Zeit für alle Sinne.

Louchats ist ein Ort, der aus einer Straßenkreuzung, gefühlt fünf Häusern, der Marie, und dem Kriegerdenkmal besteht. Vor der Marie hängt ohne jede Regung, die französische Fahne, blegleitet von der europäischen.
Mein Hotel ist eins der fünf Häuser und ist geschlossen.
Es gibt so gut wie kein Netz und ich setze mich gleichmütig auf die Bank unter den zwei Platanen.
Mein Telefon klingelt und aus dem Auto heraus erklärt mir eine aufgeregte Gastgeberin, dass heute wohl privat alles schief gelaufen wäre und sie würde etwas später kommen. Sie wüsste aber noch nicht genau wie lange es dauern würde.
"Tout va bien, je attend" sage ich. Verblüfftes Schweigen. "Honnête?" fragt sie. "Oui". Sie legt auf.

Ich sitze auf der Bank, in der Sonne, lasse die Stille auf mich wirken. Grillen zirpen im großem Chor. Ich rieche den Duft des Kiefernharz. Braun und Grün sind die dominanten Farben in meiner Umgebung, die gut miteinander harmonieren
Im Hintergrund schlägt eine Glocke halb. Es hört sich ehrlich gesagt an, als wäre ein Blecheimer umgefallen.

Die Gastgeberin kommt angefahren. Sie schließt das Hotel auf und ich finde alles in bester Ordnung. Ich bestelle das Abendessen und das Frühstück gleich mit.

Am Abend beweist mir die quirlige Frau, dass sie eine hervorragende Köchin ist.Read more