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  • Day 80

    East Coast Greenway. Mehr oder weniger.

    June 22, 2021 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Die letzte große Etappe von Boston nach New York City stand an und wir konnten uns über einen ausgeschilderten Radweg freuen, den East Cost Greenway. Auf dem ersten Teil der Etappe verließen wir jedoch die Route - mal um noch weitere Städte zu besichtigen, mal um abzukürzen und die extra Kilometer wieder rauszuholen und mal um Trails zu fahren, die bei Google eingezeichnet waren. Wir waren freudig überrascht, als sich einige von uns gewählte Wege eher als Mountainbike-Trails herausstellten. Katharina freute sich ein mal mehr über den starken Mountainbikeeinschlag ihres Rades und bretterte voraus. Adrian hingegen bewies, dass man auch mit 35er Tourenbereifung über solche Wege fahren kann, auch wenn er zur Abwechslung Katharina deutlich hinterher fuhr.
    Wir waren ohne große Erwartungen in diese Etappe gestartet und bekamen dafür umso mehr Highlights geboten: Providence ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass stadtplanerische Fehler korrigiert werden können. Die Hauptstadt von Rhode Island (der kleinste Bundesstaat und unsere Nummer neun) hat erfolgreich Innenstadtplätze attraktiver gemacht und Leben in die Stadt zurück gebracht. Außerdem gibt es so einige Prachtvillen zu bestaunen, eine davon im Kunstmuseum, dass wir natürlich ebenfalls besuchten (hier wollte man uns und ließ uns sogar kostenlos rein!).
    Von Providence ging es per Fähre weiter nach New Port, wo wir einen halben Tag entlang der Küste wanderten und die riiiesigen Villen (dagegen waren die Häuser in Providence Hütten!) fassungslos und fasziniert zugleich bestaunten. Dort stehen Paläste! Wie kann es nur sein, dass einzelne Menschen so viel Geld haben und viele, viele andere Menschen in den USA (und natürlich auch überall sonst) so bitter arm sind oder sogar auf der Straße leben? So einen großen Unterschied zwischen Arm und Reich wie in den USA kennen wir sonst tatsächlich nur aus Entwicklungsländern. Die vielen Menschen auf der Straße, die den Müll durchwühlen oder unter Brücken ihr Zuhause hatten, waren oft Thema während unsere Reise und da wir - anders als die Amis - zufuß in den Städten unterwegs waren, gab es auch immer wieder Gespräche mit Obdachlosen, die nachdenklich stimmten.
    Da das autofreundliche Amerika nicht gestattet, die Brücke von New Port nach Kingstown mit dem Fahrrad zu fahren, stiegen wir kurzzeitig auf den Bus um. Und bei allem Gehässigsein und Gelästere: zumindest konnte man in der Region überall kostenfrei (!) sein Fahrrad mit dem eh schon super günstigen Bus mitnehmen!
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