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- Päivä 7
- tiistai 15. elokuuta 2023 klo 11.22
- ☁️ 17 °C
- Korkeus: 51 m
IrlantiStrokestown Park53°46’38” N 8°5’53” W
Strokestown und die große Hungersnot

Wir hatten wieder sehr gutes und abwechslungsreiches Frühstück und dann fuhren wir um 8:45 Uhr los in Richtung Strokestown.
Unterwegs gab's irische Musik und wieder ganz viele Informationen von Carina (das eher desolate Gesundheitswesen, Krankenkasse, Wartezeiten in öffentlichen Spitälern und privat, Zahnarztpraxis, Sozialsystem, die irischen Zigeuner, die große Hungersnot,...).
In Strokestown hatten wir eine Führung durch das Strokestown House. Das Haus wurde von der Familie trotz letztendlich massiver Schulden bis 1981 bewohnt. Das Interior ist daher zum Teil eine Mischung aus ganz alten Dingen und neueren Einrichtungsgegenständen (Bibel aus dem 17. Jhd. gleich neben dem Grammophonspieler).
Wir bekamen die Lebensumstände und die Verknüpfungen von Landlords, Verwaltern und Pächtern erklärt. Während die Besitzer geradezu verschwenderisch lebten (bei manchem feudalen Abendessen für Gäste gab es mehr Fleisch, als die verarmten Pächter im ganzen Jahr hatten), lebten die Pächter in winzigen Hütten von Kartoffeln und Milch.
Aber auch in jüngerer Vergangenheit und nach der Hungerskrise lebten die Hausbesitzer z.T. sehr verschwenderisch und fuhren z.B. in den 1920iger Jahren regelmäßig zum Skifahren in die Scheiz.
Nach dem Herrenhaus ging's noch mit Audioguide ins Hungermuseum.
Hier wurde sehr eindringlich über die Entstehung der Hungersnot (ab 1845 Mißernten bei den Kartoffeln durch die Kartoffelfäule, die restlichen Ernteerträge gingen allesamt an England). Die sowieso schon armen Pächter hatten selbst nichts mehr zu essen und konnten auch keine Ernte abliefern (Kartoffeln wurden. u.a. auch gegen Saatgut getauscht). Sie konnten ihre Pacht nicht mehr bezahlen und mussten in Armen- od. Arbeitshäuser bzw. verhungerten viele in den größeren Städten, wo sie Arbeit suchten und/oder bettelten.
Die Herren von Strokestown beschlossen, die Pächter, die nicht bezahlen konnten, nach Canada zu schicken, da ihnen das billiger kam, als Pacht erlassen od. Arbeitshaus. So wurden 1250 Menschen auf den langen Marsch (170km) nach Dublin geschickt und eingeschifft. Viele überlebten den Marsch nicht, noch mehr überlebten die wochenlange Überfahrt nicht.
Insgesamt starben bei der großen Hungersnot 1 Million Menschen in Irland, weitere 2 Millionen wanderten aus. Irland verlor damit innerhalb einiger Jahre fast 40% seiner Einwohner und hat sich davon bis heute nicht erholt.
Nach diesem Museumsbesuch, der uns alle sehr nachdenklich gemacht hat, gingen wir noch zum Kopf-auslüften in den Park von Strokestown House. Hier ist ein Teil als Fairy Woods angelegt - mit kleinen Elfentüren in den Bäumen, Fenstern und Schornsteinen usw. 🩷🧚♀️🧚♂️🧚🩷Lue lisää