Bolivia
Potosí

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Travelers at this place
    • Day 65

      Potosí - dem Himmel ein Stück näher

      October 18, 2023 in Bolivia ⋅ ⛅ 13 °C

      Potosí ist eine Herausforderung. Nicht nur die 4.000 Höhenmeter machen zu schaffen, auch die schlechte Luft, die unter anderem aus diesen Kleinbussen, deren Auspuff extra im Dachhöhe angebracht sind und so den Gestank verteilen. Damit kann einem nix entgehen 😳
      Unseren Aufenthalt um eine Nacht zu verlängern, war dennoch eine gute Entscheidung. Leider wird die Stadt auf die Moneda, die einstige Münzpresse reduziert. Dabei hat Potosí eine lange, sehr interessante aber auch eine traurige Geschichte.
      Der Cerro Rico (Reicher Berg) stand dabei immer im Mittelpunkt.
      Gold und noch viel mehr Silber wurde hier rausgeholt. Die Kolonialherren aus Spanien haben sich dick und doof verdient und die Indígenas graben lassen. Der einst 6.ooo Meter hohe Berg ist nach etwa 450 Jahren nur noch 4.800 Meter hoch. Wie ein Schweizer Käse ist der durchlöchert und sackt minütlich um 0.3mm ab. Man rechnet mit einem Kollaps und etwa 1.000 Toten, die immer noch unter menschenunwürdigen Bedingungen ihr Glück versuchen. Ihre Lebenserwartung von 40Jahren ist für uns unfassbar erschütternd.

      Eigentlich wollten wir gleich nach der Anreise eine Kathedrale besuchen. Um uns nicht zu überanstrengen. Das Ticket beinhaltete eine Privatführung und einen atemraubenden Aufstieg in den Glockenturm. Na ja. Haben wir auch hingekriegt.
      Den heutigen Tag sind wir durch die Straßen gestromert und haben das hiesige Leben gesehen. Die Straßen sind sauber, es gibt menschliche Zebras, die sicherstellen, dass Passanten nicht die Vorfahrt genommen wird. Die Stadt ist voller wunderschöner und reich geschmückter Fassaden aus der Kolonialzeit. Es gibt die einen, die traditionelle Kleidung tragen und die anderen, die so aussehen wie wir. Viele tragen eine Maske. Um die anderen zu schützen. Es gäbe so viel zu erzählen, das würde den Rahmen sprengen.

      Eine unglaubliche Stadt, wenn man bereit ist, sich auf sie einzulassen.
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    • Day 43

      In der ehemals reichsten Stadt der Welt

      February 13, 2020 in Bolivia ⋅ ☀️ 17 °C

      Zu Beginn des 17. Jahrhunderts zählte die bolivianische Stadt Potosí auf über 4’000 Metern über Meer zu den grössten Städten der Welt. Poto... was? Die Stadt hatte zu jener Zeit mehr Einwohner als etwa Madrid, Paris oder Rom. Und nicht nur das: Potosí galt als eine der reichsten Städte der Welt. «Vale un Potosí» ist noch heute eine gängige Redewendung, um zu sagen, dass etwas ein Vermögen wert ist. Zu verdanken hatte Potosí seinen Reichtum dem Silbervorkommen unter dem Cerro Rico, dem reichen Berg. Beweis des einstigen Reichtums sind die vielen stattlichen Bauten und die unzähligen Kirchen. Doch der frühere Glanz ist längst verblasst. Die Stadt schrumpfte zwischenzeitlich auf unter 16’000 Einwohner. Heute zählt sie gut 170’000 Bewohner. Nach 1800 konnte immer weniger Silber abgebaut werden. Fortan waren die Minenarbeiter auf der Suche nach Zinn. Auch heute ist die Stadt noch von den Zinn-, Kupfer- und Silbervorkommen abhängig. Und noch immer schuften täglich Hunderte junge Männer und gar Kinder in den Minen. Die Lebenserwartung der männlichen Bewohner von Potosí liegt gerade mal bei knapp 50 Jahren. Doch Alternativen um ihre Familien zu ernähren, haben die Männer kaum. Denn auf der Hochebene des Altiplano wächst wenig und andere Erwerbsquellen sind entsprechend rar. Schätzungen besagen, dass unter dem Cerro Rico, dem Hügel, der der Stadt einst Reichtum bescherte, seit dem 17. Jahrhundert mehrere Millionen Minenarbeiter ums Leben gekommen sind, darunter viele indigene Zwangsarbeiter.

      Auch heute noch werden die Minen für viele Arbeiter zur Todesfalle durch Unfälle oder längerfristig durch Staublungen. Zahlreiche Touristen besuchen in Potosí eine Minentour. Wir haben uns dagegen entschieden, da wir nicht Kindern bei der prekären Arbeit zusehen wollten und die Touren zudem nicht ungefährlich sind. Als Geschenke bringen die Touristen den Minenarbeitern Dynamit mit. Der hochexplosive Sprengstoff kann auf dem Mercado de los Mineros ohne Probleme gekauft werden.

