Et vive la France!

August - September 2023
5 Wochen Zeit per Rad mit dem Wohnmobil im Schlepptau Neues zu entdecken. Den Schwarzwald haben wir zuerst erkundet, dann waren wir auf dem Loiretal-Radweg unterwegs. Am Atlantik folgten wir dem Radweg la Velodyssee bis Arcachon. Read more
  • 28footprints
  • 3countries
  • 35days
  • 447photos
  • 20videos
  • 3.0kkilometers
  • Day 12

    französisches Landvergnügen

    September 1, 2023 in France ⋅ ☁️ 24 °C

    Am Freitag haben wir den Standort gewechselt, wir sind jetzt in Savigny-en-Veron, ein kleiner Ort mit einem beschaulichen, sehr gut bewerteten Campingplatz. Radreisende können hier in liebevoll hergerichteten Wohnwagen übernachten, welch schöne Idee.
    Der nächstgrößere Ort ist Chinon, dessen Festung Royale de Chinon wacht über den Ort und den Fluss Venant. Außer ein paar Fachwerkhäusern gibt es ansonsten nicht viel zu sehen, insofern setzen wir unsere kleine Tour fort. In Avoine trinken wir in einer netten Bar am Kirchplatz in der Abendsonne noch ein Panachet bevor es nach 30 km zurück zum Campingplatz geht.
    Read more

  • Day 13

    enfin l'été sur la Loire

    September 2, 2023 in France ⋅ ☁️ 25 °C

    Samstag, endlich Sonne, also erst einmal Waschtag.
    2023 ist ein Jahr der Extreme, letzte Nacht hatten wir gefühlten Monsunregen und die kommenden Tage rechnen wir schon wieder mit Temperaturen über 30°. Wir nehmen es, wie es kommt. Heute geht es über Candes-Saint-Martin und Montsoreau nach Saumur. In der Kirche von Candes-Saint-Martin wird gerade geheiratet, nebenan schon wieder gespeist. Ich kurble hinauf zum Aussichtspunkt, eine Ruine im Vordergrund, dahinter breitet sich das Loiretal aus. In Montsoreau können wir das Château nur aus der Ferne betrachten, dann geht es hinauf in die Weinberge, wo wir auf einen knatsch orangen R4 treffen. Am Wochenende scheint es in der Region viele Weinverkostungen zu geben, wir treffen auf geführte Gruppen, die von Weingut zu Weingut wandern, in Turquant endet solch eine Prozession sogar in einem kleinen Dorffest mit Markt und Band.
    Nächster Stopp Souzay Champigny, hier gibt es viele Galerien und Weinkeller in Höhlen, die in den Fels gegraben wurden; es erinnert ein wenig an Guadix in Andalusien. In dieser Gegend kreuzen sich viele Radwege, so dass wir des öfteren vom Weg abkommen und aus den geplanten 24 km bis Saumur im Ergebnis 36 km werden. Die Notre-Dame des Ardilliers ist leider voll eingerüstet, zeigt aber kostenfrei ihre inneren Werte. Saumur hat eine schöne Atmosphäre, die Cafés und Restaurants sind gut besucht, viele flanieren durch die Stadt und alle genießen das Wochenende und die Sonne. Schön ein Teil davon zu sein.
    Read more

  • Day 14

    Nantes

    September 3, 2023 in France ⋅ ☀️ 31 °C

    Unser nächstes Ziel ist Nantes.
    Der Campingplatz Belle Rivière liegt direkt an der Loire, der man 9 km folgt, um in das Stadtzentrum zu gelangen. Die Infrastruktur für Radfahrer ist vorbildlich. Zuerst erreichen wir den futuristisch anmutenden Hauptbahnhof. Die weithin sichtbare Kathedrale St-Pierre St-Paul war nicht nur wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, sondern auch noch von einer Kirmes umzingelt. Auf der das Château des Ducs de Bretagne umgebenden Wehrmauer können wir uns einen Überblick verschaffen. Als Tourist kann man in Nantes den grünen Linien auf dem Boden folgen, um sich selbst seine Stadtführung zu organisieren, was wir als sehr praktisch empfanden; so geht es durch die Altstadt bis zum wunderschönen Park Jardin des Plantes. Hier gibt es Cafés in historischen Gewächshäuser, Brunnen in denen kleine Kinder baden dürfen und liebevoll angelegte Gärten und Teiche. Mit diesen schönen Eindrücken beschließen wir unseren ersten Tag. Vorbei am Le Lieu Unique und an den im Binnenhafen ankernden Hausbooten geht es schnurstracks zur Loire. Zurück am Campingplatz sind wir überrascht, wie einfallsreich hier um die Radtouristen geworben wird. Eine ausgemusterte kleine Segelyacht wurde um eine Terrasse ergänzt und dient jetzt als Unterkunft für müde Radreisende.Read more

