Kolumbien

February - March 2022
A 23-day adventure by Roy & Lissy Read more
  • 18footprints
  • 2countries
  • 23days
  • 101photos
  • 4videos
  • 20.0kkilometers
  • 9.9kkilometers
  • Day 2

    Bogotá

    February 26, 2022 in Colombia ⋅ 🌧 11 °C

    Endlich ist es wieder soweit und wir sind wieder unterwegs. Nach einer recht entspannten Anreise über Amsterdam-Atlanta- erreichten wir gestern Abend die Hauptstadt Kolumbiens, Bogotá. Auch wenn wir direkt mit stömendem Regen begrüßt wurden, so besserte sich heute das Wetter unvorhergesehen, und die südamerikanische Sonne strahlte hinter den Wolken hervor - perfekt also, um die riesige Stadt zu erkunden.
    In den durchaus belebten Straßen tummeln sich zwischen den weit verbreiteten Straßenhändlern unzählige "verdächtige" Gestalten umher, die zu einer gewissen Vorsicht aufriefen und das trotz eines ordentlichen Polizeiaufgebotes an fast jeder Straßenecke.
    Doch hinter den äußeren Kulissen konnten wir auch jede Menge einladender Innenhöfe mit schönen Cafés und kleinen Märkten erspähen, ganz zu schweigen von den vielen, bunten und geschmackvollen Grafittibildern an den Hausfassaden und der allgegenwärtigen, lebensfrohen Musik.
    Zum Nachmittag schraubten wir uns noch mit der Seilbahn die rund 500 Höhenmeter auf den Hausberg der Stadt, Monserrate (knapp 3200m) hinauf, um das etwas diesige Panorama über die Metrolpolregion auf dem grünen Andenplateau zu genießen.
    Read more

  • Day 3

    Vom Grauen ins Grüne

    February 27, 2022 in Colombia ⋅ 🌧 14 °C

    Ein langer Aufenthalt in Kolumbiens Hauptstadt war von vornherein nicht geplant. Deshalb geleiteten wir heute morgen in einem brandneuen A320 von Bogotá ins unweit westlich gelegene Pereira. Von dort sollte es mit einem kleinen Minibus weiter nach Salento gehen. Unter vielen hektischen Gestikulationen und spanischen Anweisungen wurde klar: Der Bus war mehr als ausgebucht und verließ ohne mich, aber dafür mit meiner panischen, alleingelassenen Frau die Haltestelle...
    Allerdings nur, um mich und eine handvoll weiterer Leute hinter drei Ecken, außer Sichtweite des "offiziellen" Busbahnhofs wieder einzusammeln und komplett überfüllt weiter zu fahren. Tja ein bisschen doof, wenn man nix versteht. Und der Busfahrer hat sich wohl eine Kleinigkeit dazuverdient. Mein Comeback wurde von den Kolumbianern jedoch unter lautstarker Musik, begleitet von Gesängen bei der Fahrt durch die saftig grüne Landschaft, gesäumt durch Bananen- und Bambusstauden, gefeiert.
    Das kleine Dorf Salento erinnert stark an den peruanischen Machu-Pichu-Vorort Ollantaytambo: kleine, flache Gebäude mit frontseitigen Mini-Balkonen und bunten Bemalungen und Gassen, die auch für starke Regengüsse ausgelegt sind - insgesamt wirklich sehenswert.
    Read more

  • Day 4

    Kaffeepause

    February 28, 2022 in Colombia ⋅ 🌧 18 °C

    Nach einer regenreichen Nacht und einem ebensolchen Vormittag ließen wir es zunächst entspannt angehen und beobachteten beim Frühstück die bunte Vogelvielfalt, vom Kanarienvogel bis hin zum Tucan. Später nutzten wir ein aufklarendes Wetterfenster, um die umliegenden, traditionellen Kaffeefarmen zu erkunden. Bei einer kurzweiligen Tour über eine der Kaffeeplantagen konnten wir unser Halbwissen zum Kaffeeanbau enorm aufpolieren und den komplexen Prozess vom Kaffee-Steckling bis hin zum dampfenden, schwarzen Gold hautnah miterleben. Am Nachmittag wollte der erneut einsetzende Regen unserer Wanderung einen Strich durch die Rechnung bereiten, doch wir ließen uns nicht abhalten und schlugen uns unseren (schlammigen Trampel-) Pfad durch die grüne, farbenfroh blühende und üppig gedeihende, grüne Hölle.Read more