      Potosí ist eine überraschend hübsche Stadt. Anders als viele bisher gesehenen Städte ist sie nicht blockweise aufgebaut, sondern verfügt über schöne enge Gassen. Es gibt viele Gebäude im Kolonialstil des 17. und 18. Jahrhunderts zu bewundern. Am Rand der Stadt sieht man dann vor allem aus Lehmziegeln gebaute Häuser. Auch der Blick vom Dach des Convento de San Francisco bietet eine fantastische Sicht auf den Ort und das wilde Treiben, das vor allem auch dem Carnaval geschuldet ist. Als wir in Potosí weilen, erreicht der gerade seinen Höhepunkt.

      Kurzer Blick zurück: Die Busfahrt von Uyuni nach Potosí dauerte rund vier Stunden, sodass wir die Stadt erst am Abend erreichen. Obwohl der Zustand des Busses nicht berauschend war und der Buschauffeur Sandalen trug, war die Fahrt überraschend angenehm. Wir kommen an vielen kleinen Dörfern mit einfachsten Häusern aus Stein mit Strohdächern vorbei. Immer wieder besteigen Verkäuferinnen den Bus und wollen uns ihre Waren, vor allem eine farbige Flüssigkeit in Plastiksäckchen, andrehen. Aber auch Fleisch und Nüsse werden feilgeboten. Über viele Kurven gewinnen wir an Höhe.

      Am Busbahnhof angekommen, ist Potosí zunächst eine Überforderung. Dutzende aufgemotzte Autos rauschen an uns vorbei. An jedem zweiten haftet irgendwo ein Taxiaufkleber. Unser Reiseführer in Buchform riet uns, aus Sicherheitsgründen nur Funktaxis zu benutzen. Wir müssen eine ganze Weile warten, bis wir ein solches finden. In Potosí gönnen wir uns nach der Uyuni-Tour ein etwas teureres Hotel und werden nicht enttäuscht. Das Santa Mónica hat einen schönen Innenhof voller Pflanzen und gemütliche Zimmer mit einer warmen und funktionierenden Dusche. Keine Selbstverständlichkeit, aber bei den kälteren Temperaturen in der Höhe umso schöner.

      Anderntags spüren wir die Höhe und beschliessen deshalb, den Tag ruhig anzugehen. Wir schlendern durch die Gassen und bemerken, dass da ziemlich Trubel ist. Bei der Casa De La Moneda, dem königlichen Schatzhaus, gibt eine Carnavalstruppe ein Ständchen zum Besten. In der Moneda wurden einst Münzen gepresst. Wir beobachten das Schauspiel, als plötzlich eine Tänzerin Simon aus der Menge pickt und er mit ihr um den Brunnen tanzen darf. Roseline erfreut sich am Schauspiel und hält es genüsslich filmisch fest, bis sie plötzlich selbst auserwählt wird. So tanzen wir mit den Potosianern ein paar Runden, müssen aber vor Ende des Stücks völlig aus der Puste forfait geben. Energie tanken wir in einem Salteñas-Schuppen. Für gerade mal 60 Rappen gibt es in dem rustikalen Lokal eine hiesige Cola und zwei kleine Empanadas.

      Doch zurück zur Fasnacht. Am Carnaval in Potosí darf vor allem ein Utensil nicht fehlen: Eine Spraydose. Fast jedes Kind läuft mit einer solchen Dose umher und fletzt den weissen Schaum anderen Kindern oder auch unbekannten, teils ungläubigen Touristen ins Gesicht. Aus dem Hinterhalt werden auch wir Opfer des weissen Schaums, der aber zum Glück keine Flecken hinterlässt. Die Potosianer scheinen ein festfreudiges Volk zu sein. Vielleicht lenkt der Carnaval auch etwas von den Gefahren der Mine und der schwierigen wirtschaftlichen Situation vieler Bewohner ab.
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    • Day 55

      Potosi la città della plata 🪙

      February 22, 2023 in Bolivia ⋅ 🌧 14 °C

      Potosi, città famosa a livello storico per i suoi giacimenti di argento esportati in tutto il pianeta e per essere stata un tempo la città più ricca del mondo.

      Detto ciò, non poteva mancare un tour alla Casa de la moneda, dove ci viene spiegato come venivano estratti i metalli preziosi, i vari processi di raffinazione fino al raggiungimento di puri lingotti d’argento.

      Essendo Potosi una delle città più alta del mondo, (4100 m) ogni passo è un affanno, ma ciò non ci scoraggia a visitare questa storica cittadina.

      Il municipio mette a disposizione un bus turistico gratuito con partenza alle ore 09:00, 11:00 e 15:00. Questo tour ci permette di scoprire nuovi angoli della città e ascoltare tragici racconti riguardanti il popolo Potosino e i suoi minatori.

