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  • Day 117

    Das Pincho ist dem Basken sein Tapa

    November 24, 2023 in Spain ⋅ 🌙 9 °C

    Heute Morgen wollen wir um 10.00 Uhr in Barcelona aufbrechen und einmal - fast vom Mittelmeer an den Atlantik fahren…..fast, weil wir in Logroño einen Zwischenstopp einlegen. Ina und Uli haben uns das nahe gelegt, deswegen wollen wir da jetzt hin.
    Aber erst einmal müssen wir unser Auto noch aus der Tiefgarage herausfahren. Das klingt trivial, ist es aber nicht. DieTiefgarage ist nur bis 195 cm zugelassen, unser Bully ist 199 cm hoch.
    Irgendwo ist also in der Tiefgarage eine Stelle, durch die wir nicht passen. Beim Reinfahren ging alles gut- hauptsächlich durch Mickys geschultes Auge….
    Nachdem Patrick zu Beginn unseres Aufenthalts ziemlich viel Zeit in dieser Garage zugebracht hat, begrüßt uns der Garagenmeister heute mit Handschlag. Er freut sich, dass hier mal was passiert und - weil er ursprünglich aus Marocco kommt - freut er sich auch, dass wir französisch sprechen. Gemeinsam schaffen wir das Auto aus der Garage und sind froh, dass die Spanier diesmal nur untertrieben haben.
    Bald schon liegt Barcelona hinter uns und die Landschaft beginnt sich zu verändern. Erst wird sie karg, dann wieder grüner, schließlich kommen die Berge dazu.
    Und immer wieder zwischendrin schwarze Stiere in Übergröße auf den Bergspitzen und Feldern.
    Micky hat diese Kuriosität sofort gegoogelt und dabei festgestellt, dass es sich bei diesen Stieren um den „Toro de Osborne“ handelt, die Silhouette eines Stiers - ursprünglich als großes Werbeplakat für die Marke Osborne an spanischen Straßen geplant. Im Laufe der Zeit wurde aus dem Markenzeichen ein Symbol für Spanien. Nun stehen die 14 m hohen und 4 Tonnen schweren Stiere ganz ohne Werbebotschaft da; insgesamt 88 verteilt über ganz Spanien. Kleine Randnotitz: die Katalanen haben keine dieser Stiere, dafür aber den Caganer. Der Caganer ist eine Krippenfigur, die es nur im katalanischen Kulturkreis gibt und die heißt übersetzt so viel wie „Scheißer“. Tatsächlich handelt es sich um eine Figur, die mit heruntergelassenen Hosen seine Notdurft verrichtet. Aufgestellt etwas abseits vom Jesuskind, soll der Caganer Glück bringen….Das ist so schräg, dass Micky sofort einen kaufen musste…
    Nach etwas über 4 Stunden kommen wir in Logroño an und freuen uns auf die Pinchos.
    Da es zum Essen noch zu früh ist, schlendern wir erst einmal durch die Altstadt dieser immerhin 150.000-Einwohnerstadt. Und die Altstadt ist schön.
    Außerdem lernen wir, dass Logroño eine wirklich alte Altsstadt ist. Erstmals mit Stadtrechten ausgestattet wurde sie um 1095. 1099 wurde Logrono zu einer wichtigen Pilgerstation am Jakobsweg. Wir haben die Muschel gefunden und sind ungefähr 150 Meter gepilgert…voller Selbsterkenntnis und mit wirklich großem Hunger sind wir dann Richtung der vielen Pinchos Bars gelaufen, die es hier geben soll….
    Und da ist es wieder…das Problem mit Wunsch und Wirklichkeit. Fast alle Bars waren geschlossen….🙈 Die verwaisten Bartische in den leeren Gassen machen uns fast depressiv. Micky googelt gleich, wie das aussieht, wenn hier was los ist.
    Normalerweise zieht man hier von Bar zu Bar, isst überall ein Pincho - in der Regel die Spezialität des Hauses und trinkt dazu Wein - Farbe egal, aber unbedingt einheimisch.
    Wir lassen uns den Spaß nicht verderben, finden zwei offene Bars, die gegenüberliegen und legen los. Vier Pinchos hier und später noch drei gegenüber. Micky trinkt einen Weißwein aus vier verschiedenen Rebsorten mit wenig Säure und ist begeistert. Dieses Partyessenkonzept gefällt ihr.
    Übrigens: Pinchos sind Tapas, die einfach nur anders dargeboten werden: auf Brotscheiben durch einen Holzspieß befestigt.
    Unsere Pinchos lagen schon länger in der Vitrine, deswegen essen wir nicht auf und gehen auf dem Heimweg ins Hotel, noch am Empanadastandel vorbei….
    Patrick drängt zurück ins Hotel…..Warum?
    FC Bayern, Stern des Südens, Du wirst niemals untergehen, weil wir in guten wie in schlechten Zeiten zueinander stehen……
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