• Preikestolen

    August 11, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

    Um 4:00 Uhr klingelt der Wecker, genau meine Zeit ! Schlaftrunken bereite ich mir ein kleines Frühstück zu, dann gilt es den Rucksack zu packen und bloß nichts zu vergessen. Mit meinem E-Bike schnurre ich nur so die steile Straße hinauf (4 km, 200 HM) und um 5:30 Uhr beginnt für mich der Aufstieg zum Preikestolen. Seit Sherpas den Pfad in den Jahren 2013 bis 2014 ausgebaut haben lässt sich die als mittelschwer eingestufte Wanderung gut bewerkstelligen. Es bedarf schon einer guten Ausdauer und Trittsicherheit, insbesondere bei Feuchtigkeit ist Vorsicht auf den Steinen und vor allem mit den Wurzeln geboten. Höhenangst sollte man selbstverständlich nicht mitbringen. Trotz des frühen Aufbruchs bin ich nicht alleine, mir kommen sogar noch Wanderer entgegen, die bereits um 4:00 Uhr losgezogen sind, um den Sonnenaufgang vor Ort zu erleben. Ich erreiche mein Ziel gegen 7:15 Uhr. Die Szenerie ist überwältigend; der morgendliche Dunst steigt auf und immer öfter bahnt sich die Sonne ihren Weg durch die schnell dahinziehenden Wolken, dann glitzert der Lysefjord im Sonnenlicht und der Blick fällt auf den Preikestolen, dessen Kanten sich 600 Meter Richtung Wasseroberfläche stürzen. Selbstverständlich folgt jetzt das berüchtigte Foto an der Kante des Predigtstuhls. Es bedarf hier keiner Absperrung, jeder hält aus reinem Selbstschutz den gebührenden Abstand ein. Trotz der frühen Stunde sind schon einige Wanderer am Ziel, viele suchen sich nach dem Foto-Shooting ein nettes Plätzchen und frühstücken erst einmal. Für mich geht es noch ein Stück weiter. Tritt man den Rückweg an folgt nach wenigen Metern links ein etwas versteckter Pfad den Fels hinauf, man muss sich seinen Weg ein bisschen suchen, er verläuft in einer langgezogenen Linkskurve. Oben an der Kante angelangt hat man den wahrlich genialen Blick auf den Preikestolen. Dem Wind und der Temperatur geschuldet verlasse auch ich, nach einer kleinen Frühstückspause, diesen mystischen Ort. Das frühe Aufstehen macht sich bezahlt, auf dem Rückweg kommen mir immer mehr Menschen entgegen, teilweise hat es den Anschein, als ob bereits die ersten Busse ihre Gäste an den Ausgangspunkt der Wanderung gebracht haben. Ich schwinge mich glücklich auf mein Rad und fahre meinem zweite Frühstück entgegen. Wiedermal ein „once in a lifetime experience“ !Read more