      Curiosità: 🙋🏻‍♀️

      - Potosi fa parte del patrimonio dell’UNESCO
      - Con tutto l’argento estratto negli anni dalla miniera si potrebbe creare un ponte da Potosi a Madrid.
      - Mentre con i morti che ci sono stati nelle miniere un ponte di andata e uno di ritorno da Potosi a Madrid.
      - La corona di Miss Potosi, raffigura l’ipotetico ponte, la casa della Moneda, il Cerro Rico, i vari Santi e il rosso dei rubino il sangue dei minatori morti.
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    • Day 46

      Potosi die Minenstadt

      February 27, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 15 °C

      Potosi ist eine Stadt mit 300‘000 Einwohnern und liegt auf knapp 4000 m.ü.M.
      Die Stadt ist für die Silberminen und die vielen Kirchen aus der Kolonialzeit bekannt.
      Heute ist die Stadt, wie das ganze Land von Armut geprägt. Dennoch sehen wir einen deutlichen Unterschied zu Uyuni. Die schönen Gebäude und die Entwicklung ist ersichtlich.
      Viele Restaurants, Pubs und Kleidergeschäfte finden wir ebenfalls in den Strassen.
      Zudem wurde festlich der Karneval gefeiert. Die Touristen sind hier ein willkommenes Ziel. Auch wir wurden von den Wasserbomben und dem Schaumspray nicht verschohnt.

      Zurück zu den Silberminen. Am Samstag durften wir mit einer ehemaligen Minenarbeiterin einen Einblick in die harte Arbeit und deren Bedinungen gewinnen.
      Die Arbeiter sind täglich zwischen 8 und 12 Stunden, 6 Tage die Woche in den dunklen Minen und suchen nach Silber. Die Jüngsten sind 15 Jahre alt. Damit die Minenarbeiter die Arbeitsstunden überstehen, betäuben sie sich mit Schnaps, Nikotin und Coccablättern..
      Jeden Dienstag und Freitag beten sie ihren Gott in der Mine an. Sie beschenken ihn mit ihren Betäubungsmitteln und hoffen somit auf Durchhaltevermögen und unfallfreies Arbeiten. Ihren Gott nennen sie El Tio.
      Der Verdienst ist verhältnissmässig gut, jedoch werden die Minenarbeiter meist nicht älter als 60 Jahre alt.

      Für uns war es ein interessanter Einblick. Dennoch überkam uns die Traurigkeit, dass Menschen in diesen dunklen und engen Minen ihren Knochenjob ausüben.

      Wir haben ihnen Coccablätter und Fruchtsaft mitgebracht. Die Arbeiter haben sich sehr bedankt..

      Heute haben wir die Stadt erkundigt und werden am späten Abend nach La Paz reisen.

      Alessandra & Noemi
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    • Day 151

      Potosí - Dag 2

      April 20, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 21 °C

      Een wilde dag en verhalen genoeg! Één van de meest indrukwekkende, interessante en ook wel enge dingen die ik heb gedaan. Zoals eerder genoemd staat Potosí bekend om zijn mijnen. Al 480 jaar wordt er in de omgeving, vooral in de berg Cerro Rico, gezocht naar voornamelijk zilver en tin.

      Het is mogelijk om hier een tour te doen, al zijn de meningen hierover verdeeld. Sommigen zeggen dat het toerisme het werk in de mijn in stand houdt, waardoor deze mensen in de slechte omstandigheden blijven werken (niet het geval naar mijn (haha, "mijn") mening) en anderen zeggen dat het te gevaarlijk is in de mijn...maar dat kan je alleen maar beoordelen als je het zelf ervaart, dus dat heb ik gedaan!

      Om 8:45 ging ik samen met een Belg naar het busje, waar ook een ander groepje stond met hun gids. Nadat we onszelf in laarzen en andere beschermende kleding hadden gehesen, reden we naar de Miners Market. Op deze markt slaan alle mijnwerkers hun materiaal, drinken en wat dan ook in. Als je als toerist de mijn in gaat is het gebruikelijk om cadeau's mee te nemen, dus die hebben we daar gekocht. Ik nam een fles sap en een flesje 96% alcohol (kom ik later nog op) mee. Ook kregen we een demonstratie hoe de dynamiet werkt, wat ze gebruiken in de mijn. Leuk feitje: deze markt in Potosí is waarschijnlijk de enige plek ter wereld waar je legaal dynamiet kan kopen!

      Na verdere uitleg was het tijd om de mijn in te gaan. Blijkbaar hadden de Belg en ik een andere route geboekt, dus we splitsten ons af van de rest. Vanaf de eerste minuut was het echt heel bijzonder. Ten eerste is het volledig donker. Er is geen verlichting, behalve de lamp die we op onze helmen hadden. Daarnaast zijn de gangen ongelooflijk smal en laag. Soms is de gang niet breder dan de karretjes en is het maar een meter hoog (dit was vaak het geval).

      Vandaag was volgens onze gids een drukke dag, en dat was te merken. Karretjes gingen er in en uit, en dat leverde ook wel wat problemen op. Ten eerste voor ons. Omdat vooral de volle karretjes zo zwaar zijn en soms zo snel gaan, kunnen die niet zomaar gestopt worden. Dus als er een kar aankwam, moesten we of strak tegen de muur staan, of naar de dichtstbijzijnde "safe zone", een kleine inham om te schuilen. Hoe wisten we dat er één aankwam? Puur afgaan op geluid en licht. Het kwam dus ook een paar keer voor dat de gids een karretje aan hoorde komen en schreeuwde dat we terug moesten rennen. Als een malle begonnen we', uiteraard bukkend, terug te rennen naar de vorige safe zone. De meeste ongelukken met toeristen gebeuren dan ook door botsingen met de karretjes.

