseeing-Tour ausruhen wollten.
    Ich dagegen war natürlich voller Energie und Erkundungsdrang und mit einer Touri-Straßenkarte bewaffnet machte ich mich auf den Weg zum Forum Romanum und dem Kolosseum. Rom hat einen unglaublichen Charme, trotz der Größe und des Lärms. Die Gassen waren schmal und die alten Wohnhäuser wirklich hoch, und an jeder Ecke waren kleine Läden. Den Mangel an Grün in den Gassen bekämpfen die Römer wohl mit Topfpflanzen auf den unzähligen Balkonen und Dachterrassen, von unten immer nur ein wenig zu sehen. Das Wetter war bedeckt und kühl, weshalb mir mit meiner neuen Kurhaarfrisur glatt etwas kalt wurde und ich bei nächster Gelegenheit eine neue Kopfbedeckung kaufte, auch als Investment in meinen Sonnenschutz wenn der italienische Frühling wieder an Kraft gewinnen würde.

    Als ich endlich im Bereich des antiken Roms angekommen war, reichte die Zeit wirklich nur für einen ersten Spaziergang über die Via dei Fori imperali, weil ich pünktlich für ein Online-Meeting wieder im Hostel sein musste.
    Den Abend verbrachte ich letztlich gänzlich dort, zunächst wegen der Arbeit, dann aber zum Kochen und wegen spannender Gespräche mit den anderen Gästen. Innerhalb von wenigen Stunden traf ich Abdul, ein in Dubai lebender Syrer, der viel vom Krieg in Syrien erzählte, Mattheo, ein polnischer Werbefilm-Regisseur und Sunanda, eine Humangenetikerin aus Bangladesh, die wohl einen Preis für Frauen in der Wissenschaft gewonnen hatte und zur Verleihung angereist war. Zusammen mit Ty saßen wir bis spät in die Nacht in der Küche und redeten wortwörtlich über Gott und die Welt(politik), sehr spannend!

    Am nächsten Morgen machte ich mich früh auf die Socken, um möglichst viele Sehenswürdigkeiten abzuklappern, bevor ich gegen 18:00 Uhr den Bus nach Neapel nehmen wollte. Den ganzen Tag ließ ich mich durch die Stadt treiben, zunächst wieder Richtung Kolosseum, Forum Romanum und Palantin, dieses Mal inklusive ausgiebiger Besichtigung (für nur zwei Euro, weil ich unter 25 Jahre alt bin), von dort entlang des Circus Maximus über den Tiber in das etwas weniger großstädtische aber dafür umso malerische Viertel Trastevere. Dann ging es zum Piazza Navona und ins Pantheon, wovon ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht war, und über die spanische Treppe und vorbei am Trevi-Brunnen letztlich zurück zum Hostel.

    Ich war völlig gesättigt von der Stadt und freute mich eigentlich auf die ruhige Fahrt nach Salerno, wo ich mit Alina zu einem späten Pizzaessen verabredet war, als der obligatorische Stress begann: Natürlich hatte ich mich bezüglich des Abfahrtorts des Busses verlesen und war plötzlich nicht mehr sehr gut in der Zeit, sondern viel zu spät dran! Es half nichts, um den Bus nicht zu verpassen musste ich (nachdem ich den Tag über schon mindestens 15 Kilometer unterwegs gewesen war) noch drei weitere Kilometer mit meinem Reiserucksack auf dem Rücken wie ein irrer durch das mittlerweile schwül-warme Rom joggen. Rechtzeitig und völlig fertig am Bussteig erfuhr ich dann, dass der Bus fast eine Stunde Verspätung haben würde und entsprechend die gesamte Abendplanung hinfällig war. C’est la vie, wie die Italiener zu sagen pflegen.

    Letztlich kam ich 23:30 in Salerno an, wo mich Alina ganz herzlich am Bahnhof begrüßte, und wurde mit einem nächtlichen Spaziergang entlang der Hafenpromenade belohnt!
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