• Entspannte Tage in Salerno

    Apr 24–28, 2024 in Italy ⋅ ⛅ 14 °C

    Langsam senkt sich die Sonne hinter den dunstigen Hängen Salernos und taucht die wuselige Promenade in ihren wohlig warmen, goldenen Schein. Die Tische der Cafés und Restaurants sind bis auf den letzten Platz besetzt und gedeckt mit Aperol, Oliven, Lupinensamen und Chips. Die Italiener sind erst beim Aperitivo, an Abendessen ist hier um 19:00 nur für Touris zu denken.
    Die Gassen und Straßen sind belebt, die Läden haben hier bis 21:00 auf und es ist völlig normal, zu dieser Zeit zum Beispiel noch kurz Schuhe anzuprobieren. Die Fassaden der Stadt sind dieses Wochenende mit bunten Fähnchen geschmückt, weil ein Mittelalterfest gefeiert wird, begeleitet von mehrfachen Umzügen samt Narren und lauter altertümlicher Musik.

    Ich habe die letzten Tage meine Seele hier in Salerno baumeln lassen und keine größeren Ausflüge gemacht. Donnerstag war in Italien „Tag der Befreiung“, der Festtag anlässlich des Endes von Mussolinis Faschismus, weswegen Alina frei und so die Gelegenheit hatte, mir eine Einführung in das hiesige Leben zu geben. Also lernte ich erste Italienisch-Fetzen, merkte wo ich am besten Gelato und Pizza essen sollte und wie der öffentliche Nahverkehr funktioniert. Abends stellte sie mich dann noch einigen ihrer Erasmusfreunde vor, mit denen wir Spaghetti Carbonara kochten und eine sehr witzige Runde Tasmanian Taboo spielten.
    Am Freitag reiste Alina dann für einen Wochenendtrip nach Sizilien und ich hatte alle Zeit der Welt um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden. Hoch motiviert startete ich mit einer Wanderung zur alten Festung, die hoch auf einem Berg direkt am Stadtrand thront. Der Weg war menschenleer und ich genoss die Ruhe mindestens so sehr wie die tollen Ausblicke über den Golf von Salerno. Von der Burg aus folgte ich dann einer Route von Komoot, die mich in einem großen Bogen durch ein Tal wieder zurück in den nördlichsten und ältesten Stadtteil führte.

    Zurück in der WG lernte ich Franciesca, eine der vier anderen Mitbewohnerinnen näher kennen und erfuhr so direkt von ihrem Hobby, dem Legen von Tarot-Karten. Das musste ich natürlich ausprobieren und bekam erstmals meine Zukunft vorhergesagt! Das restliche Wochenende verbrachte ich primär lesend mit einer Buchempfehlung Alinas, die ich persönlich allerdings grottenschlecht fand und ansonsten mit viel hervorragender Pizza zu noch viel hervorragenderen Preisen (4€ für eine riesige Pizza Margherita!).
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