      De mijnwerkers zelf communiceren met lichtsignalen van hun hoofdlampen. Snel horizontaal heen en weer schuddend betekent niet veilig/er komt een karretje aan. Langzaam verticaal heen en weer betekent veilig. Als er bijvoorbeeld twee karretjes elkaar tegemoet kwamen (er is immers maar één "spoor"), moest het lege karretje snel hun kar omgooien in een safe zone, zodat de volle kar door kan gaan. Het duo (ze werken allemaal in duo's) schudt dan verticaal heen en weer dat het veilig is. Maar soms gaat iedereen zo snel, of zijn de lichtsignalen lastig te zien door bochten in de gangen, dat er een botsing plaats vindt.

      Door de hele mijn zijn er Tio's te vinden. Tio is de beschermheer van de mijn. Zoals de gids het omschreef is het geen god, maar meer een vriend en teamgenoot. Tio is een beeld dat in een safe zone staat. Om een veilige dag en geluk te vragen, gooien de mijnwerkers coca bladeren op het beeld, gieten alcohol erop (eerste reden voor de alcohol) en steken twee sigaretten in zijn mond. Als de sigaretten hele op gaan, brengt het de werkers geluk. Als ze maar half afbranden is er geen geluk en geen pech, als ze totaal niet branden brengt het pech. Al deze handelingen gebeuren heel precies op verschillende plekken en in verschillende volgordes. De belangrijkste plek van Tio is zijn penis. Ook wij hebben dit ritueel gedaan, en de gids heeft daarbij gebeden, in de duisternis zonder licht.

      De tour die wij hadden geboekt werd gedaan in twee verschillende mijnen. En hier kwam het enge, want we moesten van de ene naar de andere mijn. Hoe? Zeventig meter naar beneden, bijna alleen maar op de rug of buik, kruipend. Eerlijk gezegd was het doodeng. De ruimtes waren extreem klein, niet veel breder dan een mensenlichaam, en niet veel hoger dan een paar hoofden. En dat voor aardig wat meters, zeventig meter diep, en 500 meter ver in de mijn. Op een gegeven moment kwamen we op een punt waar de gids zei "neem de linkerkant. Als je de rechterkant neemt zie ik je in een volgend leven". Wat bleek, aan de rechterkant bleek een heel diep gat te zijn, wat je niet zou overleven.

      Toch wel erg opgelucht waren we eindelijk in de tweede mijn. Het was niet veel anders dan de eerste, behalve dat deze iets rustiger was. Wat vooral opviel aan de mijn was dat het erg primitief was. Natuurlijk had ik geen luxe verwacht, maar er was bijvoorbeeld geen licht aan het plafond, de rails waren soms zelfs van hout en gingen stuk (ook waar wij bij waren) en communiceren ging alleen via de hoofdlampen, wat voor veel linke situaties leidt en heel onpraktisch is. Ook ging alles met de hand, het duwen en trekken van de karretjes is loodzwaar, maar alles ging volledig met de hand. Soms zat er ook nog dynamiet in de muren die niet af waren gestoken. Niet aanraken zei de gids, want het risico is dat de dynamiet dan alsnog afgaat. Oke...

      En dan nog over het werk. Het lijkt me verschrikkelijk om te werken. En dat is eigenlijk een feit. Het is enorm stoffig en benauwd in de mijn, en dat vond ik al na maar een paar uur in de mijn. Het is fysiek heel zwaar werk en eten doen ze nauwelijks (vanwege alle stof etc in de mijn). Ze kauwen de hele dag door coca bladeren, omdat dat het gevoel van honger wegneemt. Daarnaast adem je ook allerlei giftige stoffen in. De gemiddelde levensverwachting van een mijnwerker komt niet boven de 50 jaar, vanwege allerlei ziektes die ze oplopen.

      Ook sterft er elke vijf dagen één persoon in de mijn. Er is namelijk een grote kans op koolmonoxide vergiftiging in de mijn. Dit is de tweede reden voor de alcohol. Wanneer er sprake is van koolmonoxide vergiftiging, moet er snel alcohol gegoten worden in de bandana die ze voor hebben, en moeten ze zo snel mogelijk naar buiten. Als ze geen alcohol hebben, plassen ze in hun laars, en houden ze dit tegen hun mond en neus. Als dit allebei niet lukt (en soms ook als het wel lukt), is het gedaan. Elke vijf dagen één dode in de mijn, het is ongelooflijk. En dan reken je de doden buiten de mijn ivm ziektes nog niet eens mee. Misschien nog wel heftigere cijfers: in de 480 jaar dat de mijnen bestaan, zijn er al 8 miljoen mensen in de mijn overleden. 8 miljoen, en dat zijn wederom alleen maar de sterfgevallen in de mijn zelf.

