• Antibes

    September 18 in France ⋅ ⛅ 27 °C

    Bedingt, dass wir Monaco so früh verlassen hatten, kamen wir in der Mittagspause am Camping Le Colombier an. Die Schranke geschlossen, die Straße sehr eng, kein Platz zum Parken, we are not amused. Nachdem sich die Schranke nach einer Dreiviertelstunde für uns öffnete, wollte man uns an der Rezeption abweisen, da der Platz ausgebucht sei. Gottseidank hatten wir noch die Bestätigungsmail, so dass sich dieses Missverständnis schnell aufklärte. Nachdem sich die Gemüter bei einem Espresso -begleitet von einem Eishörnchen- wieder beruhigt hatten, satteln wir die Stahlrösser und machen uns auf nach Antibes. Auch hier gibt es einen perfekten Radweg entlang der Küste, allerdings fast permanent neben der stark befahrenen Straße. Schon von Weitem sticht uns eine riesige Bausünde ins Auge. Es handelt sich um die Marina Baie des Anges: 1.600 Wohnungen, 16 Hektar hängende Gärten mit Parkplätzen, Geschäften und Boutiquen sowie einem Yachthafen mit 530 Liegeplätzen. Erbaut in fast 25 Jahren, von 1969 bis 1993, erhielt es im Jahr 2000 das Label „Kulturerbe des 20. Jahrhunderts“, das zum Label „Bemerkenswerte zeitgenössische Architektur“ wurde. Gigantisch, monumental und doch skulptural, brechen seine Kurven mit den üblichen rechten Winkeln und langweiligen „Schuhkartons“, die viele andere Küstenentwicklungen in Europa aufweisen. Weltweit kopiert (insbesondere in Montreal, Dubai und sogar China) bleibt es das Referenzprojekt. Auch wenn wir die Begeisterung nicht teilen, zollen wir dem Projekt unseren Tribut. Anschließend folgt ein kilometerlanger schmaler Streifen Kiesstrand, der von dem Radweg nebst Straße und Bahnlinie begleitet wird. In Antibes werden wir am Fort Carré von einem Kriegerdenkmal begrüßt, das der im Ersten Weltkrieg gefallen Soldaten der Stadt gedenkt. Nach einem kurzen Fotostopp an der Bastion St André machen wir erst einmal eine ausgiebige Pause am Plage du Ponteil. Anschließend schieben wir unsere Räder bis zum Yachthafen über die Promenade Amiral de Grasse, bei so viel Schönheit geht einem das Herz auf. Die fortgeschrittene Zeit gebietet uns die Heimreise anzutreten, aber wir können vorwegnehmen, wir haben einen Tag verlängert und werden diesem schönen Ort einen zweiten Besuch abstatten. Auf der Rückfahrt wird uns noch einmal die Dimension der Marina Baie des Anges bewusst, was ein Wahnsinn.Read more