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  • Day 137

    Potosí

    April 20, 2022 in Bolivia ⋅ ☀️ 25 °C

    Am nächsten Morgen haben wir uns auf den Weg gemacht nach Potosí. Wir waren enorm gespannt auf diese Minenstadt, welche im frühen 17. Jahrhundert zu einer der grössten Städte der Welt gehörte. Die Stadt ist bis heute abhängig von den Silber und Zinnvorkommen.
    Nach einer Autofahrt von 3 Stunden sind wir am frühen Nachmittag im Ort angekommen.
    Die Strassen waren ein einziges Labyrinth, diese gingen sehr steil hoch und runter, wurden immer enger und ohne Karte wäre man als Tourist komplett aufgeschmissen.

    Wir haben die Nummer von einem Local erhalten, welcher uns mit seinem Pickup durch die Stadt führen wollte. So haben wir unseren Van in einem Parkhaus sicher geparkt und sind mit Carlos Richtung Cerro Rico. In diesem Berg werden seit über 500 Jahren Rohstoffe wie Silber, Kupfer und Zinn abgebaut.

    Carlos ist mit seinem Pickup immer weiter hoch auf über 4000m gefahren bis wir am Eingang zu einer der vielen Minen waren. Dort haben wir hautnah gesehen wie diese jungen Männer tonnenschwere Waggons mit Gesteinen herumschieben und diese in Lastwagen kippen. Die meisten hatten ganz aufgeblasene Backen vom grossen „Cocaball“, welchen sie sich als Betäubung in die Backe stecken. Oder einige haben während dem Arbeiten mehrere Schlücke hochprozentigen Alkohol runtergekippt. Anders kann diese harte Arbeit wohl nicht ertragen werden!
    Uns ist aufgefallen wie jung diese Männer sind. Carlos, der selbst 14 Jahre als Minero gearbeitet hat, hat uns erzählt, dass bereits 8 jährige Knaben in den Minen arbeiten, weil die Familien so arm sind, dass sie nicht in die Schule gehen können. Sehr traurig…
    In die Minen selbst konnten wir aber ohne Schutzkleidung nicht . Für uns war dies völlig okay. Wir haben miterlebt, wie hart diese Männer am Cerro Rico arbeiten müssen.
    Es war eine sehr interessanter und zugleich auch „intensiver“ und trauriger Besuch….
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