      Waarom doen deze mensen dit werk dan? Geld. Puur geld. Het werk in de mijn levert minstens drie keer zoveel geld op als een andere baan in Potosí. Ook is er een hierarchie in de mijn, en hoe hoger op de ladder, hoe meer geld je krijgt. De meeste mensen in de mijn werken dus ook voor de hele familie. Naast het onderhouden van hun eigen gezin sturen ze geld naar andere familieleden in het land.

      Zou ik de tour nog een keer doen? Ik weet het niet. Het toerisme houdt het mijnwerk niet in stand, maar enigszins gevaarlijk is het toch wel. De karren die voorbij razen, kans op instorting, de diepe gaten, koolmonoxide, het is niet allemaal even veilig. Natuurlijk is de kans op dit alles vrij klein, maar toch. Ben ik blij dat ik het gedaan heb? Zeker weten! 🙃 Het was een hele, hele bijzonder ervaring wat je niet snel weer zal meemaken. In ieder geval niet in een westers land.

      Na de tour zijn we nog met de andere vier mensen van de andere tour gaan lunchen, wat erg gezellig was.
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    • Day 175

      Potosí

      May 1, 2023 in Bolivia ⋅ ⛅ 14 °C

      Potosí isch bekannt füre Cerro Rico mit de Silbermine. De isch der Bsuech ide Mine es Muss gsi... het sich glohnt! Isch sehr spannend gsi z gseh, wie die Lüt dört müesse schaffe u unger welne (schlächte) Bedingige.
      Am nöchste Tag bini no is Museum Casa de la Moneda go luege wie si s Silber früecher de witerverarbeitet hei.
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    • Day 291

      Potosí 1: Höchstgelegenste Stadt der 🌎

      June 23, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 13 °C

      Höchstgelegenste Großstadt der Welt auf über 4000 Meter Höhe. 😯 Und das merkten wir auch. Die Luft blieb uns beim Laufen der vielen Hügel innerhalb der Stadt oft schnell weg. 😅 Potosí war einst die mit reichste Stadt der Welt, was man an der schönen (kolonialen) Architektur erkennen kann. 💰,Der zentrale Platz ist sehr schön. Warum wurde sie so reich? Der Hausberg, der Cerro Rico (= reiche Berg) war voller Silber.🛠 Betonung liegt auf war. Mittlerweile wurde fast alles ausgebeutet, aber dennoch arbeiten dort noch knapp 10.000 Leute, jährlich sterben 2000. Oft durch Unfälle, aber vor allem nach 5 Jahren, vor dem ganzen Staub usw in der Lunge. 😯
      Die Minen mit einer Tour besuchen oder nicht ist die Frage. Wir machten es dann doch nicht. Ich erlaß und erfuhr aber noch mehr Fakts, die schlimm sind, aber auch interessant und einfach Wirklichkeit. Und letztere will ich ja auf meiner Reise erfahren. 🤷‍♀️ Die Bergarbeiter sind ohne Schutz und arbeiten unter katastrophalen Bedingungen. 🙈 Sie sind aber oft stolz auf ihren Arbeitsplatz und Matschogehabe ist hier normal. Ich brauche keine Staubmaske und ich bin doch stark genug für den Job. Sie akzeptieren nur Geschenke. Kokablätter, 96% (ja 96%) Alk, Zigaretten und Dynamit. 🥃🌿🧨 Letztere kann man auf dem lokalen Markt in der Nähe kaufen und ist damit der einzige legale Einkaufsort weltweit. Der Geist des Berges wird mit Opfergaben versorgt, damit dieser gnädig mit ihnen bleibt. 👺

      Zufällig bekamen wir dann aber als lokales anderes Spektakel einen großen Umzug in der Straße mit.☺ Wie Schamanen bekleidet (also voller Opfergaben) tanzten die jungen Menschen durch die Straßen. War sehr interessant.
      Auch der lokale Markt, wo sich Touris eher selten verirren und Einheimische für 2 Bolivianer (30 Cent) ihr Mittagsmenü einverleiben.😄 Alles natürlich unter anderen hygienischen Zuständen. Wir sahen viele uns unbekannte Waren und überraschten Dinge wie die Fäden am Ende von Mais🌽, die sie in den Tee mischen. 😃
      Für uns extrem billig sind jegliche, meistens Originale, Technikwaren 📱📷oder Brillen 😎 vom Optiker. Wir liefen viel durch die Gegend, staunten und wunderten uns. Fotos zu machen eher schwer, denn die Menschen fühlen sich ja so wie im Zoo. 🙈
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    • Day 228

