Ostertour Schweden 2023

March - April 2023
Die erst große Tour für mich und Schnuckel. Mal sehen wie es so läuft. Los geht es mit der Fähre Travemünde-Trelleborg. Und dann? Mal sehen.... Richtung Stockholm, dann Richtung Göteborg und zurück nach Trelleborg. Der einzige Gegner ist die Zeit. Read more
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  • Day 1

    Travemünde bis Nähe Ystad

    March 30, 2023 in Sweden ⋅ 🌧 6 °C

    Endlich ist es so weit. Die erste größere Tour für mich und Schnuckel geht los. Bis jetzt waren wir nur an Wochenenden unterwegs. Ich bin gespannt, wie es läuft.
    Donnerstagmorgen um 3 Uhr geht die Fähre nach Trelleborg/Schweden. Also nach der Arbeit schnell Schnuckel zu Ende beladen, die Wohnung aufgeräumt, die Katzen geknuddelt und weg bin ich. Nach einem kurzen Stopp bei der Familie geht es nachts in Richtung Travemünde. Die Fahrt zieht sich wie Gummi, die Augen sind doch müder als angenommen. Aber noch ist genügend Zeit für Pausen und auf der Fähre wartet das Bett.

    Genau im Zeitplan komme ich am Hafen an und kann direkt einchecken. Viel weiter komme ich dann allerdings nicht mehr. Anleger 7/Reihe 13 ist mein Ziel. Wegweiser sind weit und breit nicht zu finden. Also irre ich zwischen Fähren und LKWs umher. Von Anleger 7 ist allerdings nichts zusehen. Hinter mir ein Mann im LandRover, der genauso verzweifelt sucht. Wir suchen also gemeinsam weiter. Wir finden Anleger 6, 7a und 8 aber nicht 7. Letztendlich fragen wir uns durch und finden den richtigen Anleger. Hier hat aber wohl irgendjemand den Automaten, der die Schranke öffnet, umgefahren. Irgendwie funktioniert es dann aber doch. Wer jetzt denkt, dass Reihe 13 leicht zu finden ist, hat sich allerdings geirrt. Mal steht 12 dran, mal 14. Wir suchen uns einfach eine aus. Ich bin jetzt schon so manche Fähre gefahren, das ist mir aber auch noch nicht passiert…Von hier aus geht es dann aber zügig weiter und ich kann auf die Fähre fahren. Dem Bett wieder ein Stück näher. Juhu! Die Kabine hat einen wunderbaren 80er Charme und riecht auch so. Und das Bad betrete ich am besten ohne Brille, dann ist es nicht ganz so schlimm. Aber das Bett ist sauber und erstaunlich bequem. Also will ich mal nicht zu pingelig sein. Bevor die Fähre abgelegt hat, bin ich eingeschlafen.

    Gegen 12 Uhr bin ich dann endlich in Trelleborg. Und was soll ich sagen… Das Wetter ist so richtig beschissen. Es regnet stark und den Pfützen nach zu urteilen tut es das schon eine ganze Weile. Da bekommt man fast Angst, dass man im Auto nasse Füße bekommt. Und kurz bevor ich an meinem potenziellen Schlafplatz für die Nacht ankomme, passiert es dann tatsächlich. Ein kleiner Wasserfall ergießt sich aus der Beleuchtung im Fahrerhaus über mich. Was für eine Scheiße! Jetzt habe ich nicht nur ein undichtes Heckfenster, sondern auch ein undichtes Fahrerhaus. Armer Schnuckel. Das Wasser steht hinter der Lampe in der Verkleidung. Wo es allerdings herkommt, keine Ahnung. Von innen und außen ist nichts zusehen. Vorerst ist das Problem allerdings gelöst: Es hat aufgehört zu regnen und somit hat auch die Lampe aufgehört zu tropfen.

    Und damit ist mein Tag gelaufen. Der Schlafplatz ist schön also bleibe ich. Gute Nacht und bis morgen!

    P.S. An der Tankstelle bin ich heute auch noch gescheitert. Es wollte einfach kein Diesel kommen. Hier schiebe ich die Schuld aber auf die Zapfsäule. Die zweite ging dann nämlich. War nicht so ganz mein Tag…
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  • Day 2

    Ystad bis Skärlövs Hamn/Öland

    March 31, 2023 in Sweden ⋅ 🌬 3 °C

    Der neue Tag startet abrupt. Kurz nach 6 Uhr werde ich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Es regnet. Und das nicht zu wenig. Mist, das war doch so nicht angesagt! Also schnell raus aus dem Bett und ins Fahrerhaus. Aber hier ist alles trocken. Komisch, aber ich will mich ja nicht beklagen. Hoffentlich bleibt es so. Also zurück ins warme Bett und noch ein bisschen weiterschlafen. Auf dem Weg zurück noch schnell die Heizung höher drehen, im Fahrzeug sind frostige 10 Grad.

    Der Morgen startet dann insgesamt sehr langsam. Das Wetter draußen ist weiterhin nass, kalt und nebelig. Also keine Eile. Gegen 11 Uhr mache ich mich auf den Weg. Aufgrund des schlechten Wetters habe ich beschlossen heute ein paar Kilometer mehr zu fahren. Weiter nördlich soll das Wetter besser sein, das sagt zumindest der Wetterbericht. Ziel ist Öland, da soll es einen schönen Übernachtungsplatz mit Meerblick geben.