  • Day 15

    Ein Kaleidoskop von Sehenswürdigkeiten

    September 4, 2023 in France ⋅ ☀️ 27 °C

    Hinter Nantes war der Loiretalradweg bis Indre eine einzige Enttäuschung. Es gab nur Industrieanlagen, Bahnanlagen und Hafenanlagen, also kehrten wir etwas desillusioniert zurück in die Stadt, die uns eigentlich so für sich eingenommen hat.
    Zuerst geht es auf die Ile de Nantes. Die ganze Stadt ist von Kunst durchzogen.
    Neben einer Business School finden wir die Les Brutalistes, bevor es zum Justizpalast geht. In direkter Nachbarschaft der Universität steht der Kiosk L‘Absence. Am Ponton Belem liegt ein zum Museum deklarierter Zerstörer vor Anker. Weiter geht es zum Belvedere de L‘ Hermitage, einer Aussichtsplattform in der Nähe des Jules Verne Museums. Selbst ausrangierte Rohre von Industrieanlagen werden hier zum Kunstobjekt.
    Abschließend geht es in den Parc des Chantiers, hier stehen in unmittelbarer Nachbarschaft der riesigen Lastkräne aus der Industrie-Ära diverse Installationen, wie z.B. Les Anneaux, die Basketballkörbe L’ Arbre A Basket oder die riesigen Gummistiefel Ivendus Bottes. Selbst auf Kinderspielplätzen findet sich ein vom japanischen Architekten und Künstler Kinya Maruyama erschaffenes Seemonster. Im Binnenhafen lassen wir all diese Eindrücke auf einem zur Bar umgebauten Hausboot nachwirken, bevor es zurück zum Campingplatz geht.
    Read more

  • Day 16

    Nantes Galerie des Machines

    September 5, 2023 in France ⋅ ☀️ 29 °C

    Am Dienstag konnte ich mir einen Wunsch erfüllen und die Galerie Les Machines besuchen. Es ist absolut faszinierend zu sehen, wie man hier mit Stahl und Mechanik versucht, die Natur nachzuempfinden.
    Anschließend haben wir mit den Rädern -anhand der sehr guten Literatur, die wir in der Touristeninformation erhalten haben- unseren Stadtrundfahrt zu Ende gebracht.
    Unsere Resümee: Nantes ist eine tolle Stadt, die es nicht nur für drei Tage zu besuchen lohnt. Die Symbiose aus Geschichte, Kultur und Kunst, verbunden mit der fahrradfreundlichen Infrastruktur, haben uns sehr beeindruckt.
    Read more

  • Day 17

    ein Tag am Meer

    September 6, 2023 in France ⋅ ☁️ 30 °C

    Endlich am Atlantik angekommen, geht der von 30° leicht angeschwitzte Körper am Strand -fast ausnahmslos- eine wunderbare Verbindung mit dem feinen Sand ein. Die Ebbe hat eine Armee von gestrandeten Wattwürmern hinterlassen, die es nicht zu betreten gilt. Vielleicht hört man es heraus, ich bin eher ein Freund der Berge.
    Wir sind hier auf dem nur geringfügig touristisch ausgerichteten Campingplatz Sunêlia Le Fief gestrandet und residieren in holländischer Nachbarschaft natürlich auf der Tulpenstraße.
    In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit, machen wir nur noch eine kleine Radrunde bis zur Pont de Saint-Nazaire, die wir morgen todesmutig mit dem Fahrrad überqueren wollen (3.356 Meter lang und 131 Meter hoch).
    An dem Punkt, an dem die Loire in den Atlantik mündet, findet sich die sklettartige Skulptur Serpent d’océan von dem Künstler Huang Yong Ping.
    Großartig ist, wir können, nunmehr in der Nebensaison, fast den ganzen Weg in Strandnähe mit dem Rad fahren und entdecken so noch den tollen Fotospot „Casemate 105c du Pointeau“.
    Mit diesen Bildern beschließen wir den Abend und freuen uns auf die Erlebnisse auf dem La Velodyssee.
    Read more