      Cerro Rico - Der Menschenfresser

      July 12, 2023 in Bolivia ⋅ 🌬 12 °C

      Die Geschichte um das Silber im Cerro Rico ist eine eigene, wie ich bereits bei Ankunft in Potosi erwähnt habe. Eine Geschichte, die vielen außerhalb Südamerikas weitgehend unbekannt ist. Und am heutigen Tag werde ich mich selber überzeugen und ausführlicher über meine eigenen Erfahrungen berichten. Dieser Berg ist der Ursprungsort von fast 80 % des weltweiten Silbers.  Aus der reichsten Stadt der Welt ist mittlerweile einer der ärmsten Städte der Welt geworden, nachdem Bolivien seine Unabhängigkeit von Spanien erreichte und die Silbervorräte fast erschöpft sind. Bereits die Inkas nutzten die Schätze des Berges doch die richtige Ausnutzung kam erst mit den spanischen Eroberern. Die Minen finanzierten die spanische Kolonisierung Amerikas fast im Alleingang.
      Obwohl die Mine Cerro Rico in Potosi immer noch eine aktive Mine der Dritten Welt ist so bleiben die schrecklichen Arbeitsbedingungen nahezu unverändert. Während der Kolonialzeit wurden Sklaven, zumeist indigene Völker aus Amerika sowie Zehntausende Menschen, die aus Afrika verschifft wurden, in 6-Monats-Schichten, 7 Tage die Woche und 20 Stunden am Tag zur Arbeit geschickt. Die meisten kamen einfach nie heraus und starben an Erschöpfung, Krankheit, giftigen Gasen, Einstürzen, Steinschlag und Selbstmord.
      Bisher verloren 8 Millionen!!! Menschen ihr Leben. Man sagt, dass man mit der in Potosi ausgegrabenen Silbermenge eine Brücke bis nach Spanien bauen könnte. Und mit den Knochen derjenigen, die in den Minen gestorben sind, könnte eine weitere Brücke gebaut werden.
      Doch noch immer wagen sich rund 15.000 Männer in das Innere des Cerro Rico , darunter auch (illegal) Kinder und Jugendliche, denn alternative Arbeitsplätze bietet die Stadt kaum. Sie arbeiten dort in Kooperativen an der Gewinnung von Silber und weniger ertragreicher Mineralien wie Blei, Zinn und Zink für die Eektroindustrie weltweit. Da sie für sich selbst arbeiten, müssen die Bergleute von Potosi ihre gesamte Ausrüstung selbst kaufen. Dazu gehört alles von Helmen und Stiefeln bis hin zu Schaufeln und Dynamit.
      Es gibt sicherlich viele unterschiedliche Ansichten über die Ethik, als Tourist dorthin zu gehen, um den Bergleuten bei der Arbeit zuzusehen, und darüber, was im Wesentlichen Armutstourismus ist. Meine Beweggründe sind weniger die Suche nach einem voyeuristischen Abenteuer und sich darüber zu freuen, in den Minen von Potosi gewesen zu sein, als vielmehr die Zerstörung zu sehen, die die Kolonialherrschaft in diesem Teil Boliviens angerichtet hat. Aber auch als Verbraucher von Silber und anderen Edelmetallen richtig zu verstehen, wie hoch die menschlichen Kosten für den Abbau solcher Luxusgüter sind.
      Ich entscheide mich für eine seriös geführte Minentour mit einem professionellen Anbieter. Geführt von ehemaligen "Mineros".
      In einer Lagerhalle erhalten wir Gummistiefel, Überziehhose und -jacke und Helm mit Lampe. Mit einem Kleinbus geht es weiter zum Mercado de los Mineros, dem Markt der Minenarbeiter. Hier decken sich die Minenarbeiter mit Material ein. Es ist der einzigste Markt weltweit auf dem legal Dynamit gekauft werden kann. Doch der eine oder andere Touri, der denkt er darf deshalb Dynamit als Souvenir mit nach Hause nehmen, darf sich im Knast darüber Gedanken mache warum dies nicht so ist.
      Unser Guide klärt uns über den Gebrauch der Werkzeuge zur Herstellung von Bohrlöchern für die Dynamitstangen auf. Oftmals stundenlang von Hand in die Felswände eingetrieben. Kompressorwerkzeuge und der Betrieb von Kompressoren sind teuer. Und wenn, dann hat mittlerweile billige Chinaware die Qualitätsware ersetzt. Wir nehmen für die Bergarbeiter Geschenke mit. Dynamit, Coca Blätter, Getränke, Bier, Zigaretten oder 96%igen Alkohol zum trinken!!!
      Wir fahren mit unserem Kleinbus hoch zum Eingang der Mine Candelaria. Wirkt der Berg von Weiten noch anmutig so zerklüftet, kahl und mit Plastikmüll übersät präsentiert er sich vor Ort.
      Rituale und Legenden gehören zu einer Mine und unser Guide demonstriert und erklärt uns die
      "Legende von El Tio"
      Die Bergleute glauben, dass sie einem finsteren, teuflischen Gott der Unterwelt namens El Tio, dem Onkel, ausgeliefert sind. 