    Los geht es zunächst in Richtung Simrishamn. Ich brauche noch ein paar schwedische Kronen und mache mich auf die Suche nach einem Geldautomaten. Schnell werde ich fündig. Was ein Glück… Das Wetter ist immer noch nass und kalt und so reicht der Stadtrundgang nur für einmal um die Kirche herum. Und dann bloß schnell zurück zu Schnuckel, da ist es warm und trocken. Weiter geht es über Åhus, Karlshamn und Karlskrona bis nach Kalmar. Und ich bin immer wieder erstaunt wie entspannt das Autofahren in den skandinavischen Ländern ist. Tempomat an und schon schnuckeln wir entspannt dahin. Auch die Landschaft wird zunehmend „schwedischer“. Viele kleine Seen und Kiefern-Wälder.

    Auf halber Strecke mache ich eine kleine Mittagspause auf dem Parkplatz einer Kirche direkt an der Autobahn. Könnte schlimmer sein. Und was soll ich sagen…es ist echt entspannt immer sein eigenes Klo dabei zu haben. Keine verranzte Rasthoftoilette mehr in meiner Zukunft! Und der Wetterbericht hat auch nicht gelogen. Das Wetter wird besser!

    Von Kalmar aus geht es über die Brücke rüber nach Öland. Hier schüttelt es uns ganz gut durch. Schnuckel ist mit einer Höhe von ca. 2,60m ja nicht unbedingt der Kleinste und der Wind pustet kräftig. Auf Öland kommen wir schnell ein wenig abseits der Hauptstraßen in die Einsamkeit. Wenig Autos und nur flaches Land. So mag ich das. Und der Schlafplatz für die Nacht ist ein Traum. Gegen eine kleine Spende darf man auf dem Grundstück eines winzig kleinen Hafens stehen. Der Meerblick ist inklusive und um uns herum weit und breit keine Menschenseele. Und darum liebe ich das Freistehen mit dem Wohnmobil, das sind Orte, an denen man sonst nie übernachten könnte. Das Wetter allerdings… Es ist extrem windig und mit 2 Grad doch recht kühl. Hinzu kommt ein feiner Nieselregen. Sich länger draußen aufzuhalten ist fast unmöglich. Also schnell die Heizung in Schnuckel anmachen und den Abend entspannt ausklingen lassen. Gute Nacht!

    P.S. Ich hoffe euer Bett schaukelt heute Nacht nicht so sehr wie meines… Das ist ja schlimmer als auf der Fähre!
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  • Day 3

    Öland bis Rimforsa

    April 1, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 3 °C

    Himmel, was für eine Nacht… Der ganze Kasten wackelt und der Wind ist so laut, dass man kaum ein Auge zu bekommt. Das Dachfenster inkl. Verdunkelung klappert auch munter vor sich hin. Hier muss ich mir wohl noch was überlegen, vorerst hilft aber geknüllte Küchenrolle. Ohropax fallen auch aus, dass ist dann auch mir ein bisschen zu unheimlich hier so ganz allein. Aber irgendwann habe ich dann wohl doch ein bisschen geschlafen.

    Geweckt werde ich dann durch die Sonne, die munter auf dem Meer glitzert. Gleich ist die Stimmung bei mir auf 100%. Also schnell unter die Dusche und dann vor die Tür. Und es ist traumhaft diese Landschaft genießen zu dürfen. Leider ist es immer noch übel windig und saukalt, lange hält man es draußen nicht aus. Auch die Haare sind bei dem Wind fast sofort wieder trocken. Sehr praktisch!

    Bei der ersten Tasse Kaffee mache ich mir Gedanken, wo es heute hingehen soll. So richtig einen Plan habe ich noch nicht. Fest steht aber, dass ich mich von der Küste entfernen und ins Landesinnere fahren werde. Die grobe Richtung ist Örebro. Mal sehen, wie weit wir heute kommen.

    Nach dem in Schnuckel alles wieder abgewaschen und aufgeräumt ist, geht es los. Mein erstes Ziel ist ein Leuchtturm an der Südspitze von Öland. Der Långe Jan ist mit 41, 6 Meter der höchste Leuchtturm in Skandinavien. Zum Ort selbst brauche ich wohl nicht viel sagen, die Bilder sprechen für sich. Und erstaunlich viel los hier, es ist wohl ein bekannter Platz für Vogelbeobachter. Auch Seehunde kann man hier beobachten, heute waren aber nur die Vögel da.

    Über die Ölandbrücke geht es dann zurück auf das Festland nach Kalmar. Direkt unter der Brücke gibt es einen Parkplatz, hier soll es eine Ver- und Entsorgungsstation (V&E) für Wohnmobile geben. Stimmt auch, hat allerdings noch geschlossen… Aber zumindest das Frischwasser funktioniert. Also schnell noch ein paar Gießkannen nachgefüllt. Was man hat, hat man. Und das komplett kostenfrei, dass finde mal in Deutschland irgendwo.

    In Kalmar lege ich dann noch einen spontanen Stopp ein. IKEA. Wenn man schon mal in Schweden ist, muss man sich ja mal das Original anschauen. Ich kann allerdings berichten, dass es nicht wirklich einen Unterschied gibt. Also setze ich meinen Kurs in Richtung Norden und fahre weiter. Und da ich mein Schutzwasser nach wie vor mit mir rumfahre, ist mein nächstes Ziel eine V&E in Vimmerby. Leider hat auch die geschlossen… Aber macht nichts, noch ist es nicht dringend und ich werde es morgen nochmal woanders versuchen. Vimmerby ist der Geburtsort von Astrid Lindgren und entsprechend viele Attraktionen gibt es hier. Vom Geburtshaus bis hin zur Astrid-Lindgren-Welt. Jetzt im Jahr ist das meiste allerdings noch geschlossen. Auch liegt Vimmerby in der historischen Provinz Småland. Abholen brauch mich hier aber keiner 😀.

