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  • Day 351

    Abel tasman here I come!

    January 13, 2021 in New Zealand ⋅ ☀️ 21 °C

    Tag 1:
    Marahau zur Watering Cove (5 Zelte oder 10 Personen)
    11 km, 4 Stunden

    Gegen elf habe ich mein Auto geparkt, meine Buchung fürs Wassertaxi für Samstag und morgen früh nochmal gecheckt und endlich meinen ziemlich schweren Rucksack auf dem Rücken und starte ins Abenteuer.
    Den Abel Tasman Nationalpark wollte ich seit meinem Besuch im letzten Jahr schon laufen und hatte ihn als mein erstes Abenteuer mit dem Rucksack, meine erste Mehrtageswanderung und Probe, ob ich wirklich eine solche Wanderung schaffen kann genommen. Ich freue mich sehr darauf, bin aber auch ganz schön gespannt und ziemlich ängstlich, ob ich es wirklich packen werde.
    Luke, mein Couchsurfinghost hat mir am Morgen nochmal mit zugesprochen, viel Freude gewünscht, mir mein Bett bei ihm nach meiner Wanderung nochmal angeboten und mir gesagt, dass ich garantiert begeistert wiederkommen werde und mehr Hikes laufen wollen werde! Mal sehen ob er recht behält.

    Schon nach hundert Metern weiß ich, dass es absolut nicht leicht werden wird, der Rucksack mir Probleme bereiten wird und ich frage mich, ob ich mir das wirklich gut überlegt habe.
    Der Rucksack fängt an mir schmerzen am Hüftknochen zu bereiten und ich versuche immer wieder die Hüfte zu entlasten und das Gewicht mehr auf die Schultern zu nehmen, aber auch das geht nicht sehr lange.

    Ich begegne vielen Leuten mit denen ich einen kleinen Plausch halte, die tlw. meine Verzweiflung sehen, mir Mut zusprechen, Glück wünschen, Freude wünschen und mir den Tipp geben, dass ich mein Gepäck auch mit dem Wassertaxi schicken kann und ohne Rucksack laufen kann. Das macht mir Mut, sich wenn es nicht mein Wunsch ist und ich gerne die Strecke ohne diese Hilfe schaffen wollen würde.

    Nach knapp drei Stunden begegne ich Fabrizio, einem Argentinier, der auch seine erste Mehrtageswanderung macht und auch er kämpft ganz schön mit seinem Gepäck und der Strecke.
    Er hat ein Bett in der Hut on der Anchorage Bay gebucht, aber wir beide wollen unbedingt schwimmen gehen und so entscheidet er, erstmal mit in meine Bucht zu kommen, bevor er am Abend rüber zur Anchorage Bay, zu der ich am nächsten Morgen laufen muss, geht.
    Der Weg zur kleinen wunderschönen Bucht ist sehr steil und nur ein kleiner Pfad. Er sagt mir bereits auf dem weg nach unten, dass er mich später, wenn er wieder hoch muss, hassen wird!
    Unten angekommen ist er aber auch ganz verliebt in die kleine Bucht, den tollen Strand und die Aussicht auf Adele Island.
    Völlig fertig lassen wir die Rucksäcke fallen, ich schmeiße mein Zelt auf die Stelle, wo ich es später gerne stehen hätte, ziehe meine Badesachen an und wir springen ins Wasser. Das Meer ist so klar und traumhaft nach der anstrengenden Tour.

    Morgen möchte ich mich mit Audrey und Tanguy treffen, welche mit dem Kayak seit gestern unterwegs sind. Sie haben mir am Morgen ein Foto mit dem Titel "Überraschung" geschickt, von einer Dose, die Sie in einem Busch neben dem Schild, versteckt haben.
    Vom Wasser aus kann ich genau das Schild und den Busch sehen, erzähle aufgeregt Fabri davon und renne aus dem Wasser.
    Leute sitzen neben dem Busch, doch das ist mir egal. Ich renne hin, schleiche wie eine Verrückte um den Busch herum und finde in der Mitte eine Dose Havanna dry Ginger Ale! Ich schreie vor Freude laut auf, renne glücklich zurück zu Fabri, wir stellen die Dose ins Wasser und genießen sie mit Crackern und sher zufrieden unter dem Motto "We did it!!!" am Strand.
    Als ich zurück zu meinem Rucksack komme, frage ich was hier passiert ist! Viele meiner Sachen liegen um meinen Rucksack herum verteilt, das Essen ist draußen, meine Klamotten, die Waschtasche. Ein Sachet meines Cappuccinopulvers ist offen, meine Gummibärchentütchen sind leer und die Tüte in der mein Kohlrabi ist, hat seltsame Spuren. Ein anderer Camper kommt zu mir und klärt mich auf, dass die Wekas, sehr freche Vögel hier waren und falls ich etwas grünes vermisse, weiß ich, dass sie damit im Busch verschwunden sind.
    Also, alles einräumen, unbedingt den Rucksack immer, wirklich immer verschlossen halten und aufmerksam sein!
    Fabrizio wurde nur eine Tomate gestohlen, ansonsten ist er gut davon gekommen.

    Nach einer kleinen Erkundungstour am Strand und Abendbrot bin ich glücklich und zufrieden.
    Fabrizio mag meine kleine Bucht für die kommende Nacht und ich erzähle ihm, dass die Anchorage Bay nicht annähernd so schön ist.
    Er beschließt mit hier zu bleiben und wir bauen sein Zelt auf. Wir trinken am Abend noch einen Tee, lauschen den Grillen und Wellen und verschwinden zeitig im Zelt. Später schauen wir nochmal raus und beobachten die Sterne, die Segelboote, wie sie sich in den Wellen bewegen und die Wekas, die noch immer ums Zelt herum schleichen.
    Der Boden ist so hart und nur auf einer Isomatte zus schlafen ist echt Horror! Eine Nacht in der wir häufig wach sind, uns beschweren, dass wir nicht schlafen können und feststellen, dass wir für diese Strapazen auch noch Geld bezahlen (nur 15$, und das für eine Nacht in einer wunderschönen einsamen Bucht mit nur drei anderen Zelten auf der anderen Seite, also eigentlich ein Traum!😉)! Man haben wir ein hartes Leben!!! 😂
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