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  • Day 45

    Vom Fox-Glacier ins Horrorhaus

    March 13, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir starten von Wanaka aus in Richtung Hokitika. An einem Wasserfall machen wir Halt, laufen einen kleinen Weg durch den Wald, welcher richtig urwaldig wirkt mit seinen bemoosten Bäumen und hochstämmigen Farnen. Der Wasserfall und die Flussfarbe ist sehr schön, nur leider werden wir von den Sandfliegen richtig geärgert und ergreifen irgendwann die Flucht.
    Unser Zwischenziel für heute ist der Foxgletscher, nachdem wir den Lake Matheson, an dem das typische Bild für Neuseeland mit dem Mount Cook entsteht, leider aufgrund Regen von der Liste streichen. Also fahren wir in Richtung Fox und machen und bei eher mäßig schönem Wetter, besser gesagt im Nebel und Nieselregen auf den Weg. Der Wald ist auch wieder wunderschön und wir kommen sogar an einer heißen Quelle vorbei. Der Viewpoint mit dem Blick auf den Fox-Gletscher erntet von uns leider nur wenig Begeisterung. Man sieht nur Geröll und kann maximal erahnen, dass früher ein Gletscher dieses Tal zierte. Natürlich trägt das Wetter nichts zur Sicht bei, aber auch ohne Nebel hätten wir wohl nicht viel mehr gesehen. Hier muss man wohl wirklich die Tagestour machen oder mit dem Helikopter zum Gletscher fliegen.
    Also, eine schöne Wanderung war es und tat gut, nach den vielen Stunden Fahrt die wir heute hatten. Ein kurzer Stop noch am Meer, welches raue See präsentiert und einen Strand mit ganz viel Treibholz. Wir hoffen, dass das Meer woanders noch schöner wird und wir ein paar Tage an ruhigen Stränden und mit ruhiger See verbringen können.
    Wir fahren bis nach Hokitika undq entscheiden uns für den günstigen Campingplatz "Sea View" auf dem Berg mit Blick aufs Meer. Nebenan steht ein kleiner Leuchtturm und der Ausblick aufs Meer ist wunderschön. Doch beim Betreten des Hauses, um auf Toilette zu gehen, beschleicht mich ein seltsames Gefühl. Etwas unheimliches muss hier passiert sein. Mehrere Küchen, schmale Flure, kleine abgeschlosse Zimmer, Wohnzimmer in denen Puppen und Clowns sitzen machen es nicht besser für mich und lassen es von einem Clubraum in dem an der Wand dunkle, mit Kohle gemalte Bilder von Menschen in blutigen Szenen und Kapuzen usw. Zu finden sind, noch toppen. Im nächsten Raum sitzen vier Menschen, zwei an der linken Wand, zwei rechts mit jeweils einem Meter Abstand, starren auf ihr Handy und anschließend uns an, als wir die Tür öffnen, sagen nichts, starren mit leerem Blick, schauen wieder nach unten auf ihr Handy und erwidern kein Hallo von uns.
    Seltsame gruselige Gestalten denken wir uns und sind noch überzeugter von unserem Fazit, dass dies hier ein Horrorhaus sein muss.
    Wir gehen nur noch zu zweit und nur wenn es wirklich notwendig hinein und sind froh in unserem Camper schlafen zu können.
    Bevor es ins Bett geht unterhalten wir uns noch kurz mit dem Besitzer, erfahren aber nichts über das Gebäude und starten unsere kleine Nachtwanderung zur Glühwürmchenhöhle unterhalb des Campingplatzes.
    Diese ist kostenlos und eigentlich noch imposanter als die letzte. Man läuft ca. 50 Meter hinein und nach ein paar wenigen Schritten sieht man Milliarden von kleinen blauen Punkten an den Wänden. Es ist keine komplett geschlossene Höhle, sondern eine Sackgasse aus Gesteinswand mit Bäumen und wirkt durch diese wie eine Höhle.
    Es ist wirklich faszinierend und wir staunen, was die Natur hier für ein wundervolles Schauspiel offenbart.

    Im Nachhinein habe ich von meiner Gastfamilie erfahren, dass es sich beim Campingplatz tatsächlich früher um eine psychiatrische Anstalt handelte und es dort noch voll ausgestattete Krankenzimmer zu sehen gibt. Zum Glück habe ich diese nicht entdeckt. Die Arndt's konnten auch nur schlecht dort schlafen und empfanden es auch als sehr gruselig und sie wussten sofort von welchem Campingplatz ich sprach, als ich das Horrorhaus erwähnte. Zum Bilder anschauen bei Google maps: Campingplatz sea view in Hokotika!
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