    Von Vimmerby aus steuere ich meinen Schlafplatz für die Nacht an. Es soll ein kleiner Parkplatz am See sein. Ich bin gespannt! Die Zufahrt sieht allerdings nicht vielversprechend aus. Es ist nur ein schmaler Waldweg und es liegen ca. 10 cm Schnee. Aber da Schnuckel noch seine Winterstiefel drauf hat versuchen wir es. Der Weg wird schmaler und ist hier und da recht steil. Ohje… ob wir hier je wieder rauskommen? Die Anfahrt hat sich allerdings gelohnt. Der Platz liegt im Wald mit einem wunderschönen Ausblick auf den See. Aber leider ist der Platz schon belegt… Und da wir keine Kuschelcamper sind drehen wir wieder um. Mit etwas Mühe schaffen wir es dann auch wieder auf die Hauptstraße zurück. Nochmal Glück gehabt! Auch das gehört zum Freistehen dazu, nicht immer klappt es mit dem Platz, den man sich rausgesucht hat. Und wo jetzt hin? In ca. 70 km ist ein weiterer Platz, der vielversprechend aussieht. Eigentlich habe ich keine Lust jetzt noch 1h weiterzufahren… Aber alle anderen Plätze überzeugen mich nicht so recht. Und das Weiterfahren hat sich definitiv gelohnt. Der Platz liegt in Rimforsa an einem See und auch hier ist die Aussicht sehr schön. Aber was soll das eigentlich mit dem Schnee hier? Das war eigentlich so nicht eingeplant… Und kalt ist es weiterhin, für die Nacht sind -6 Grad angesagt. Dafür ist das Wetter für morgen aber vielversprechend. Sonne so weit wie der Wetterbericht geht! Und damit wünsche ich euch eine gute Nacht und bis morgen!
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  • Day 4

    Rimforsa bis Örebro

    April 2, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 3 °C

    Der Tag heute war… so lala. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich spannend. Manche Dinge haben nicht so funktioniert wie ich es geplant hatte, andere waren dafür wunderbar unkompliziert. Aber erstmal von vorne:

    Die Nacht war klar und mit -5 Grad recht frisch, aber die Heizung im Fahrzeug funktioniert einwandfrei und es ist kuschlig warm. Der Morgen startet dann herrlich. Die Sonne scheint mit erstaunlicher Kraft und trotz der Temperaturen um den Gefrierpunkt lässt es sich draußen gut aushalten. Eine halbe Stunde sitze ich am See und genieße jeden Sonnenstrahl. Traumhaft. Hätte ich mir doch nur meinen Kaffee mitgenommen, das wäre dann nicht mehr zu toppen gewesen. Zum Frühstück mache ich mir dann Kaiserschmarrn, es ist ja schließlich Urlaub. Und dass der Kaiserschmarrn von Dr. Oetker aus der Tüte kommt, weiß ja auch nur ich…

    Die Route soll uns heute bis nach Örebro bringen. Dort gibt es einen Parkplatz an einem See in Stadtnähe, wo das Übernachten nicht verboten ist. Geplant ist über Nebenstraßen zu fahren und die Schnellstraßen/Autobahn zu meiden. Aber so wirklich funktioniert das heute nicht. Kurz nach dem Start muss ich nochmal anhalten, die Navigation will nicht so richtig. Ziemlich nervig. Aber auf dem Rastplatz, auf dem ich anhalte, gibt es eine Entsorgung für die Toilette. Also erledige ich das auch gleich noch. Sehr sauber, unkompliziert und kostenfrei. Jetzt muss ich nur noch mein Schmutzwasser loswerden. Durch den Ausfall der Navigation komme ich aber unbemerkt von meiner geplanten Route ab und das war´s dann. Denn Rest des Tages werde ich hauptsächlich auf Schnellstraßen und der Autobahn verbringen. Umdrehen wäre aber auch unsinnig gewesen.

    Kurz vor Linköping fällt die Navigation wieder aus, nix geht mehr. Auf Google-Maps ist kein Verlass mehr. Völlig orientierungslos schnuckeln wir durch das Labyrinth von Kreisverkehren bis es endlich eine Möglichkeit gibt anzuhalten. Es wirkt fast, als hätte das GPS von meinem Telefon einen Knacks. Einmal Neustarten löst das Problem aber vorerst. Weiter geht’s!

    Entlang der Strecke passiert wenig Spannendes und auch die Landschaft lädt nicht wirklich zum Anhalten ein, wir fahren also durch bis Askersund. Hier soll es eine Entsorgungsmöglichkeit fürs Schmutzwasser geben. Diesmal klappt es tatsächlich völlig unkompliziert. Beim örtlichen Klärwerk über den Gulli fahren und den Stöpsel ziehen. Einfacher geht es nicht. Kostenfrei war es obendrein auch noch. Und da das Wetter immer noch super ist, gönne ich mir einen kleinen Stadtrundgang und eine Kugel Schokoladeneis. Für Soft-Eis war es leider noch zu früh im Jahr, die Maschine noch im Winterschlaf.

    Nach einer kleinen Mittagspause in Schnuckel machen wir uns auf die letzte Etappe bis nach Örebro, es sind noch ca. 60 km. In Örebro angekommen dann der Horror: Der rausgesuchte Parkplatz ist eng und voll mit Autos und Menschen. Und ein See ist auch weit und breit nicht zu sehen. Nur viel Trubel. Der Einsiedler in mir bekommt schon die Krise und wirft den Anker: Hier bleiben wir bestimmt nicht! Aber ein kurzer Check auf Google-Maps bringt die Erklärung. Wir sind durchaus in Örebro, aber an einem falschen Parkplatz. Wie das passieren konnte, ist mir ein Rätsel. Was soll das Google?! Oder liegt das Problem doch bei mir? Man weiß es nicht so genau… Aber der richtige Parkplatz ist dann vielversprechender. Etwas abseits am See und fast nichts los. Das geht für mich in Ordnung und wir bleiben. Der Platz ist nicht unbedingt der schönste, aber das sind Kompromisse, die man eingehen muss, wenn man in einer größeren Stadt zentral stehen will. Allein sind wir auch nicht, inzwischen stehen hier zwei weitere Camper. Platz ist aber genügend für alle da. Morgen Vormittag schaue ich mir Örebro an, bevor es dann weiter in Richtung Westen geht. Und was liegt westlich von uns? Norwegen 🇳🇴. Zeitlich passt es, dass ich zumindest einmal kurz über die Grenze hüpfe, bevor es wieder südlich in Richtung Trelleborg geht. Ich freue mich drauf!