  • Day 18

    Saint Nazaire

    September 7, 2023 in France ⋅ ☁️ 28 °C

    Nachdem wir in Sevilla schon mal -auf einem ausgewiesenen Radweg- auf dem Seitenstreifen einer Stadtautobahn geführt wurden, dachten wir, uns kann nichts mehr aus der Fassung bringen, aber die Ponte de Saint-Nazaire ist doch nochmal eine Herausforderung.
    Hier steht den Radfahrern auf der zweispurigen Schnellstraße auf einer Länge von 3.356 Metern ein lediglich ca 80 cm breiter Seitenstreifen zur Verfügung, wobei man an der höchsten Stelle quasi 131 Meter über der Loire schwebt, da der Abstand zwischen den beiden riesigen Stützpfeilern 404 Meter beträgt. Der Ausblick über den Industriehafen ist natürlich grandios, doch hat man endlich das rettende Ufer erreicht, gilt es den Weg durch das eben noch bestaunte Hafengebiet zu finden, denn erst wenn man sich dem dahinter liegenden Stadtzentrum nähert fangen Radweg und Beschilderung wieder an.
    Saint-Nazaire hat eine schöne Strandpromenade, besonders beschaulich sind die historischen Fischerhütten, die wir bereits im Mai in Vieste in ähnlicher Art und Weise kennengelernt haben. Den Rest der Stadt fanden wir weniger ansprechend, es gibt nur eine sehr kleine Altstadt mit netten Häusern, was wohl dem Umstand geschuldet ist, dass Saint-Nazaire im zweiten Weltkrieg U-Boot Stützpunkt war und insofern 85% der Stadt im Krieg zerstört wurde. Die Bunkeranlagen, die die U-Boote schützen sollten, kann man besichtigen, ein Großteil wird allerdings als Kreuzfahrt-Museum genutzt. Als wir uns durch die riesigen Hafenanlagen auf den Rückweg machen, strömen die Arbeiter aus den Werften, so dass wir bei der Überquerung der Brücke nicht ganz so alleine sind.
    Die beeindruckende Serpent d’ocean wird heute bei Flut komplett vom Wasser umspült.
    Nach einem leckeren Galette beobachten wir noch den Sonnenuntergang am Strand.
    Read more

  • Day 19

    La Velodyssee

    September 8, 2023 in France ⋅ ☁️ 24 °C

    Am Freitag sind wir unser erstes Teilstück des La Velodyssee geradelt und was soll ich sagen, wir sind schwer begeistert ! Größtenteils wird man tatsächlich die Küste entlang geführt, so dass man sehr oft die weiten Strände und das Meer im Blick hat.
    Einen besonders schönen Küstenabschnitt fanden wir in Prefailles, hier gibt es sogar einen Campingplatz mit 4 Sternen.
    Wo Licht ist, ist allerdings auch Schatten. Man trifft hier immer wieder auf Orte an denen der Opfer des zweiten Weltkrieges gedacht wird. Am Pointe-Saint-Gildas hatte sich nicht nur die Wehrmacht in Bunkeranlagen verschanzt, an diesem Küstenabschnitt wurde auch durch einen deutschen Luftangriff die Lancastria bei einem Evakuierungsversuch versenkt und riss mindestens 4.000 Menschen mit in die Tiefe (drei mal mehr als beim Untergang der Titanic).
    Wir genießen die Friedfertigkeit, die das Meer heute ausstrahlt, und lassen die Landschaftsbilder für sich sprechen.
    Read more

