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  • Day 31

    Marienburg - Niechorze

    June 22, 2022 in Poland ⋅ ☀️ 25 °C

    44.618 km (4.109 Reisekilometer)

    Das Frühstück findet heute draußen auf unserer Spacyterrasse statt, dann suchen wir einen Schattenparkplatz, denn es wird heute heiß. Kaum haben wir den Campingplatz verlassen, werden wir von Menschen mit Fahnen in der Hand angewedelt, damit wir auf ihrem Parkplatz parken. Der guten Dame im Kassiererhäuschen versuchen wir mit dem Googleübersetzer zu erklären, dass wir nur 20 Złotys haben und auch nur kurz bleiben wollen. Irgendwann versteht sie uns und wir können uns noch ein bisschen die Burg von außen und die Stadt von innen ansehen. Eigentlich möchten wir nicht lange in Polen bleiben. In Polen haben sich rund 50 Städte und Dörfer zu "LGBT-freien Zonen" erklärt. Mittlerweile haben sich 5 wieder davon distanziert, darunter auch die Partnerstadt Paderborns Przemyśl. Auf der ganzen Reise haben wir viele Regenbogenfahnen an öffentlichen Gebäuden gesehen und haben den Christopher Street Day in Tampere gestreift. Aber hier in Polen fühlen wir uns nicht wirklich willkommen. 2021 wurde im Parlament ein Verbot des CSD in Polen gestellt. CSD-Teilnehmer werden zum Teil mit Böllern und Steinen beworfen und 3 Frauen wurden angeklagt, weil sie eine Modanna mit Regenbogenflaggen veröffentlicht haben. Laut der katholischen Kirche eine Beleidigung religiöser Gefühle und der Regenbogen wäre mit einem Hakenkreuz gleichzusetzen. Zum Glück wurden sie freigesprochen - nach einem 2jährigen Prozess.
    Mit mulmigem und nachdenklichem Gefühl geht es mit Harry Potter wieder auf die Straße, die sich immer wieder hoch runter und durch die Berge herum schlängelt oder durch riesige Baustellen mit echten Ampelmännchen unterbrochen wird. Es ist wirklich heiß, so dass Ela alleine einkaufen geht und Sally und ich im Auto mit sämtlichen offenen Türen bleiben. Am frühen Abend kommen wir an einem kleinen Campingplatz an der Ostseeküste in Niechorze an. Die junge Besitzerin spricht Englisch und erklärt uns den Toröffner (einfach per Handy anrufen und das Ding geht auf) und preist uns ihr Essen in ihrem kleinen Restaurant ein. Es ist so ein niedliches Campingplätzchen und die Frau so nett, dass wir gleich für 2 Tage buchen. Abends gehen wir zum Strand, der ein paar Minuten entfernt liegt und anschließend ins italienische Restaurant. Es gibt einen Antipastiteller zur Vorspeise, Lasagne zum Hauptgang, Tiramisu zum Nachtisch, ein Glas Wein und eine Cola für knapp 40 Euro - in Dänemark undenkbar. Wir spielen noch ein paar Runden "Lama Dice" und können per Karte bezahlen... Ein Träumchen!
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