    Und nachdem ich jetzt diesen Text getippt habe, mache ich mir einen gemütlichen Abend und gönne mir ein weitgereistes Altenauer Hüttenbier. Gute Nacht und bis morgen!
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  • Day 5

    Örebro bis ins Nirgendwo (Limedsforsen)

    April 3, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 1 °C

    Ein schöner Tag mit schwierigem Ende…

    Der Tag startet gut und erneut mit Sonne. Juhu! Das gute Wetter der letzten Tage beeindruckt meine 100 Watt Solarzelle auf dem Dach aber nicht sonderlich. Zeitweise kommen mickrige 1 Watt rein. Laut Anzeige sind das 0,1 Amperestunden. Naja, da könnt ihr euch ja selbst ausrechnen, wann meine 90-Ah-Bordbatterie wieder aufgeladen ist… Aber das nur nebenbei.

    Nach einem kurzen Frühstück mache ich mich auf den Weg. Das erste Ziel ist das Schloss von Örebro. Von meinem Schlafplatz aus kann ich entlang eines Flusses entspannt bis direkt dahin laufen, ca. 4km. Und es ist echt warm, schon nach kurzer Zeit muss ich meine Jacke ausziehen. Könnte man sich fast dran gewöhnen. Das Schloss ist von außen nett anzuschauen, aber dabei belasse ich es dann auch. Auf Schlosstour und Museum habe ich heute morgen keine Lust. Also laufe ich weiter in Richtung Innenstadt. Aber hier gibt es nur wenig, was man nicht schon mal gesehen hat. Vorbei an H&M, New Yorker und Vero Moda machen ich mich durch den Stadtpark entlang des Flusses auf den Weg zurück zu Schnuckel. Irgendwie ist hier überall Baustelle, dass stört ein bisschen die Flussromantik. Aber wir wollen ja mal nicht deutscher sein als wir sind… Auf dem Rückweg komme ich an Wadköping vorbei, ein Freilichtmuseum über das historische Örebro mit Kunsthandwerk, Ausstellung und Bäckerei. Im Sommer bestimmt ganz nett, aktuell ist aber, obwohl offiziell geöffnet, fast nichts los. Also weiter.

    Zurück bei Schnuckel plane ich die weitere Route für heute. Ziel ist ein Waldparkplatz an einem Fluss ca. 3h nördlich von Örebro. Und die Routenführung heute verspricht weniger Autobahn und mehr Nebenstraßen. Bevor es allerdings endgültig los geht halte ich noch kurz an einem großen Supermarkt in Örebro an, ich möchte ein paar Sachen zum Mitbringen kaufen. Und was soll ich sagen… der Einkaufswagen ist voll und die Kreditkarte glüht. Aber egal, es ist Urlaub und einkaufen in fremden Ländern macht einfach Spaß. Leute, die nächsten Wochen gibt es bei mir Punschrollen und Knäckebrot. Mahlzeit!

    Die Route heute führt sichtlich mehr ins Hinterland als in den letzten Tagen. Die Region wirkt verlassener und es sind weniger Autos unterwegs. So hatte ich mir das vorgestellt! Links und rechts der Straße tauchen immer wieder riesige Seen auf, das sagt zumindest Google-Maps. Wirklich sehen tut man die Seen nicht, sie sind komplett zugefroren und von Schnee bedeckt. Ein wahrer Traum anzuschauen, besonders bei diesem guten Wetter. Auf halber Strecke stoppe ich und genieße meinen Kaffee in der Sonne mit Blick auf einen See. Traumhaft. Eigentlich würde ich gerne hierbleiben für die Nacht, letztendlich entscheide ich mich aber weiterzufahren. Hätte ich mal auf mein Bauchgefühl gehört…

    Kurz nach meiner Pause entscheide ich mich, meine Route nochmal zu ändern um einen weniger direkten Weg zu nehmen. Vielleicht kommen noch anderer schöne Seen? Inzwischen liegt am Straßenrand eine nicht unerhebliche Menge an Schnee. Und auch auf der Straße liegt immer wieder mal Schnee, noch lässt es sich aber gut fahren. Lange dauert es aber nicht und die Straße endet in einer Schotterpiste, die noch komplett von Schnee bedeckt ist. Vielleicht würde ich es schaffe weiterzufahren, aber da es laut Navigation noch 15 Kilometer sind bis ich wieder auf eine größere Straße treffe, drehe ich um und fahre zurück zur ursprünglichen Route. Sicher ist sicher.

