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  • Day 7

    Lillehammer bis Skjønhaug

    April 5, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 10 °C

    Die Nacht auf meiner Eisscholle habe ich gut verbracht. Nachts war alles ruhig und ich konnte den ganzen Abend die Aussicht auf das beleuchtete Lillehammer genießen. Im Laufe des Abends haben sich dann auch noch andere Wohnmobile dazugesellt. Ist ja richtig voll hier…. Und auf einer Eisscholle stehe ich definitiv. Vor der Tür kann man kaum einen Schritt gehen, ohne auszurutschen oder alternativ knöcheltief im Eis einzubrechen. Mal sehen, ob wir hier nachher ohne Probleme wieder wegkommen.

    Der Tag fängt für mich langsam an, bis ich um 9.30 Uhr aus dem Bett gefallen bin sind meine Nachbarn alle wieder verschwunden. Haben die etwa Stress, oder was? Aber davon lasse ich mich nicht hetzen, schließlich habe ich für 24h bezahlt! Wobei…so lange werde ich dann wohl doch nicht mehr bleiben.

    Das Wetter ist wieder traumhaft und in Schnuckel ist es auch ohne Heizung schnucklig warm. Meine Solarzelle ist von dem sonnigen Wetter allerdings weiterhin nicht beeindruckt. Mehr als 1 Watt ist nicht drin. Warum fahre ich die überhaupt spazieren? Aber das ist ein Problem für später. Nach einem Kaffee im Sonnenschein mache ich mich auf in Richtung der Stadt. Und das ist gar nicht so einfach. Die Wege sind teilweise recht steil (Lillehammer liegt am Berg) und fast alle Fußwege sind von Schnee oder Eis überzogen. Auch auf den Nebenstraßen ist es nicht unbedingt besser. Mehr oder weniger rutschend finde ich aber meinen Weg. Geplant hatte ich eigentlich, mir die Stabkirche von Lillehammer anzuschauen. Die ist aber scheinbar Teil eines Freilichtmuseums und hatte noch geschlossen. Naja, dann halt weiter. Durch ein Wohngebiet laufe ich bis in die Fußgängerzone von Lillehammer. Einmal links die Straße entlang und dann nach rechts in die andere Richtung, mehr ist es dann auch nicht. Aber sehr schön und definitiv sehenswerter als die Innenstadt von Örebro. Der Rückweg führt mich dann durch ein Waldgebiet und vorbei an einem Wasserfall. So bin ich also doch noch zu meinem Winterspaziergang gekommen, der gestern nicht geklappt hat. Und er hat sich gelohnt!

    Der Rest des Tages bringt dann nicht mehr viel Abwechslung. Nach einem späten Frühstück setze ich den Kurs in Richtung Süden. Ziel ist ein Parkplatz unterhalb von Oslo. Die Heimreise hat somit offiziell begonnen und bis Trelleborg liegen ca. 800 Kilometer vor uns. Heute morgen hat mir die Fährgesellschaft schon den Link für den Online-Check-In geschickt… Aber noch ist ein bisschen Zeit und ich werde die Fahrt bis Trelleborg entspannt angehen.

    Auf mehr oder weniger schlechten Nebenstraßen wackeln wir also dahin und werden dabei kräftig durchgeschüttelt. In Schnuckel ist alles am Klappern und auch die Schublade, die ich vergessen habe zu verriegeln, geht munter auf und zu. Mist! Was soll das bloß werden bei den wirklich schlechten Straßen in Nord-Norwegen? Da hat man vor lauter Schlaglöchern die Straße nicht mehr gesehen. Aber auch das ist ein Problem für später. Im Grunde freue ich mich darüber, wie mobil und wendig Schnuckel ist. Auch Wenden auf schmalen Straßen ist kein Problem. Und das habe ich so manches Mal getan. Manchmal glaube ich, Google-Maps denkt ich sei ein Trecker… Bei den aktuellen Schneeverhältnissen ist mir das nicht ganz geheuer. Wobei der Schnee zunehmende weniger wird.

    Der Parkplatz für die Nacht ist dann zweckmäßig, mehr aber auch nicht. Direkt an der Straße und man hört die Autos. Aber jetzt noch etliche Kilometer irgendwo abseits nach einem Platz zu suchen wollte ich auch nicht. Ich mache es mir lieber in Schnuckel gemütlich und lasse den Abend ausklingen. Und der Schlafplatz für morgen sieht dann wieder vielversprechender aus.

    Gute Nacht und bis morgen!
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