  • Day 5

    Im Valle de Cocora

    March 1, 2022 in Colombia ⋅ ☁️ 19 °C

    Unser heutiges Ausflugsziel war das recht bekannte und ca. 30min von Salento entfernte Valle de Cocora - Bekannt insbesondere für die mächtige Nationalpflanze Kolumbiens und weltweit größte ihrer Art, die riesige Quindio-Wachspalme. Ich hätte es nicht geglaubt, dass mich ein paar Palmen derart beeindrucken könnten, aber im Zusammenspiel mit der grünen, im weißen Nebel verschwindenden Berglandschaft und vereinzelten Sonnenstrahlen ergibt das Ganze ein atemberaubendes Naturschauspiel. Unsere mit ca. 12km recht kurz wirkende Wanderung durch den Naturpark sollte jedoch den ganzen Tag dauern, es ist nun mal kein gut ausgebauter Dolomitenwanderweg, sondern ein durch den Dschungel führender Pfad aus einer Kombination von rutschigem Schlamm, VIEL SCHLAMM, spitzen Steinen und kaltem Wasser (knapp 3000m ü.M.).
    Auch wenn der dichte Nebel und die tief hängenden Wolken uns teilweise die Sicht versperren wollten, so entschädigten die bunten, verspielten Kolibris und der abenteuerliche Wander"weg" durch das dichte Dickicht für die Strapazen.
    Read more

  • Day 6

    Langwierige Fahrt nach Medellín

    March 2, 2022 in Colombia ⋅ ☁️ 20 °C

    Das Zeit und Stecke in Kolumbien in einem anderen Verhältnis stehen als wir verwöhnten Mitteleuropäer es gewohnt sind, hatte ich ja gestern bereits erwähnt. Und so schlug auch heute die vermeintlich kurze 250km Busreise in die zweitgrößte Stadt des Landes, Medellín, mit geschlagenen 8h zu Buche. Kein Wunder, bei den unzähligen Höhenmetern, schmalen Gebirgsstraßen und einer Piste, die keinen einzigen Meter geradeaus zu führen schien.
    In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob es die Reise wert war. Das nähere Umfeld ist schon mal vielversprechend...
    Read more

  • Day 7

    Die Stadt des ewigen Frühlings

    March 3, 2022 in Colombia ⋅ ⛅ 24 °C

    Medellín ist eine Stadt für sich. Schon allein die ganzjährig, durchgängig konstanten Temperaturen im Wohlfühlbereich sprechen für sich. Auch die besondere Lage der Stadt, ähnlich wie La Paz, inmitten eines riesigen Bergkessels, umzingelt von hohen Andengipfeln und die, an den angrenzenden Hängen emporsprießenden Hochhäuser, lassen die Stadt besonders wirken. Die Innenstadt gleicht einem wahnsinnig verrücktem Ameisenhaufen: Riesiger Trubel, Straßenhändler soweit das Auge reicht, mutmaßliche Gangster und gut ausgerüstete Polizisten an jeder Ecke, leicht bekleidete Damen und Drogenkonsumenten nicht zu vergessen. Wenn man nicht immer ein Auge auf die eigene Sicherheit und Habseligkeiten werfen müsste, ist das Ganze ein wunderbares Wimmelbild, bei man stets neue Verrücktheiten entdecken kann...Read more

  • Day 8

    Die beste Aussicht der Welt?

    March 4, 2022 in Colombia ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute stand ein Ausflug ins gut 70km entfernte Guatapé auf dem Programm, das auch gern von den Einheimischen als beliebtes Ausflugsziel an Wochenenden genutzt wird. 70km bedeutet hier 2 Stunden Anfahrt. Monumentaler Mittelpunkt der Region ist der über 200m herausragende Monolith, inmitten einer zerklüfteten Seenlandschaft, von dessen Gipfel behauptet wird, die weltweit beste Aussicht zu bieten. Und in der Tat ist der Rundumblick, der sich mit jeder der fast 700 erklommenen Stufen erweitert, phänomenal, auch wenn natürlich zahlreiche Touristen das gleiche Ziel verfolgen.
    Leider verfolgten uns auch heute etliche Regenschauer, sodass wir uns schnell in das farbenfrohe Städtchen Guatapé am Fuße des Berges zurückzogen. Mit den engen Gassen und bunten, zum Teil plastischen Wandmalereien und kleinen Cafés, eine absolute Sehenswürdigkeit.
    Die Fahrt zurück nach Medellín bestätigte unsere Theorie seit dem einprägsamen Busvorfall: um bestimmte Wegpunkte passieren zu dürfen, darf der Bus nur eine limitierte Menge Mitfahrender transportieren. Das heißt aber nicht, dass auf dem Weg nicht trotzdem allerlei Passanten eingeladen werden können. Am Kontrollpunkt müssen sich lediglich die überflüssigen Passagiere abducken, Licht aus und das Zubrot für den Busfahrer ist gesichert.
    Read more