    Mit jedem Kilometer den ich weiter nördlich kömme liegt mehr Schnee am Straßenrand, teilweise bestimmt einen Meter hoch. Vor manchen Grundstücken liegen riesige, aufgetürmte Schneeberge. Ich muss zugeben, dass hatte ich nicht erwartet in diesem Urlaub.. Und langsam fürchte ich, dass mein Schlafplatz für heute Nacht nichts werden könnte, sämtliche Seitenstraßen sind noch gut zugeschneit und nicht befahrbar. Und so ist es dann auch: Die Einfahrt ist so zugeschneit, dass man sie von der Straße aus kaum erkennen kann. Keine Chance für Schnuckel da durch zu kommen. Wahrscheinlich würde nicht mal Allrad helfen. Ich drehe also um und fahre zurück zu einem Rastplatz den ich kurz vorher gesehen hatte. Aber der fühlt sich irgendwie nicht gut an… Es ist nur wenig Platz und egal wie, irgendwie stehe ich immer im Weg. Ich drehe also wieder um und fahre noch ca. 30 Minuten weiter zu einem anderen Rastplatz. Der ist auch nicht wirklich schön, hat aber genügend Platz für mich. Und bei allen anderen Plätzen laufe ich wieder Gefahr, dass sie zugeschneit sind. Und für heute reicht es. Ich mache es mir gemütlich in Schnuckel und lasse den Abend kommen.

    Und wie es morgen weitergeht? Die norwegisch Grenze ist nicht mehr weit und geplant ist die Richtung Lillehammer. Mal sehen wie weit wir kommen. Gute Nacht und bis morgen!
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  • Day 6

    Limedsforsen bis Lillehammer

    April 4, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 5 °C

    Die Nacht auf meinem nicht ganz so schönen Rastplatz war in Ordnung. Hinter uns rauscht hin und wieder ein LKW vorbei und Autos halten an um das WC zu nutzen. Ansonsten ist es ruhig und ich bin alleine.

    Am Morgen scheint draußen wieder die Sonne und ich lasse es ruhig angehen. Erst gönne ich mir eine Dusche und dann einen Kaffee, besser kann der Tag nicht starten. Nebenher plane ich meine Route für heute. Ziel ist ein Parkplatz unterhalb der Skisprungschanze in Lillehammer. Mal sehen ob wir bis dahin kommen, die Anfahrt ist wohl recht steil und es liegt immer noch Schnee. Aber die Aussicht ist vielversprechend.

    Nach einem kleinen Frühstück machen wir uns auf den Weg und schnuckeln entspannt in Richtung der norwegischen Grenze. Bereits nach kurzer Fahrzeit geht es plötzlich stark bergauf, ich komme bis auf 800 Meter hoch. Das kommt unerwartet! Schnell stelle ich fest, dass ich in einem riesigen Wintersportgebiet gelandet bin. An den Berghängen entlang der Straße reihen sich zahlreiche Skipisten und Lifte. Und es ist gut was los hier oben, die Skibedingungen scheinen gut zu sein. Entlang der Straße werden wir dann immer wieder von Schneemobilen überholt und auch Hundeschlitten habe ich schon gesehen. Damit hätte ich heute morgen definitiv nicht gerechnet.
    Die Landschaft und die Aussicht hier oben sind gigantisch und bei dem guten Wetter nochmal besonders schön. Immer wieder halte ich an um die Landschaft zu genießen. Wobei anhalten gar nicht so einfach ist, die Parkplätze sind teilweise von dicken Eisschichten überzogen. Gerne würde ich ein bisschen durch die verschneite Landschaft laufen, aber das wird wohl nichts. Der Schnee liegt so hoch, das man bei jedem Schritt bis zum Knie versinkt. Ohne Schneeschuhe kommt man hier nicht weit.

    Fast schon unbemerkt fahren wir dann über die Grenze nach Norwegen. Es gibt nicht mal ein Grenzschild, nur den Hinweis zur Lichtpflicht. Sehr pragmatisch. Und es fühlt sich seltsam vertraut an. Ich freue mich riesig wieder hier zu sein, auch wenn es nur ein kurzer Besuch sein wird.

    Die restliche Fahrt verläuft ereignislos. Man merkt deutlich, dass wir uns jetzt im Großraum Oslo befinden. Die Region ist belebter und die Straßen werden größer. Ein ganzes Stück fahren wir auf der Autobahn, oder mit anderen Worten: Hier wird Maut fällig! Aber egal, meine Maut-Registrierung für Norwegen habe ich noch aus dem letzten Urlaub. Einmal halte ich an und versuche nochmal Frischwasser zu tanken. Aber das ist um diese Jahreszeit gar nicht so einfach, das Frischwasser ist häufig noch abgestellt. Aber irgendwie auch verständlich bei teilweise zweistelligen Minustemperaturen nachts. Aber egal, noch ist genügen im Tank.

    In Lillehammer schaffen wir es dann tatsächlich bis hoch zur Sprungschanze. Die Anfahrt ist teilweise sehr steil, die Straße aber gut geräumt. Auf dem Parkplatz selbst liegt noch genügend Schnee, dieser ist aber gut festgefahren und hindert uns nicht am Parken. Und heute ist auch das erste Mal, dass ich für die Übernachtung bezahle. 24h parken kostet 12 €, aber die Aussicht und die zentrale Lage sind es wert. Heute Nacht bin ich auch nicht ganz alleine, neben mir stehen Nachbarn aus Nordfriesland.

    Viel weiter nördlich als Lillehammer wird es für uns auch nicht mehr werden. Der Urlaub neigt sich langsam dem Ende entgegen und der Termin für die Fähre zurück steht: Ostersamstag um 11 Uhr ab Trelleborg. Nach einigem Überlegen habe ich mich jetzt auch dazu entschieden, nicht nach Oslo zu fahren. Eigentlich hatte ich das eingeplant, aber so richtig passen tut es nicht mehr. Auf direktem Weg zurück nach Trelleborg sind es ca. 9h Fahrt. Dass würde ich sicherlich auch in 2 Tagen schaffen, aber da habe ich keine Lust drauf. Die letzten Tage bin ich i.d.R. 3h gefahren und dass war ausreichend. Ich werde mir also eine Route etwas abseits suchen und die Rückfahrt auf 3 Tage aufteilen. Oslo werde ich mir aufheben bis ich mal 2-3 Tage Zeit habe. Und wenn ich ehrlich bin… So der Typ für Städtetrips bin ich eh nicht.

