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  • Day 116

    54.839 Schritte

    November 23, 2023 in Spain ⋅ 🌙 12 °C

    Wir waren jetzt etwas über 2 Tage in Barcelona und Patrick hat 54.839 Schritte gemacht. Das wiederum bedeutet, dass Micky vermutlich über 65.000 Schritte gemacht hat - die Größte ist sie ja nicht , also rein körperlich 😄.
    Der Plan für heute war : weniger laufen, es ruhiger angehen lassen. Also starten wir mit den Rädern zu den beiden Gaudihäusern der Casa Battlo und der Casa Mila. Die Namen unserer Räder sind übrigens Saulic und Gurke und der Name ist bei Gurke auf jeden Fall Programm.
    Der katalanische Radweg ist ein verblichener weißer Streifen am Fahrbahnrand, der überwiegend von UPS Fahrern zum Parken genutzt wird. Es ist also mehr ein Todesstreifen, denn ein Radweg. Wir fragen uns wirklich , wer Barcelona zur Fahrradstadt gewählt hat. Vermutlich war es die FIFA und Ray Charles hat überwacht , dass keiner schummelt. Wenn Du hier nicht an der Kreuzung präventiv schreist und Höflichkeiten mit den abbiegenden Autos austauscht, dann wirst Du umgefahren. Der Katalane fährt auch immer schon bei rot los. Sobald die Fußgängerampel von grün auf rot schaltet, fahren die Autos an - egal, ob da noch wer auf der Straße ist.
    Wir nehmen diesen Kampf nur bedingt an und stellen die Räder mittags final ab.
    Die von Gaudi designten Häuser sind natürlich sofort zu erkennen. Sie sehen einfach besonders aus und vor den Häusern tummeln sich die Asiaten. Zu den Häusern schaut dabei niemand. Es geht vielmehr um ein Selfie mit Haus im Hintergrund 😃.
    Wir snacken mittags im Mercat de la Boqueria. Das ist eine Markhalle mit unzähligen Ständen an denen man Essen kaufen kann. Besonders prominent ist natürlich Ibericoschinken vertreten und genau den kaufen wir uns. Dazu ein bisschen Manchego, das Ganze essen wir im Stehen aus der Tüte auf den Ramblas, einer der bekanntesten Straßen von Barcelona.
    Wir wollen jetzt unbedingt zum Castell de Montjuïc, einer alten Wehranlage auf einem , nennen wir es Bergerl, in Hafennähe.
    Der Weg führt uns an einem Schwimmbad vorbei. Das Bad steckt so halb im Berg und von unten sieht die Konstruktion gewagt aus. Und unsinnig. Und extrem aufwändig. Und teuer. Wer zur Hölle baut ein Schwimmbad hier hin - Ihr ahnt es: das Schwimmbad wurde bei den Olympischen Spielen zum Wasserspringen und Wasserball genutzt.
    Aber warum sieht es denn so angestaubt aus? Tja, es ist schon richtig alt. Gebaut wurde es schon 1929 und für die Spiele einfach renoviert. Und wenn der Spanier renoviert, meint er, dass er einen Eimer Farbe kauft und mal drüber pinselt . Das hält schon 😃.
    Wir fühlen uns auf jeden Fall wieder olympisch und trinken eine Coke im Schwimmstadion.
    Danach gehts mit der Gondel zum Castell. Die alte Anlage wurde bereits 1640 errichtet und sie bietet einen unglaublichen Blick über die Stadt und den Hafen. Und weil man von hier oben alles sehen kann, kann man das Geschehen auch ganz gut kontrollieren. Und deswegen wurde das Castell leider auch im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Mittelpunkt von Schlachten und Gräueltaten gegen fremde Angreifer und leider auch für Konflikte zwischen Spaniern und Katalanen. Ja, die haben sich hier untereinander bekriegt und beschossen. Und das ist noch keine 100 Jahre her ....
    Zum Strand nehmen wir dann ein Uber. Man soll mit den Schritten ja auch nicht übertreiben. Eine Stadt am Wasser ist immer besonders. Das wird auf unserer Reise immer klarer. Dort spürt man Leichtigkeit, die Menschen laufen durch den Sand, ein paar Mutige sind mit SUPs auf dem Wasser, es wird Volleyball und Fußball gespielt. Klar , das alles geht im Englischen Garten auch- trotzdem ist das am Meer besonders schön.
    Wir ubern zurück zu den Ramblas und laufen kreuz und quer durch tausend kleine Gassen zum Hotel zurück. Durchschnaufen, bevor wir abends wieder loslaufen. Unser Ziel: Tapeo eine Tapasbar, die Micky unbedingt besuchen will. Der Tip ist aus einem Reiseblog, den Micky gelesen hat. Und der Tip war gut . Wir bestellen eine bunte Mischung und sind glücklich mit dem leckeren Essen. Um 20 Uhr machen wir uns auf den Rückweg ins Hotel. In der Stadt steppt immer noch der Bär. Die meisten Geschäfte haben bis 22 oder 23 Uhr offen, die Menschen stehen vor den Bars auf der Straße , essen, lachen, trinken und singen manchmal sogar. Dazwischen fahren Mopeds durch die Fußgängerzone, man schimpft über die Fahrer , gestikuliert wild und beruhigt sich sofort wieder bei einem Schluck Wein. Spanien halt . Es ist einfach toll .
    Schön ist auch , dass die Kirchen abends noch offen sind . Wir können also in der wirklich schönen Kirche Santa Maria noch eine Kerze für Euch, den Frieden und überhaupt alles anzünden. Und nein, diese Santa Maria wird nicht von Roland Kaiser besungen, es ist eine gotische Kirche, die schon seit 1383 hier steht.
    Wenn Roland Kaiser von Santa Maria singt, dann erzählt er wie er am Strand auf der Insel Santa Maria vollkommen unreligiöse Dinge getan hat. Denkt jetzt nicht an Santa Maria , Insel, die aus Träumen geboren, ich hab meine Sinne verloren , in dem Fieber , dass wir Feuer brennt - sonst habt Ihr morgen einen Ohrwurm 🤭
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