• Paihia und Russell

    Sep 14–16, 2024 in New Zealand ⋅ 🌧 17 °C

    Wir verlassen den romantischen Campingplatz am Pazifik und wollen nach Paihia , dem Hauptort der sog. Bay of Islands. Das ist eine große Bucht in Northland zum Pazifik hin. Es gibt 150 Inseln und Inselchen in dieser Bucht. Dazu liegen hier für Neuseeland zwei wichtige Orte. Waitangi und Russell. In Waitangi haben die Maori und die englische Krone 1840 einen Vertrag abgeschlossen. Der Vertrag ist die Gründungsurkunde der englischen Kolonie Neuseeland und übervorteilt die Maori. Schnell waren die Maori sauer und es gab Ärger. Aber die in Kolonialismus erfahrenen Engländer konnten mit diesem Ärger umgehen. Wir gehen auf einen Campingplatz 4 km südlich von Paihia. Ein sehr schöner Platz. Zunächst zur Dump Station und Abwasser loswerden und frisches Wasser nachfüllen. Wieder ein Platz direkt am Strand. Heute regnet es ziemlich und der Grill macht das Fleisch nicht gar. Er ist einfach zu schwach. Also gehe ich mit den Burgerpatties und einer Pfanne in die Campsite-Küche. Dort sind leistungsfähige Gasherde und ruck zuck ist mein Fleisch fertig. Über die Intensität der Gasflammen in unserer Küche und auf dem Grill müssen wir mit dem Vermieter des Campervans sprechen. So geht das nicht. Am nächsten Morgen wandern wir entlang der Küste vom Campingplatz zum Ort Paihia. Es ist Niedrigwasser und wir gehen zunächst einen Wanderweg entlang, der hoch über dem Wasser an der Küste entlang führt. Später finden wir den Weg nicht mehr und wir gehen am Strand weiter. Ganz viele Leute suchen im Niedrigwasser nach Muscheln. Wir müssen ein bisschen über die noch feuchten Klippen klettern. Wenn wieder Hochwasser ist, kommen wir hier nicht mehr durch. Nach einer Stunde sind wir in Paihia. Ist noch nicht viel los um diese Jahreszeit. Aber es ist ganz warm und sonnig. Wir wollen mit der Personenfähre von Paihia nach Russel. Das ist ein billiges Vergnügen. Russell ist ein ehemaliges "Höllenloch" im Südpazifik. Zur Zeit der Walfänger war hier richtig was los. Gauner, Trunkenbolde und allerlei zwielichtiges Gesindel. Heute ein verträumter Ort mit alten, weiß gestrichenen viktorianischen Holzhäusern mit verzierten Geländern und Veranden. Russell war die erste dauerhafte europäische Siedlung in Neuseeland. Hier befindet sich auch die älteste Kirche Neuseelands mit einem alten, aber gepflegten Friedhof und ganz vielen Gräbern aus der 1860er Zeit. Hier wurde auch mal eine englische Fahne von wütenden Maoris wieder heruntergerissen (Flagstaff Head). Zu diesem Flaggenmast wandern wir durch den subtropischen Regenwald. Schon eine exotischen Vegetation mit Palmen, Farnen und Bananen. Angeblich sollen hier auch Kiwis leben, deshalb dürfen keine Hunde mitgenommen werden. Wir sehen aber auch keinen Kiwi. Wir verbringen drei Stunden in Russell und fahren mit der Fähre dann zurück. Diesmal müssen wir teilweise an der Straße zurückgehen, denn es ist Hochwasser.Read more