    Gute Nacht und bis morgen!
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  • Day 7

    Lillehammer bis Skjønhaug

    April 5, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 10 °C

    Die Nacht auf meiner Eisscholle habe ich gut verbracht. Nachts war alles ruhig und ich konnte den ganzen Abend die Aussicht auf das beleuchtete Lillehammer genießen. Im Laufe des Abends haben sich dann auch noch andere Wohnmobile dazugesellt. Ist ja richtig voll hier…. Und auf einer Eisscholle stehe ich definitiv. Vor der Tür kann man kaum einen Schritt gehen, ohne auszurutschen oder alternativ knöcheltief im Eis einzubrechen. Mal sehen, ob wir hier nachher ohne Probleme wieder wegkommen.

    Der Tag fängt für mich langsam an, bis ich um 9.30 Uhr aus dem Bett gefallen bin sind meine Nachbarn alle wieder verschwunden. Haben die etwa Stress, oder was? Aber davon lasse ich mich nicht hetzen, schließlich habe ich für 24h bezahlt! Wobei…so lange werde ich dann wohl doch nicht mehr bleiben.

    Das Wetter ist wieder traumhaft und in Schnuckel ist es auch ohne Heizung schnucklig warm. Meine Solarzelle ist von dem sonnigen Wetter allerdings weiterhin nicht beeindruckt. Mehr als 1 Watt ist nicht drin. Warum fahre ich die überhaupt spazieren? Aber das ist ein Problem für später. Nach einem Kaffee im Sonnenschein mache ich mich auf in Richtung der Stadt. Und das ist gar nicht so einfach. Die Wege sind teilweise recht steil (Lillehammer liegt am Berg) und fast alle Fußwege sind von Schnee oder Eis überzogen. Auch auf den Nebenstraßen ist es nicht unbedingt besser. Mehr oder weniger rutschend finde ich aber meinen Weg. Geplant hatte ich eigentlich, mir die Stabkirche von Lillehammer anzuschauen. Die ist aber scheinbar Teil eines Freilichtmuseums und hatte noch geschlossen. Naja, dann halt weiter. Durch ein Wohngebiet laufe ich bis in die Fußgängerzone von Lillehammer. Einmal links die Straße entlang und dann nach rechts in die andere Richtung, mehr ist es dann auch nicht. Aber sehr schön und definitiv sehenswerter als die Innenstadt von Örebro. Der Rückweg führt mich dann durch ein Waldgebiet und vorbei an einem Wasserfall. So bin ich also doch noch zu meinem Winterspaziergang gekommen, der gestern nicht geklappt hat. Und er hat sich gelohnt!

    Der Rest des Tages bringt dann nicht mehr viel Abwechslung. Nach einem späten Frühstück setze ich den Kurs in Richtung Süden. Ziel ist ein Parkplatz unterhalb von Oslo. Die Heimreise hat somit offiziell begonnen und bis Trelleborg liegen ca. 800 Kilometer vor uns. Heute morgen hat mir die Fährgesellschaft schon den Link für den Online-Check-In geschickt… Aber noch ist ein bisschen Zeit und ich werde die Fahrt bis Trelleborg entspannt angehen.

    Auf mehr oder weniger schlechten Nebenstraßen wackeln wir also dahin und werden dabei kräftig durchgeschüttelt. In Schnuckel ist alles am Klappern und auch die Schublade, die ich vergessen habe zu verriegeln, geht munter auf und zu. Mist! Was soll das bloß werden bei den wirklich schlechten Straßen in Nord-Norwegen? Da hat man vor lauter Schlaglöchern die Straße nicht mehr gesehen. Aber auch das ist ein Problem für später. Im Grunde freue ich mich darüber, wie mobil und wendig Schnuckel ist. Auch Wenden auf schmalen Straßen ist kein Problem. Und das habe ich so manches Mal getan. Manchmal glaube ich, Google-Maps denkt ich sei ein Trecker… Bei den aktuellen Schneeverhältnissen ist mir das nicht ganz geheuer. Wobei der Schnee zunehmende weniger wird.

    Der Parkplatz für die Nacht ist dann zweckmäßig, mehr aber auch nicht. Direkt an der Straße und man hört die Autos. Aber jetzt noch etliche Kilometer irgendwo abseits nach einem Platz zu suchen wollte ich auch nicht. Ich mache es mir lieber in Schnuckel gemütlich und lasse den Abend ausklingen. Und der Schlafplatz für morgen sieht dann wieder vielversprechender aus.

    Gute Nacht und bis morgen!
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  • Day 8

    Skjønhaug bis Kärradal

    April 6, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 6 °C

    Der Abend gestern war noch ein bisschen unruhig. Irgendwie scheint die Straße hier bei Auto-Tunern beliebt zu sein. Nur fahren sie keine Audi oder BMW, sondern Volvo. Wer´s braucht… Die Nacht selbst war dann aber ruhig.

    Geweckt wurde ich dann durch ein leises Tropfen auf Schnuckels Dach. Draußen fällt feinster Schneegriesel. Muss das wirklich sein? Das gute Wetter ist wohl vorerst vorbei. Ich muss aber zugeben, es kommt nicht ganz überraschend. Der Wetterbericht hatte es gestern Abend bereits angesagt. Bis ich geduscht und gefrühstückt habe, fallen draußen dicke Schneeflocken und die Welt ist wieder weiß. Also schnell in Schnuckel alles abfahrbereit machen und los. Nicht das wir hier noch einschneien!