  • Day 9

    Auf den Spuren des Medellín-Kartells

    March 5, 2022 in Colombia ⋅ ⛅ 25 °C

    Medellín war noch bis vor wenigen Jahren eine der gefährlichsten Städte mit den höchsten Mordraten weltweit. Der Stadtteil "Comuna 13", den wir heute besuchten, war hier eine der am berüchtigsten und unsichersten Gegenden, die Jahrzente lang von unterschiedlichsten Parteien, Banden, und Kartellen, aber nie von der Regierung beherrscht wurde. Der Ursprung der Kriminalität begann mit Pablo Escobars (der, dessen Name hier nicht genannt werden darf) Drogen-Kartell. Die steile und super dicht bebaute Hanglage, die verwinkelten Gassen und unzähligen Stufen bieten unzählige, schwer einsehbare Verstecke. Bei einer groß angelegenten Militäropertion 2002 wurden die Guerilla-Kämpfer vertrieben, dabei kam es jedoch auch zu vielen zivilen Opfern. Die farbenfrohen Graffiti an den Wänden sollen diese Geschehnisse nicht vergessen lassen.
    Zur Stärkung des Problemviertel entstand hier außerdem die "längste Freiluftrolltreppe der Welt". Klingt faszinierend, aber meine Enttäuschung war groß, dass die Rolltreppe in mehrere Segmente unterteilt und überhaupt nicht zusammenhängend ist. Nichtsdestotrotz erspart sie einem den schweißtreibenden Aufstieg in eines der mittlerweile wohl angesagtesten Viertel der Stadt, die noch immer durch den verwinkelten Charme, aber auch durch die bunten Wandmalereien und den wunderbaren Blick über das Häusermeer der Stadt imponiert.
    Read more

  • Day 10

    Von den Anden an den Atlantik

    March 6, 2022 in Colombia ⋅ ☀️ 32 °C

    Am frühen Morgen verabschiedeten wir uns von dem angenehm frühsommerlichen, allerdings stets leicht verregneten, Andenwetter in Medellín und flogen die knapp 500km (mit dem Bus >12h) zur früheren Kolonialhochburg am Atlantik, nach Cartagena. Bei den hier anliegenden, feuchtwarmen Temperaturen jenseits der 30°C kann man ab der Mittagszeit nur versuchen ein schattiges Plätzchen zu erhaschen und den glühenden Körper mit eiskalten, isotonischen Getränken von innen zu kühlen. Nichtsdestotrotz konnten wir schon einen kleinen Teil der etwas kubanisch anmutenden, der eigentlichen Altstadt vorgelagerten Bezirke der Stadt erkunden und auch die städtische Tierwelt mit größeren Echsen und kleinen Äffchen bewundern.Read more

  • Day 11

    Feuer und Eis

    March 7, 2022 in Colombia ⋅ ☀️ 31 °C

    Es gibt nicht viel zu berichten aus der unsäglichen Hitze Cartagenas. So gut es ging beschauten wir uns die Befestigungsanlagen, die einst unter der Aufsicht der spanischen Conquisdatoren zur Verteidigung gegen Piraten, Räuber und andere Völker dienten und die zeitweise als uneinnehmbar galten. Auch die Altstadt zeugt noch vom einstigem Ruhm und Reichtum der Region, durch prunkvolle Bauten im spanischen Stil, die mittlerweile allerdings schon recht heruntergekommen sind. Überhaupt ist die Stadt leider recht laut, stinkend und vermüllt...es wird Zeit, neue Ziele anzusteuern.
    Zum Trost habe ich aber eine neue Frucht kennengelernt, die Lulo, aus der hier und in den umliegendenen Ländern u.a. sehr gern Saft (zusammen mit Eis und etwas Zucker) hergestellt wird, eine sehr leckere, süß säuerliche Kombination aus Orange, saurer Apfel und Physalis. Sehr zu empfehlen, auch wenn die Frucht bei uns leider nicht verbreitet ist...
    Read more