• Letzte Pumasuche

    February 12 in Chile ⋅ ☁️ 10 °C

    Unser Tank ist fast leer, doch die Suche nach Pumas wird zur Sucht – zum dritten Mal kehren wir in den Nationalpark zurück. Und wieder werden wir belohnt: Ein Puma überquert direkt vor uns die Straße, läuft an uns vorbei und steuert auf eine Gruppe Touristen zu, die ahnungslos Enten am See fotografieren.

    Wir versuchen, uns lautlos bemerkbar zu machen. Erst als der Puma nur noch zehn Meter von den Touristen entfernt ist, nehmen sie uns – und dann ihn – wahr. Doch der Puma zeigt keinerlei Interesse an ihnen. Seelenruhig und mit zugekniffenen Augen (wegen dem Wind) setzt er seinen Weg fort, läuft zum See hinunter und verschwindet westwärts am Ufer entlang. Später lässt er sich im hohen Gras nieder und ruht sich aus.

    Währenddessen weisen wir vorbeifahrende Autos auf den Puma hin. Schon bald haben auch die Pumasuchtouren von seiner Anwesenheit erfahren, und nach und nach versammeln sich immer mehr Fahrzeuge um „unseren“ Puma. Dann taucht eine kleine Gruppe Guanacos auf – darunter ein Baby. Sie marschieren direkt auf den getarnten Jäger zu.

    Wir reiben uns die Hände. Des Babies letzte Stunde hat geschlagen! Vor uns entfaltet sich ein Spektakel: Die Guanacos ziehen nichtsahnend in Richtung See, passieren den Puma in weniger als drei Metern Abstand. Nichts passiert. Dann entdecken sie ihn doch noch, brechen in panischer Flucht aus und wiehern aufgebracht.

    WTF? Das war DIE Chance! Der Puma richtet sich auf, schaut verdutzt umher. Der Applaus bleibt aus – unsere Faszination dennoch nicht.
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