    Für uns geht es weiter in Richtung Süden, vorbei an Göteborg, zu einem Parkplatz am Meer mit Blick auf den Kattegat. Das zumindest ist der Plan. Bevor wir auf die Autobahn fahren, versuche ich erneut Frischwasser zu tanken. Klappt aber wieder nicht. Lediglich das Schmutzwasser werden wir los. Plan B ist aber schon gefunden, kurz hinter Göteborg soll es eine Versorgungsstelle geben. Drückt mir die Daumen, die nächste Dusche fällt sonst für mich aus…

    Wirklich was Spannendes passiert dann nicht mehr. Wir schnuckeln entspannt die 260 Kilometer bis Göteborg. Die Autobahn ist frei und der Tempomat kommt voll auf seine Kosten. Auch die Fahrt über die Grenze ist völlig problemlos. Tschüss Norwegen, Willkommen Schweden! Kurz vor Göteborg wird der Verkehr dichter und wir brauchen eine ganze Weile, bis wir durch sind. Fast so, als wenn man durch Hamburg und den Elbtunnel will… Auch hinter Göteborg ist der Verkehr zunehmend dichter. Der Osterreiseverkehr hat wohl auch in Schweden begonnen. Und diesmal funktioniert es mit dem Frischwasser. Wobei die Konstruktion ein bisschen schwierig ist. An einer Säule muss man den Knopf gedrückt halten und dann an Schnuckel den Schlauch in den Frischwassertank halten. Beides gleichzeitig klappt aber nicht. Hierher kommt man wohl am besten zu zweit…. Aber mit einer Konstruktion aus Schlauch und Gießkanne bekomme ich es auch allein hin. Die nächste Dusche ist gesichert!

    Der Parkplatz für heute Nacht ist dann wieder ein kleiner Jackpot und der Grund, warum sich das Freistehen lohnt. Der Parkplatz liegt direkt am Strand mit dem Blick auf den Kattegat. Traumhaft! Das Wetter hat sich inzwischen auch wieder beruhig und Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Und da ich hier fast allein bin, sichere ich mir gleich einen Platz in erster Reihe. So sitze ich bei geöffneter Schiebetür in Schnuckel und genieße bei einem Kaffee die Aussicht und die Sonne. Und bis die Sonne untergeht, werde ich mich hier wohl nicht mehr wegbewegen. Und das Warten hat sich gelohnt, der Tag verabschiedet sich mit einem schönen Sonnenuntergang. Langsam kriecht allerdings die Kälte in Schnuckel, also schnell Tür zu, Heizung an und gemütlich machen.

    Gute Nacht und bis morgen!
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  • Day 9

    Kärradal bis Nähe Svedala

    April 7, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 8 °C

    Einen wunderschönen guten Morgen! Das ist er zumindest für mich. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Bei geöffneter Schiebetür genieße ich mein Frühstück. Und da mein Schlafplatz für heute Abend nur noch knapp 2h entfernt ist, lasse ich es langsam angehen. Das hier ist definitiv ein Ort, an dem man länger bleiben kann. Und wo kommen eigentlich plötzlich diese ganzen Pferde her? Die waren doch gestern noch nicht da! Ein Blick hinter die Verdunklung von Schnuckel bringt die Lösung: der Parkplatz steht voll mit Pferdeanhänger. Der Strand scheint beliebt bei Reitern zu sein.

    Während ich frühstücke, entscheide ich kurzfristig, in Lund anzuhalten und mir die Stadt anzuschauen. Sieht nett aus da und es liegt auf dem Weg. Also, alles zusammenräumen und los! Und dabei möglichst keine Pferde verschrecken… Bevor es wieder auf die Autobahn geht, brauch Schnuckel aber noch ein bisschen Diesel und das hoffentlich zum letzten Mal in Schweden. Ist nicht unbedingt günstig hier… Und es ist immer wieder großartig, dass es hier auch im letzten Dorf noch eine Zapfsäule gibt: Hin fahren, Kreditkarte vorhalten und dann volltanken. Tolle Sache!

    Auf halber Strecke halte ich nochmal an, um meine Toilette zu leeren. Und was soll ich sagen… das war heute so richtig scheiße. Also nicht das Entleeren der Toilette selbst, das war problemlos, sondern die Tatsache, dass sich die Toilettenchemie wohl beim letzten Schlagloch verselbstständigt und sich im gesamten Gaskasten verteilt hat. Ich hatte die extra in eine Tüte gepackt und aufrecht verstaut, aber das war wohl nicht ausreichend. Das Zeug ist dunkelblau und stark färbend, ihr könnt euch also vorstellen, wie ich die nächste Stunde verbracht habe. Gut, dass mich hier keiner kennt… Aber auch das Problem ist gelöst und alles ist jetzt wieder sauber. Ich habe das Gefühl, Schnuckel und ich habe noch einiges zu lernen, bevor hier alles rund läuft!

    Mein Ausflug nach Lund ist dann wieder erfolgreicher. Ich parke etwas außerhalb und laufe zu Fuß bis in die Innenstadt. Lund ist besonders als Universitätsstadt bekannt und ist geprägt durch viele alte Gebäude. Echt nett hier! Und erstaunlich viel los, die Geschäfte sind hier wohl an Karfreitag geöffnet… Auf dem Rückweg hole ich mir zur Feier des Tages noch ein paar Plunderteilchen. Mhhh lecker, die werde ich mir nachher in Schnuckel schmecken lassen.

    Und mein Schlafplatz für die Nacht ist wieder ganz nett. Nicht zu vergleichen mit dem Platz von heute morgen, aber trotzdem schön in einem Buchenwald gelegen. Und wenn die Bäume irgendwann zu blühen beginnen, ist es bestimmt richtig schön hier. Vor allem ist es groß genug, sodass man keine Einheimischen stört. Allerdings hocke ich hier im Funkloch… Mal sehen, ob dieser Bericht heute noch online geht. Ich mache es mir jetzt in Schnuckel gemütlich und lasse mir die Plunderteilchen schmecken. Und wünscht mir Glück, dass ich morgen den Richtigen Anleger finde und es nicht wieder so kompliziert ist wie in Travemünde!