  • Day 21

    Rochefort

    September 10, 2023 in France ⋅ ☁️ 24 °C

    Am Samstag sind wir vor unserer Weiterfahrt nach Saint-Nazaire-sur-Charente erst noch einmal über den Markt in Les Bouillons geschlendert.
    Nach vier Stunden Fahrt bei 35 Grad fehlt uns bei der Ankunft allerdings der Antrieb für weitere Erkundungen, wir lassen den späten Nachmittag im Schatten ausklingen.
    Am Sonntag radeln wir früh entlang der Küste, mit fantastischen Ausblicken, in Richtung Ile Madame, denn wir haben gelernt, dass es eine schmale Passage gibt, auf der man diese Insel bei Ebbe zu Fuß oder auch per Rad erreichen kann. Bei der Überfahrt gilt es tiefem Sand und größeren Steinen auszuweichen; zu unserer Verwunderung nutzen sogar Autos und Wohnmobil diesen Weg.
    Mit dem Rad dauert die Umrundung der Insel nicht allzu lange, das Fort Boyard kann man nur in weiter Ferne erahnen. Zurück auf dem Festland machen wir uns, nach einer kurzen Pause in der Strandbar von Port-des-Barques, zum Fort Lupin auf, welches leider in Privatbesitz und insofern nicht zugänglich ist. Will man nach Rochefort gelangen, kann man am Wochenende eine kleine Fähre nutzen, um die La Charente zu überqueren.
    Im Marinemuseum besuchen wir nur kurz die L‘Hermione, bevor wir uns -der Hitze geschuldet- am Place Colbert erneut mit einem Kaltgetränk erfrischen. Das Areal der Corderie Royale ist sehr weitläufig, am anderen Ende erwarten uns noch ein kleiner Kunstgewerbe Markt und Livemusik. Auf dem Rückweg ist die Pont Transbordeur ein weiteres Highlight. Hier schwebt man mit einer historischen Gondel auf die andere Flussseite.
    Unser Campingplatz stellt sich leider als Mückenfarm heraus, so dass wir es trotz der Wärme vorziehen, den Abend im Wohnmobil ausklingen zu lassen.

    
    
    Read more

  • Day 23

    Arcachon

    September 12, 2023 in France ⋅ ☁️ 22 °C

    Am Montag sind wir am frühen Nachmittag an unserem neuen Ziel in La Hume bei Arcachon auf dem Campingplatz de Verdalle untergekommen. Die Gegend ist bekannt für ihre Austernzuchten, überall in den Lagunen und Häfen kann man in kleinen Restaurants die frischen Produkte genießen. Vom Campingplatz können wir uns über den Strandweg direkt aufmachen, die Umgebung zu erkunden. Der Radweg folgt etwas später hauptsächlich der Bahnlinie zwischen Arcachon und Bordeaux, wir fahren aber immer wieder in die Sackgassen, die zum Strand führen, denn dort finden sich die Zuchtbecken und die angeschlossenen Lokale. Es dauert nicht lange, bis wir fündig werden und uns Muscheln und Frikadellen vom iberischen Wildschwein schmecken lassen. Auf dem Rückweg radeln wir dem Sonnenuntergang entgegen, welch genialer Abschluss für den Tag. In der Nacht ziehen Gewitter über uns hinweg, auch der Dienstag Vormittag ist regnerisch, so dass wir uns erst nach 13:00 Uhr auf den Weg nach Arcachon machen können. Auf perfekten Radwegen erreichen wir zuerst das mondäne Spielkasino, dann geht es weiter durch die Innenstadt. Bevor es uns zur Strandpromenade zieht, bummeln wir noch ein wenig durch die Villenviertel.
    Die Größe der Stadt überrascht uns ebenso, wie die Vielzahl an Yachten im Segelhafen und der nicht enden wollende Sandstrand, der Richtung Westen zunehmend von Pinienwäldern gesäumt wird. Wenn es am schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören, insofern beenden wir unsere Strandrunde in Le Moulleau an der Notre Dame Les Passes. Bevor wir heute am Wohnmobil unser Abendessen zubereiten, können wir am Strand vor dem Campingplatz noch ein paar Minuten den Kitesurfern zuschauen.
    Read more