      Über jedem Minenschacht befindet sich ein Schrein der gehörnten Figur, des Meisters der Potosi-Mine und der dunklen Mächte darin, normalerweise mit einem riesigen Penis, um seine Männlichkeit und Macht zu symbolisieren. Selbst die spanischen Eroberer haben aus Ehrfurcht und Angst nie selber die Minen betreten.
      Noch heute bringen die Bergleute ihm Opfergaben wie 96-prozentigen Alkohol, Zigaretten und Kokablätter dar und beten, dass er sie vor Unfällen schützt und ihnen hochwertige Mineralien zum Abbau zur Verfügung stellt. 
      Der Besuch dieser Mine hat rein gar nichts mit einem Museumsbesuch eines "Schacht Onkel Otto" oder so ähnlich im Kohlenpott zu tun, um anschließend mit Helm und Overall für ein Foto zu posieren.
      Nein, bolivianischen Silberminen sind von Natur aus gefährlich. So seriös das Tourunternehmen auch ist, es gibt keine absolute Sicherheit. Wir waren eine kleine Gruppe mit Führer und Hilfsführer und man konnte deutlich sehen, dass sie mit vielen der Bergleute gute Freunde waren. Englischsprachig, sehr wichtig wenn man nicht fließend spanisch spricht. Denn in Teilen des Cerro Rico ist es extrem laut, und wenn eine 3-Tonnen-Lore über eine rostige, kaputte Strecke auf einen zurast, dann bleibt keine Zeit das Wörterbuch aufzuschlagen, dann heißt es an manchen Stellen rennen und sich in Ecken und Nischen verstecken um den schweren Loren auszuweichen.
      Wir verbringen lediglich ca. 2 Stunden in dieser Mine und erleben wie körperlich anspruchsvoll diese Tour ist ohne wirklich körperlich zu arbeiten. Ausserdem ist es bei all dem Staub schwierig mit Mundschutz zu atmen, der an manchen Stellen einfach unerlässlich ist. Nicht zu vergessen, wir befinden uns in ca. 4300 m Höhe in einem Berg.
      Eine völlig fremde Umgebung. Es ist stockfinster und selbst mit der Stirnlampe ist die Sicht immer noch schlecht.
      Die Tunnel sind eng und meistens geht man gebückt. Der bolivianische Ureinwohner und seine Nachfahren hat halt kein Gardemaß. Außerdem mussten wir stellenweise 25m bis 30 m rücklings kriechen oder klettern. Sich an allem festhalten wo es geht, nur nicht an den elektrischen Leitungen die stellenweise unkontrolliert von den Decken hängen.
      Ebenso wird es in Sekundenschnelle von glühend heiß zu richtig kühl.
      Unsere Führer und die Bergleute hatten kein Problem damit, dass Touristen in der Mine filmten und fotografierten. Und in der Mine wurden die Geschenke verteilt. die wir auf dem Bergmannsmarkt gekauft hatten. U. a. eine Stange Dynamit. So wurden wir Zeuge bei der Vorbereitung des Dynamits und dessen Explosion in ausreichender Entfernung.
      Erleichterung als wir den Hauptschacht erreichen und spürbar Luft in den Stollen strömt. Demut und Nachdenklichkeit als wir das Tageslicht wieder sehen. Aber die Menschen die hier täglich arbeiten, was müssen sie ertragen?
      Es ist ein harter und unglaublich gefährlicher Job. Normalerweise arbeiten sie 10 bis 12 Stunden und manchmal auch 24 Stunden vollständig unter Tage.
      Ohne Lebensmittel, da sie glauben, dass die Kombination aus Staub und Nahrung sie krank macht. Ohne Mundschutz nur die Wangen mit Kokablättern gefüllt, die ihnen die Energie geben, die sie brauchen. Zusätzlich sollen die Kokablätter als "Filter" dienen.
      Die jüngeren, kräftigeren Bergleute sind in der Regel diejenigen, die die meisten manuellen Arbeiten erledigen, beispielsweise das Schieben der schweren Loren. Manche sind erst 12 oder 13 Jahre alt, ich habe sie natürlich nicht gesehen.
      Die Bergleute von Potosi werden normalerweise nicht älter als 40-50 Jahre. Ihre Lungen sind meist schon zu geschwächt, sie husten Blut und erkranken an Silikose und einem Emphysem. Die wenigsten können nach Argentinien auswandern, denn dort wird ihnen kostenlos geholfen. Oder sie versuchen in niedrigere Regionen umzuziehen.
      Jeder Bergmann hat Verwandte, der an schwarzer Lunge oder bei Unfällen im Bergbau gestorben ist.
      Ehemänner, Brüder und Söhne riskieren jeden Tag ihr Leben, um für den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sorgen. Es ist eine grausame Existenz, den alle entfliehen wollen, denen aber einfach die Mittel fehlen. 
      Dies ist mein bisher längster und ausführlichster Reisebericht.
      Die Geschichte um das Silber im Cerro Rico ist eine eigene, wie ich bereits eingangs erwähnt habe. Eine Geschichte, die vielen außerhalb Südamerikas weitgehend unbekannt ist. Und ich finde, sie ist es Wert ausführlich erzählt zu werden.
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    • Day 228