    Gute Nacht und bis morgen!

    P.S. Der Bericht für morgen wird wahrscheinlich am Sonntag online gehen. Ich bin erst um 20 Uhr wieder in Travemünde und habe dann noch ein paar Kilometer bis nach Braunschweig vor mir. Und ob ich dann noch Lust habe zu schreiben…
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  • Day 10

    Nähe Svedala bis Braunschweig

    April 8, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

    Im Bett gestern Abend war es irgendwie ein bisschen unheimlich… Immer wieder habe ich Autos und Stimmen gehört, obwohl ich hier mitten im Nirgendwo stehe. Eigentlich fühle ich mich in Schnuckel recht sicher. Wenn ich ins Bett gehe, verriegele ich die Türen, habe den Autoschlüssel griffbereit und drehe die Sitze in Fahrtrichtung. Aber ich werde mir wohl noch Pfefferspray zulegen, das wird mich in Zukunft hoffentlich besser schlafen lassen!

    7.00 Uhr und es klingelt der Wecker. Igitt, was für ein ekliges Geräusch… Aber es hilft ja nichts, die Fähre wird auch ohne mich fahren. Also schnell raus aus dem Bett und unter die Dusche, danach bin ich halbwegs lebendig. Nach einem schnellen Frühstück räume ich in Schnuckel ein wenig auf und packe ein paar Sachen zusammen für die 9 h auf der Fähre. Und bevor ich es vergesse: Schnell noch die Gasflasche zudrehen, nicht dass es auf dem Schiff noch Ärger gibt!

    Die Fahrt bis nach Trelleborg verläuft ereignislos und auch am Hafen angekommen läuft alles ohne Probleme. Erst zum Check-In und dann den Schildern zum richtigen Anleger folgen. Warum funktioniert das in Travemünde nicht?! Wir fahren mit der Nils Holgersson zurück und die liegt bereits 2h vor Abfahrt im Hafen und ich kann direkt ohne Wartezeit auf die Fähre fahren. Klasse! Trotz der Osterferien scheint nicht übermäßig viel los zu sein.

    Das Wetter ist wieder klasse und so mache ich es mir in einem der Liegestühle auf dem Außendeck gemütlich und warte auf die Abfahrt. Herrlich! Ich hätte mal die Sonnencreme mitbringen sollen… aber die liegt natürlich unten in Schnuckel. Also suche ich mir lieber einen Platz im Schiff. Jetzt wo wir losgefahren sind, wird es hier draußen eh langsam zu kalt.

    Die Nils Holgersson ist definitiv eine Steigerung gegenüber dem Kahn auf dem Hinweg. Es ist ein Schiff aus dem letzten Jahr (die Huckleberry Finn vom Hinweg ist von 1989) und entsprechend neu und ansprechend ist alles. Hier kann man es definitiv ein paar Stunden, auch ohne Kabine, aushalten. Die habe ich mir auf dieser Überfahrt gespart, kostet nur extra Geld. Und so habe ich mir jetzt einen gemütlichen Fensterplatz in einem der Sitzbereiche gesucht. Hier werde ich mich wohl die nächsten Stunden nicht mehr wegbewegen. Könnte schlimmer sein!

    Die See ist ruhig und so kommen wir fast auf die Minute genau um 20 Uhr im Hafen von Travemünde an. Also schnell runter zu Schnuckel und ab nach Hause. Aber MOMENT! Ich habe vergessen, wo wir hier sind… Kaum sind wir vom Schiff runter geht das Chaos wieder los. Wo ist das Problem einfach ein paar Schilder aufzustellen?! Hier kann man nur noch beten, dass man nicht zuerst vom Schiff fährt, sodass man den anderen doof hinterherfahren kann… Naja, letztendlich haben wir es mit kleineren Umwegen vom Hafengelände geschafft. Die Autobahn ist frei und so schnuckeln wir die 2,5h bis nach Braunschweig. Nach Ostern geht es dann wieder nach Braunlage.

    Mir hat diese Tour viel Spaß gemacht und ich freue mich auf die nächste Reise. In Schnuckel gibt es allerdings noch viele kleine Baustellen, die bis dahin erledigt werden müssen und daher geht er am Mittwoch zurück zum Händler und in die Werkstatt. Drückt mir die Daumen, dass wir in Zukunft ohne Wassereinbrüche im Fahrzeug reisen können!

    An dieser Stelle möchte ich einmal Danke sagen an alle, die hier meiner Reise gefolgt sind. Viel Spannendes ist ja eigentlich nicht passiert, aber scheinbar habt ihr Spaß daran zu lesen, wie ich etwas planlos durch die die Gegend düse… 😅 Danke!

    Das Schreiben macht mir sehr viel Spaß und so werde ich auch in Zukunft wieder meine Reisen mit euch teilen. Einfach weil es mir Spaß macht und es schön ist die Erinnerung zu haben. Und wie geht es weiter? Geplant ist, im Sommer wieder in Richtung Norden unterwegs zu sein. Primär Finnland und Norwegen. Und eigentlich muss ich ja nochmal bis zum Nordkap hoch, Schnuckel war ja noch nicht da… Noch gibt es allerdings keine festen Pläne.

    Bis dahin und schöne Ostertage!

    Fakten:

    ➡️ 2600 gefahrene Kilometer in 10 Tagen
    ➡️ 9 verschiedene Schlafplätze
    ➡️ 2 Länder
    ➡️ 2x Fähre gefahren
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