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  • Day 21

    Grüne Hölle

    March 17, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 31 °C

    Die letzten 48 Stunden waren intensiv: zwei Tage und zwei Nächte mit einer 8-köpfigen Gruppe, einem gelassenen Bootsfahrer und einem lustigen Anführer im wilden Dschungel. Doch schon bevor es überhaupt losging, wollte uns der Regenwald zeigen, wie er seinen Namen erhalten hat, nämlich mit einem derart kräftigen Regenguss, dass wir keine zehn Schritte von unserer Unterkunft entfernt bereits bis auf die Knochen nass geworden sind. Nungut; unser Ausflug brachte uns über den riesigen Amazonas, der bereits hier teils 4km Breite misst, herüber auf die peruanische Seite in einen von unzähligen Nebenarmen des mit Abstand wasserreichsten Flusses der Erde. Zunächst versuchten wir uns darin, uns unser Mittagessen zu besorgen: Piranha fischen mit zerrupftem Hühnchenköder stand auf dem Programm, mit Erfolg. Anschließend ging es unter permanenten Macheteneinsatz durch teilweise äußerst schmale und dicht bewachsene Gewässer weiter zu unserer, nur in der Regenzeit erreichbaren Unterkunft. Nach Einbruch der Dunkelheit brachen wir auf ins Unterholz zu einer gruseligen Nachtwanderung, tausende Augen auf uns gerichtet, unter dem tosenden Geräuschpegel der Tierwelt. Wahnsinn. Am nächsten Tag das Ganze nochmal bei Tageslicht und prallem Sonnenschein, unendlich drückender Hitze und verfolgt von Millionen Moskitos, die nur ein Ziel hatten: durch die lange verschwitze Kleidung einen Stich zu landen. Bei 50 Stichen auf meiner linken Körperseite habe ich aufgehört zu zählen...
    Der geneigte Leser wird sich sicher fragen, was wir von der vielfältigen Tierwelt sehen konnten. Die Antwort lautet: Sehr viel. Darunter waren unter anderem gefräßige Piranhas, flinke Äffchen, anmutige rosa und graue Delphine, bunte Papageien, gefräßige Ameisenbären, furchteinflößende Taranteln und viele andere Spinnen, fleißige Ameisen, ein faules Faultier, Schmetterlinge in allen Farben, leuchtende Glühwürmchen, süße Baby-Krokodile und vieles mehr.
    Insgesamt war es absolut beeindruckend, aber irgendwie kommt auch Freude auf, wenn man die Zivilisation wieder erreicht.
    So schnell muss ich dort nicht wieder hin.
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