      Casa de la Moneda

      July 12, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 9 °C

      "Ich bin das reiche Potosí, Schatzkammer der Welt, König der Berge, den Königen diene ich zum Neide."
      Im Stadtwappen von Potosi ließ Kaiser Karl V. diesen Spruch verewigen.
      Und während der Blütezeit sollen selbst die Pferdehufeisen aus Silber geschmiedet und zum Corpus-Christi-Fest von 1658 die Pflastersteine entfernt und durch Silberbarren ersetzt worden sein.
      Heute ist davon nichts mehr zu sehen und einen Silberbarren lässt sich auch nicht mehr finden. Dafür aber der Weg zur einstigen Münzprägeanstalt "Casa de la Moneda". Mit 15.000 qm bebauten Grundstück, 5 Innenhöfen und 200 Zimmern ist es eines der größten Zivilgebäude, die die Spanier in ganz Amerika und der Karibik errichteten.
      Ab dem 31. Juli 1773 wurde mit der Münzprägung begonnen und endete erst 1951.
      400 Jahre dauerte der Prägeprozess in der Stadt Potosí, denn die ersten spanischen Silbermünzen wurden bereits 1575 im "Primera Casa de Moneda" geprägt.
      Heute ist hier ein Museum, in dem der gesamte Entstehungsprozess einer Münze vom rohen Silbererz aus dem Bergwerk Cerro Rico bis zur abgeschlossenen Prägung nachvollzogen werden kann.
      Sowohl die ersten mit Hammer geprägten Münzen oder später mit Dampfmaschinen und zum Schluß mit elektrischen Antrieb betriebenen Prägemaschinen lassen sich hier bewundern. Am meisten Aufmerksamkeit erregen jedoch die hölzernen Prägemaschinen, die damals von afrikanischen Sklaven bedient und vo Maultieren angetrieben wurden, und die aufwändig 13-fach gesicherten Schatzkisten, mit denen die Münzen einst nach Europa verschifft wurden.
      Neben Münzen und anderen Gegenständen aus Silber werden hier aber auch religiöse Kunstgegenstände, Mumien, Mineralien und Exponate aus der Geschichte von Potosí ausgestellt.
      Die Führung durch dieses Museum konnte mich wirklich begeistern. Und im Innenhof verabschiedet mich die allgegenwärtige Maske in dieser Stadt. El Mascaron, die einen sagen es ist die Darstellung des römischen Gottes Bacchus, andere behaupten es sei ein indigener Südamerikaner, der den das Land verlassenden Spaniern hinterherlacht.
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    • Day 228

      Die Karmeliterrinnen

      July 12, 2023 in Bolivia ⋅ 🌬 12 °C

      Bei meinem Streifzug durch die Stadt Potosi erreiche ich das Karmelitenkloster Santa Teresa, kurz bevor eine Führung beginnt. Na gut, wenn schon mal hier dann kann man ja mal schauen.
      Und mal wieder ist es eine Geschichte die mich in ungläubiges Erstaunen versetzt.
      Dies Kloster ist der heiligen Teresa von Avila geweiht. Schutzpatronin Spaniens und 1622 Heilig gesprochen. Als große Mystikerin wurde sie 1970 als erste Frau zur Kirchenlehrerin erhoben.
      Damals zählte es zu den angesehensten Klöstern Boliviens, und nur die jeweils zweite Tochter durfte gegen Bezahlung eines kleinen Vermögens im Alter von 15 Jahren ins Klosterleben eintreten.
      Es gibt einen speziellen "Verabschiedungsraum", wo die Tochter in einer Zeremonie in feinster Kleidung dem Kloster "übergeben" wurde und zum letzten Mal ihre Familie sah und sich verabschiedete.
      Was für die Eltern von Reichtum und Prestige zeugte, wurde für die jungen Karmeliter-Nonnen meist eine Qual.
      Denn sie lebten danach in völliger Isolation ohne jemals wieder die Außenwelt zu sehen. Der einzige Kontakt stellte ein vergittertes Fenster und eine Drehtür dar, durch die Gegenstände gereicht werden konnten.
      Die Nonnen durften mit ihren Angehörigen nur reden, Berührungen und Blickkontakt waren streng verboten. Sogar der Verkauf von Kunsthandwerk oder Lebensmitteln, die von den Nonnen hergestellt wurden, durfte nur über die Drehtür passieren. Erst mit dem zweiten Vatikanischen Konzil von 1962 bis 1965 wurde dieses etwas gelockert.
      Die Nonnen verbrachten ihr gesamtes Leben im Kloster und wurden auch hier bestattet. Ihre Gräber verbergen sich bis heute unter hölzernen Falltüren in den Gebetsräumen.
      Die über 2 Stunden dauernde Tour zeigt die Wohn- und Gebetsräume und in welcher Abgeschiedenheit die Karmeliter-Nonnen hier einst lebten. Ausserdem ein Klostermuseum, welches eine der bedeutendsten Gemälde-Sammlungen Boliviens beherbergt. Neben Sakralkunst zeigt das Museum auch Holzschnitzereien, Mobiliar, Reliquien und wertvolle Bücher und Schriften aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
      Aber auch ein kleiner Raum in der die Nonnen sich der Selbstgeißelung unterwarfen. Schmerzkorsetts, verschiedene Peitschen und weitere Utensilien werden ausgestellt.
      Noch immer leben einige Frauen im abgeschotteten Teil des Klosters, der von Besuchern nicht betreten werden darf.
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    You might also know this place by the following names:

    Potosí, Potosi, بوتوسي, Putusi, Потоси, Ποτοσί, پوتوسی, פוטוסי, पोतोसी, Պոտոսի, ポトシ, პოტოსი, 포토시, โปโตซี, Потосі, 波托西

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