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  • Day 21

    Pièce de résistance

    August 1, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir geniessen unseren zweiten Morgen im Trift-Hotel in Zinal bei einem herzhaften Frühstück. Dies braucht es auch, da die nächsten Etappen die eigentliche Schlüsselstelle der ganzen Strecke darstellen. Wir sprechen von sechs Tagen, an denen wir je 18,5km mit 1400m Aufstieg und Abstieg bewältigen müssen. Erschwerend sind die Umstände, dass wir uns oft zwischen 2000 und 3000m.ü.M aufhalten werden und ein grosser Teil davon als Schutzgebiet (absolutes Campingverbot!) ausgeschildert ist. Da alle unsere möglichen Wanderwege ab Zinal gesperrt sind, müssen wir erst einmal mit dem Postauto nach Mottec fahren - wäre nicht so schlimm, wenn Mottec nicht nochmals 200 Höhenmeter tiefer liegen würde. Trotzdem frohen Mutes steigen wir direkt beim Wanderwegweiser aus und sind stolz auch einmal zu den früh startenden Wanderern zu gehören. Leider müssen wir feststellen, dass sich der kleine Fotoapparat dazu entschieden hat noch ein wenig weiter zu fahren. Anstelle des Wanderstarts folgt nun eine Rettungsaktion mit einem Anruf auf die Notfallnummer der Schweizerischen Postauto AG. Mit dem Ergebnis, dass der nette Postautofahrer die Kamera mit dem nächsten Kurs nach Zinal vorbeibringen wird. Das wars dann mit den frühen Wanderern.
    Erleichtert unsere Kamera mit Bildern wieder zu haben, machen wir uns an den ersten Aufstieg des Tages. Zum Angewöhnen sprechen wir hier von 1300 Höhenmeter, wovon die meisten nach dem Motto "Direttissima" geplant wurden. Und zum Dank kriegen wir beim Bergrestaurant keine Verköstigung - 1.August - geschlossene Gesellschaft! Also steigen wir gleich wieder knappe 700m ab, um diese am Gegenhang wieder auf den Zähler zu kriegen. Ein kurzes Fussbad 40 Minuten vor dem Col de Torrent hilft auch den letzten Hang zum Pass zu erklimmen. Während diesem letzten Wegstück bieten uns fünf Bartgeier eine eindrückliche Flugshow. Beim Abstieg zu unserem heutigen Schlafplatz werden wir begleitet von unzähligen Murmeltieren. Erschöpft vom anspruchsvollen Tagesprogramm, murmeln wir uns nach dem Essen (Kartoffelstock mit Chorizo und Peperoni an Pfeffersauce) in die Penntüten und schlafen bevor die ersten Raketen am Himmel aufleuchten.
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